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Baden-Württemberg

Jeder Vierte hat einen Migrationshintergrund

Im Jahr 2011 lebten in Baden-Württemberg gut 2,8 Millionen Migranten. Im Vorjahresvergleich gibt es keine Veränderungen. Im 5-Jahres-Vergleich ist die Zahl der Migranten aber um 164.000 gewachsen.

Mittwoch, 10.10.2012, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 12.10.2012, 7:48 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus lebten im Jahr 2011 gut 2,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes lag der Migrantenanteil im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 26,2 Prozent. Im 5-Jahres-Vergleich ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund allerdings um rund 164.000 Personen angewachsen. Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg ist damit leicht von 24,8 auf 26,2 Prozent im Jahr 2011 gestiegen.

Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg 2011 zählen gut 1,5 Millionen Personen mit deutschem Pass (55 Prozent) und knapp 1,3 Millionen Ausländer (45 Prozent). Knapp zwei Drittel der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind selbst zugewandert, das heißt, 1,8 Millionen Menschen sind sogenannte „Personen mit eigener Migrationserfahrung“. Dagegen sind rund 984.000 Migranten (35 Prozent) in Deutschland geboren und haben den Migrationshintergrund von ihren Eltern „geerbt“.

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Ein Indikator für die Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind die formalen Bildungsabschlüsse. Von den jungen Menschen im Alter von 30 bis unter 35 Jahren ohne Migrationshintergrund hatte 2011 fast jeder Zweite das Abitur bzw. die Fachhochschulreife (48 Prozent), ein Drittel konnte den Realschulabschluss vorweisen und ein knappes Fünftel (19 Prozent) besaß einen Hauptschulabschluss. Nur 1 Prozent verfügte über keinen allgemeinen Schulabschluss. Bei den Personen der gleichen Altersgruppe mit Migrationshintergrund hatten dagegen 33 Prozent die Hochschulreife, 25 Prozent den Realschul- und 35 Prozent den Hauptschulabschluss. 7 Prozent hatten keinen allgemeinen Schulabschluss.

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Bildung: große Unterschiede
Die Unterschiede des schulischen Bildungsniveaus setzen sich bei den beruflichen bzw. Hochschulabschlüssen in dieser Altersgruppe fort: Während 27 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund einen Hochschulabschluss besaßen, konnten nur 18 Prozent der Migranten einen solchen vorweisen. Beim Meister-/Technikerabschluss verhielt es sich 13 zu 7 Prozent und bei den Lehrabschlüssen 51 zu 43 Prozent. Besonders deutlich war der Unterschied bei den Personen ohne beruflichen bzw. Hochschulabschluss: Während 9 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund keinen Abschluss hatten, waren es bei den Migranten dieser Altersgruppe dreieinhalb Mal so viele, nämlich 32 Prozent.

„Die Bildungsabschlüsse sind eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Die niedrigeren Bildungsabschlüsse der Migranten in allen Altersgruppen spiegeln sich in geringeren Erwerbstätigenquoten und höheren Erwerbslosenquoten der Bevölkerung mit Migrationshintergrund wider“, so das Statistische Landesamt. So sind knapp 82 Prozent der 20 bis 65-Jährigen ohne Migrationshintergrund erwerbstätig, aber nur knapp 73 Prozent der gleichen Altersgruppe mit Migrationshintergrund. Die Erwerbslosenquote beträgt in dieser Altersgruppe bei Nicht-Migranten knapp 3 Prozent. Bei Migranten ist sie mit 6 Prozent doppelt so hoch. In der Langzeitbetrachtung ist jedoch erkennbar, dass Migranten in fast allen Bereichen aufholen. (bk) Aktuell Gesellschaft

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