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Quotenregelung

Mehr Migranten in den Öffentlichen Dienst

Was braucht eine gelungene Integration von Migranten in Deutschland - vorausgesetzt man will sie? Junge Führungskräfte aus Migrantenorganisationen, die im bundesweiten Netzwerk "Brückenbauer für Deutschland" zusammen-geschlossen sind, haben jetzt neun Eckpunkte vorgestellt, die ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht, gute Bildung für "Jedermann", bessere Beteiligungsmöglichkeiten für Zuwanderer in Politik und Verwaltung, Gleichstellung der Religionen und die Förderung von schutzbedürftigen Migranten vorsehen.

Montag, 02.11.2009, 10:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 0:55 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In ihrem Konzept bezeichnen sie die Möglichkeit, politisch, sozial, beruflich und kulturell an der Gesellschaft teilzuhaben als wichtige Rahmenbedingung für Integrationsprozesse.

Auf der einen Seite werde Bildung als eines der höchsten Güter in der Gesellschaft angesehen, der Bildungserfolg in Deutschland andererseits aber stark durch die soziale Herkunft bestimmt. Besonders schlecht sei es um Jugendliche mit Migrationshintergrund bestellt. Flächendeckende und kostenlose Angebote beispielsweise zur Sprachbildung für Eltern könnten hier helfen.

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Aber auch diejenigen, die zwar einen qualifizierten in Deutschland nicht anerkannten Ausbildungs-Abschluss vorweisen, haben es oft nicht leicht. Trotz Promotion müssen sich viele mit Ein-Euro-Jobs über Wasser halten, da sie hierzulande als ungelernte Arbeitskräfte gelten. Eine Vereinheitlichung der Anerkennungsverfahren könnte die Lösung des Problems sein.

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Zukünftig werden Migranten als aktive oder passive Mitgestalter deutscher Politik immer wichtiger, zumal die Zahl der seit den 90er-Jahren eingebürgerten Wählerinnen und Wähler stetig größer wird. Das Manifest kritisiert vor diesem Hintergrund die geringe Repräsentanz von Migranten im Öffentlichen Dienst, die mittlerweile den Querschnitt der Bevölkerung nicht mehr widerspiegele. Daher wird die Einführung einer Migrantenquote im Öffentlichen Dienst gefordert.

Infobox: Das Netzwerk „Brückenbauer für Deutschland“ ist aus dem Leadership-Programm der Bertelsmann Stiftung für junge Führungskräfte aus Migrantenorganisationen unter der Schirmherrschaft von Prof. Rita Süssmuth entstanden. Das Manifest „Es ist Zeit für ein neues Miteinander – Neun Pfeiler der Integration“ steht als Download zur Verfügung.

Das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht entspricht zu wenig den Realitäten eines Einwanderungslandes, so das Netzwerk, und sei deshalb dringend modernisierungsbedürftig. Auch gehöre Deutschland nach wie vor zu den wenigen europäischen Ländern, die eine doppelte Staatsbürgerschaft nur im Ausnahmefall vorsehen. Damit jedoch könnten Menschen mit Migrationshintergrund stärker in die Gesellschaft eingebunden werden. Gesellschaft

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  1. delice sagt:

    Ist das nicht ein wenig verwegen, wenn der Autor dieser Redaktion so etwas verlogenes auch noch übernimmt und behauptet:

    „…Deutschland gehört nach wie vor zu den wenigen europäischen Ländern, die eine doppelte Staatsbürgerschaft nur im Ausnahmefall vorsehen. ..“?

    Ist das aber wirklich die Lebenswirklichkeit in Deutschland? Die Mitarbeiter dieser Redaktion müssten wissen, dass dies doch gar nicht stimmen kann!

    Was ist das nur für ein Begriff und Definition von einem so genannten „Ausnahmefall“, der nahezu fast allen Staaten in Europa, des Indogermanischen-Gürtels und vielen Staaten Nord-Afrika´s und vielen anderen Staaten des Nahen Ostens, dieses Recht zum führen einer doppelten Staatsbürgerschaft grundsätzlich erlaubt, im Übrigen inklusive aller Deutschen, um dann immer noch leichtfertig von Ausnahmen sprechen kann. Die Übernahme eines völlig lebensfernen Satzes von deutschen Politiker, dann auch noch kritiklos übernommen, durch die Redaktion des migazin´s, zeigt aber auch noch etwas anderes und auch erschütterndes. Ich sage da nur weiter so. Ihr werdet noch weitere 50 oder 100 Jahre brauchen um überhaupt den Stand zu erreichen, den z.B. die Iraner schon bereits seit den 60er Jahren in Deutschland innerhaben und genießen!

    Die Adaption dieses obigen Satzes sagt wohl sehr vieles über den Autor oder vielleicht auch über diese Internet-Seite aus. Es ist eine große Enttäuschung schlechthin, wenn man die Lüge von Politiker so kritiklos dann übernimmt! Na ja, ich sage da nur ein weiter so – Oder? Diese Politiker, die so etwas in die deutsche Öffentlichkeit transportieren, kennen ja schließlich mittlerweile gar keine Schamgrenze, wenn so die Unwahrheit völlig losgelöst auch noch verbreiten! Will man sich da gar in ihre Reihen auch noch einornden? Wo steht das migazin?

    • Aus dem Zusammenhang hätte eigentlich deutlich werden müssen, dass lediglich das Manifest der „Brückenbauer“ wiedergegeben wird und nicht die Meinung der Redaktion. Aber Sie haben Recht – es kann missverstanden werden. Daher wurde es durch eine kleine Änderung deutlicher gemacht.

      Auf den letzten Absatz möchte ich nicht eingehen. Wie oft wurde auf MiGAZIN über das Regel-Ausnahme-Verhältnis im Staatsangehörigkeitsrecht berichtet? Sie müssten es wissen – oder?

    • Markus Hill sagt:

      Zitat:
      „Ich sage da nur weiter so. Ihr werdet noch weitere 50 oder 100 Jahre brauchen um überhaupt den Stand zu erreichen, den z.B. die Iraner schon bereits seit den 60er Jahren in Deutschland innerhaben und genießen!“
      Vielleicht eine Begründung für die Ungleichbehandlung bei der doppelten Staatsangehörigkeit (vielleicht gibt die deutsche Regierung das auch nicht offiziel zu):
      Da gebe ich Ihnen recht. Die Iraner/Perser haben einen exzellenten Ruf in Deutschland. Hintergrund: Es erfolgte eine „Einwanderung“ (Asylrecht) eines grösseren Teils der iranischen Elite. Die wurde wohl implizit von den meisten Deutschen – ähnlich wie bei der guten Reputation von Vietnamesen etc. – als eine Bereicherung für diese Gesellschaft angesehen.
      ABER: Herr Senol hat Recht. Nun zum eigentlichen Thema:
      „Das Manifest kritisiert vor diesem Hintergrund die geringe Repräsentanz von Migranten im Öffentlichen Dienst, die mittlerweile den Querschnitt der Bevölkerung nicht mehr widerspiegele. Daher wird die Einführung einer Migrantenquote im Öffentlichen Dienst gefordert.“
      Es sollte eigentlich schon gerecht sein, wenn ausländische Abschlüsse bei ähnlichen Voraussetzungen anerkannt werden. Da würden die Migranten und Deutsche in der Zusammenarbeit profitieren, wäre auch ein Gebot der Fairness.
      Migrantenquoten: Behindere, Homosexuelle, Frauen und Migranten – die übliche Argumentation. Normalerweise würde ich als Migrant diese Einordung fast als „reputationsschädigend“ ansehen. Neben der Behindertenquote eine Migrantenquote – ich sehe da keinen Zusammenhang. Umgekehrt: Früher haben an gewissen Universitäten in Deutschland deutsche Juden ca. 30 % der Professoren gestellt – durch überragende Leistung, nicht durch „Judenquoten“ erarbeitet. Wenn in Berlin (man kann mich ggfs. bei den Zahlen korrigieren) weit über Durchschnitt Vietnamesen Abitur machen, sollte auch niemand auf die Idee im Umkehrschluss diese in Ihrer Prozentzahl zu reduzieren. Diese FITTEN Migranten werden – falls Sie es überhaupt wollten – natürlich auch überproportional bei öffentlichen Arbeitgeberen im Bewerbungsverfahren erfolgreich sein. Diese bräuchten solche Quoten nicht. Die nächste Forderung der „Quoten-Lpbby“ wäre dann, zu sagen, es sind zuviele Vietnamesen, aber zu wenige Türken etc., vertreten: Also bevorzugen wir jetzt den Türken vor dem Vietnamesen (und natürlich wieder vor vielen anderen).
      Meiner Ansicht nach lügt man sich da mit diesem Quoten-Ansatz selber in die Tasche. Man drückt sich vielleicht bewusst oder unbewusst vor dem längeren, mühevolleren Weg: Durch Leistung Reputationssteigerung und dadurch höherer Erfolg bei Bewerbungsverfahren. (Eine Vermutung von mir, kann man durchaus kontrovers diskutieren).

  2. Thomas Guttenberg sagt:

    Mehr Migranten in den öffentlichen Dienst ist ein richtiger Ansatz. Aber eine interkulturelle Öffnung muss auf allen Ebenen geschehen – nicht nur auf der untersten Stufe, also der gehobene und höhere Dienst. Die OECD-Studie von 2007 sowie die von 2009 unterstreicht die Diskriminierung von hochqualifizierten Deutschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt. Bei gleicher Qualifikation werden einheimische Deutsche bevorzugt. Das muss sich ändern.