Duisburg
Abschluss der Bundeskonferenz der Integrations- und Ausländerbeauftragten
Staatsministerin Maria Böhmer hat dazu aufgefordert, offensiver für Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern zu werben. "Für dieses Willkommen brauchen wir auch die Verwaltungen. Sie müssen flächendeckend zu echten Service-Stellen und Integrationsagenturen ausgebaut werden", erklärte Böhmer zum Abschluss der Bundeskonferenz der Integrations- und Ausländerbeauftragten in Duisburg.
Dienstag, 05.05.2009, 16:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 0:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Mehr als 250 Teilnehmer diskutierten zwei Tage lang zu dem Schwerpunkt-Thema „Interkulturelle Öffnung der Verwaltung – Potenziale nutzen, Chancen schaffen“. Staatsministerin Böhmer betonte: „Die Botschaft an Migranten, die bereits seit mehreren Jahren in unserem Land leben und arbeiten, muss lauten: Ihr seid Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Diese Einstellung ist in vielen Behörden noch nicht verinnerlicht. Die Verwaltungen müssen die Vielfalt der Menschen in unserem Land verstärkt als Chance begreifen und auf die Anliegen der Zuwanderer besser eingehen. Die Potenziale der Migranten sind oft ein verborgener Schatz, den es zu heben gilt.“
Böhmer forderte dazu auf, in den Ländern Einbürgerungsaktionen zu starten oder zu unterstützen. Zugleich plädierte sie für würdige Einbürgerungsfeiern. „Die Menschen willkommen heißen, ihnen eine Perspektive bieten und anspornen, sich zu integrieren: Das ist der Grundgedanke, der sich wie ein roter Faden durch die Integrationspolitik von Bund, Ländern und Kommunen ziehen muss“, betonte Böhmer.
Die Integrationsbeauftragte wies darauf hin, dass die Bundesregierung die Möglichkeiten zur Einbürgerung in bestimmten Fällen erleichtert habe. „Wer gut Deutsch spricht und integriert ist, kann jetzt bereits nach sechs Jahren Aufenthalt statt acht Jahren in Deutschland eingebürgert werden.“
Eine Einbürgerung biete zahlreiche Vorteile. „Der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit ermöglicht die gleichberechtigte Teilhabe und die vollständige politische Partizipation. Außerdem wirkt sich eine Einbürgerung positiv auf die wirtschaftliche Situation des Einzelnen aus“, so Böhmer. Das belege eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes.
Die Staatsministerin appellierte an die Zugewanderten, sich einzubringen und sich mit einem klaren Bekenntnis für unser Land zu entscheiden. Im Gegenzug müsse der Staat die Migranten unterstützen. „In den Integrationskursen des Bundes können Zuwanderer die deutsche Sprache erlernen. Die Beherrschung der Sprache ist die Grundvoraussetzung für Integration. Deshalb freue ich mich, dass sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als eine halbe Million Menschen entschieden haben, in den Integrationskursen Deutsch zu lernen. Wegen des großen Erfolgs haben wir die Mittel für die Kurse für dieses Jahr um 19 Millionen auf knapp 175 Millionen Euro erhöht“, erklärte Böhmer.
Die Länder forderte Böhmer auf, ihre im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen im Bildungsbereich einzuhalten. „Die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von sozialer und ethnischer Herkunft in Deutschland ist nach wie vor zu groß. Deshalb ist es wichtig, dass die Länder ihre Anstrengungen intensivieren. Jeder Einzelne hat seine Chance verdient.“ Im Nationalen Integrationsplan haben sich die Länder verpflichtet, bis 2012 die Leistungen der ausländischen Schüler denen der deutschen anzupassen. Außerdem soll die Zahl der Schulabbrecher bis 2015 halbiert werden. Politik
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