Ab heute soll das EU-Türkei-Abkommen umgesetzt werden. Die europäische Grenzschutzbehörde Frontex will 750 abgelehnte Asylbewerber von Lesbos aus zurückbringen. Amnesty International spricht von einem eklatanten Verstoß gegen internationales Recht.
Mit dem Türkei-Abkommen scheint Europa eine Lösung zur Bewältigung der Flüchtlingssituation gefunden zu haben. Doch was steckt in diesem Abkommen? Was passiert mit den Flüchtlingen? Phillipp Saure hat die wichtigsten Fragen beantwortet.
Auf der Konferenz von Evian konnten sich 1938 die versammelten Nationen nicht auf eine erleichterte Aufnahme von jüdischen Flüchtlingen aus NS-Deutschland einigen. In der 'Flüchtlingskrise' heute können sich die Europäer nicht auf eine Flüchtlingsaufnahme einigen. Sie engagieren sich sogar für die Abwehr von Flüchtlingen statt für die Bekämpfung der Ursachen ihrer Flucht. Das macht, trotz aller Unterschiede, die 'Schande von Evian' 1938 vergleichbar mit der Schande von Brüssel 2016. Von Prof. Dr. Klaus J. Bade
Ein Türkei-EU-Pakt soll die "Flüchtlingskrise" lösen. Gegen den Plan gibt es aber rechtliche, politische und moralische Bedenken - doch auch jeweils Argumente dafür. Phillipp Saure fasst sie zusammen. Von Phillipp Saure
Die Europäische Union und die Türkei blicken auf eine lange Geschichte zurück - mit guten und schlechten Zeiten. Konstant war legidlich die dominierende Rolle Europas. Das hat sich geändert - schon vor der "Flüchtlingskrise". Von Kerstin Siegburg Von Kerstin Siegburg
Der Vorschlag der Türkei auf dem EU-Gipfel zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingssituation findet Befürworter und Kritiker. Während Merkel den Plan unterstützt, sperren sich andere Regierungschefs dagegen. Im Ergebnis gibt es aber keine bessere Option, als das türkische Angebot anzunehmen. Von Alexander Bürgin Von Alexander Bürgin
Die Bundesregierung ist zufrieden mit dem Ergebnis des Brüsseler Flüchtlingsgipfels mit der Türkei. Innenminister de Maizière erahnt gar einen "Durchbruch". Doch Organisationen sind skeptisch, auch weil viele Details noch ungeklärt sind.
Kanzleramtsminister Peter Altmaier zeigt Verständnis für Schimmbad- und Diskothekenverbote für Flüchtlinge. Straffällig gewordene Flüchtlinge sollen in Zukunft auch dann abgeschoben werden, wenn sie nicht in ihre Heimatländer zurückkönnen.
Wenn in den Medien über die Türkei berichtet wird, dann sind es meist Schreckensmeldungen über Unterdrückung und Gewalt. Doch es gibt auch ein Türkei-Bild, das kaum oder gar nicht in die deutschen Medien geschafft hat. Martina Yaman aus Alanya über den größten Weihnachtsmarkt in der Türkei. Von Martina Yaman
Die Türkei hat gewählt und die Meinungsspalten in deutschen Medien sind voll mit Kommentaren zum Wahlausgang. Sie alle kritisieren den AKP Wahlsieg. Jene 60 Prozent in Deutschland, die die AKP gewählt haben, kommen hingegen kaum zu Wort. Woran liegt das? Von Mustafa Esmer