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Sachsen-Anhalt

Deutsche und Ausländer ohne Schulabschluss oder Ausbildung

Rund 54.000 erwerbsfähige und Hilfebedürftige ohne Berufsabschluss waren im Juni 2009 zur Arbeitsvermittlung in Sachsen-Anhalt gemeldet; jeder zehnte ist ein Ausländer. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU hervor.

Donnerstag, 19.11.2009, 8:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 3:10 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Wie viele Empfänger von Arbeitslosengeld II verfügen in Sachsen-Anhalt über keine schulische oder berufliche Qualifikation und wie viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund? Danach erkundigte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Markus Kurze in einer kleinen Anfrage. Aus der nun vorliegenden Antwort (Drucks. 5/2271) geht hervor, dass im Juni 2009 knapp 54.000 (knapp 2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) zur Arbeitsvermittlung angemeldete erwerbsfähige Hilfebedürftige ohne Berufsabschluss gemeldet waren. Die Zahl jener Personen ohne abgeschlossene Schulausbildung belief sich auf 25.615 (1 Prozent).

Zum selben Stichtag wurden gut 5.500 erwerbsfähige Hilfebedürftige Ausländer gezählt, die zur Arbeitsvermittlung angemeldet waren und keinen Berufsabschluss hatten. Der durchschnittliche Zahlungsanspruch der Betreffenden lag bei ca. 560 €, teilt die Landesregierung mit.

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„Unabhängig davon waren knapp 2.500 erwerbsfähige Hilfebedürftige ohne deutsche Staatsbürgerschaft in den sachsen-anhaltischen Kreisen ohne abgeschlossenen Schulabschluss registriert“, so die Landesregierung weiter.

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Infobox: Eine Zusammenrechnung von Hilfsbedürftigen ohne Schul- und Berufsabschluss ist laut Landesregierung nicht statthaft: „Ein Großteil jener Personen ohne abgeschlossenen Schulabschluss besitzt gleichzeitig auch keinen beruflichen Abschluss.“

Damit liegt der Anteil der Ausländer unter den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ohne Berufsabschluss bei gut 10,2 Prozent und unter denen ohne Schulabschluss bei 9,8 Prozent. Demgegenüber lag der Anteil aller Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in Sachsen-Anhalt zum Jahresende 2007 bei lediglich 1,9 Prozent, wie das Statistische Landesamt mitteilte.

Jeder 10. Ausländer von ihnen kommt aus Vietnam, jeder 11. stammt aus der Russischen Föderation, jeder 13. aus der Ukraine und jeder 17. aus Polen gefolgt von Türken, Ungarn und Griechen. Über die Hälfte der Ausländer (56 Prozent) stammen aus Europa, knapp ein Drittel (31 Prozent) aus Asien, 8 Prozent aus Afrika und 3 Prozent aus Amerika. Wirtschaft

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  1. municipal sagt:

    @ Redaktion

    Also wirklich, diese Aufbereitung der Zahlen ist doch nur Augenwischerei.

    Zitat

    Damit liegt der Anteil der Ausländer unter den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ohne Berufsabschluss bei gut 10,2 Prozent und unter denen ohne Schulabschluss bei 9,8 Prozent.

    Zitat Ende

    Wie hoch sind die Anteile denn, wenn man den Prozentsatz ins Verhältnis zur Zahl der
    „Ausländer“ setzt ? Wobei zu beachten ist, das hier Ausländer mit Migrationshintergrund
    (also sog. „Passdeutsche“) nicht berücksichtigt sind.

    Das MIGAZIN hier einen Bericht über Sachsen-Anhalt heranzieht, um darstellen zu wollen,
    das der Anteil ja nur bei 10,2 und 9,8 liege ist im Hinblick darauf,das der Anteil aller Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in Sachsen-Anhalt zum Jahresende 2007 bei lediglich 1,9 Prozent betrug, Augenwischerei.

    Und diese Gruppe hat eine völlig andere Struktur als z.B. Berlin oder NRW.
    Das ist schon aus der Rangposition im Ausländeranteil z.B. der Türken auf Pos.18
    erkennbar.

    • NDM sagt:

      Warum unterstellen Sie denn unlautere Methoden? Das sollten Sie nicht der Redaktion anlasten, sondern der CDU Sachsen-Anhalt. Diese hatte doch schließlich die Kleine Anfrage gemacht, deren Antwort hier zusammengefasst wird. Wenn ihnen eine genauere Aufschlüsselung fehlt, schreiben Sie doch einfach eine eMail an die CDU Sachsen-Anhalt. Ich sehe da keinerlei Augenwischerei seitens der Redaktion. Alle verfügbaren Zahlen zu Sachsen-Anhalt wurden genannt, und nichts wurde verschwiegen oder schöngeschrieben, sie wurden auch nicht auf Gesamtdeutschland projiziert. Im Gegenteil. Schon im Chatcher steht „Sachsen-Anhalt“, und die Zahlen, aufgrund derer ihrer Kritiken fußen, hat die Redaktion offenbar selbst in den Zusammenhang gebracht. In der Antwort auf die Anfrage der CDU ist davon nämlich überhaupt nichts zu lesen.

      Was mich persönlich interessieren würde wäre die Zahl derer ohne Schulabschluss, die erst im Erwachsenenalter nach Deutschland gekommen sind, und damit nicht am deutschen Schulsystem gescheitert sind, sondern es nie durchlaufen konnten. Auch die Frage, wie viele dieser Menschen bereits einen Schulabschluss haben, der in Deutschland jedoch schlicht noch nicht anerkannt ist, wäre sehr interessant. Das geht nämlich auch nur unter bestimmten Voraussetzungen. In NRW beispielsweise wird hierfür ein längerfristiges Aufenthaltsrecht vorausgesetzt, wofür wiederum weitere Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

    • Mehmet sagt:

      „Das MIGAZIN hier einen Bericht über Sachsen-Anhalt heranzieht, um darstellen zu wollen,
      das der Anteil ja nur bei 10,2 und 9,8 liege ist im Hinblick darauf,das der Anteil aller Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in Sachsen-Anhalt zum Jahresende 2007 bei lediglich 1,9 Prozent betrug, Augenwischerei.“

      Hä??? Augenwischerei??? Es wäre Augenwischerei, wenn man die 1,9 % weglassen würde. Nun die Redaktion weist mit der dieser Zahl ja gerade darauf hin, dass es einen Unterschied gibt. Sie müssten der Redaktion eigentlich dafür danken, da sie hiermit Ihre „Interessen“ unterstreicht…

    • Johanna sagt:

      Man nehme einen ostdeutschen Bundesstaat und stelle ihn als „Norm“ dar.

      Wie Municipal schrieb: „Augenwischerei“.

      • Mehmet sagt:

        „Man nehme einen ostdeutschen Bundesstaat und stelle ihn als “Norm” dar.“

        WO wird das in dem Text genau gemacht? ZITIEREN bitte!
        Allein im ersten Satz steht schon, worum es bei diesem Artikel geht:
        „Wie viele Empfänger von Arbeitslosengeld II verfügen in Sachsen-Anhalt über keine schulische oder berufliche Qualifikation und wie viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund?“

        Wer lesen kann, ist nicht nur klar im Vorteil, sondern erfüllt auch die Mindestvoraussetzungen für eine Diskussion…