Spätaussiedler können als „deutsche Volkszugehörige“ die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Seit 2021 werden Anträge aber häufiger abgelehnt. Bundesinnenministerin Faeser hat eine Gesetzesänderung angekündigt – zugunsten von Spätaussiedlern.
Vier Jahre lang war Bernd Fabritius Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Die Regierungskoalition beendete seine Tätigkeit kurzfristig. Seine Nachfolgerin ab heute: eine 29-jährige Russlanddeutsche. Von Tatjana Kohler
Die Gruppe der älteren Menschen mit Migrationserfahrung wächst und wird bedeutender. Dennoch gibt es große Forschungslücken. So viel steht fest: Ältere Migranten sind oft ärmer, gesundheitlich benachteiligt und trotzdem nicht unglücklicher.
Die Integration von Aussiedlern in Deutschland ist einer Studie zufolge gelungen. Danach ist ihre Arbeitsmarktbeteiligung hoch und ihr Bildungsniveau liegt im Bevölkerungsdurchschnitt. Politisch sind sie eher konservativ und weisen eine überdurchschnittliche Nähe zur AfD aus. Die Autoren mahnen mit Blick auf den Ukraine-Krieg Wachsamkeit an aufgrund zunehmender Diskriminierung von Russen.
Deutsche, Spätaussiedler und Migranten aus Polen, Russland und der Türkei haben oft ähnliche Einstellungen zu Werten, Demokratie und Religion. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede, wie eine aktuelle Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt.
Einer aktuellen Studie zufolge haben sich die Parteipräferenzen von Migranten stark gewandelt. Sie bevorzugen nicht mehr die Parteien links der Mitte. Insbesondere die SPD hat bei den Türkeistämmigen die SPD an Beliebtheit verloren.
Kurz vor Ende der Legislaturperiode präsentieren die Grünen einen Gesetzentwurf, um die Schlechterstellung jüdischer Zuwanderer bei der Rente zu beheben. Behandelt werden wird die Initiative nicht mehr - aber sie deckt ein Problem auf.
Die Bundesregierung möchte anerkannten Flüchtlingen für eine bestimmte Zeit den Wohnsitz vorschreiben. Bundesinnenminister de Maizière verweist auf "Risiken einer Ghettobildung". Vorbild ist Wohnortzuweisungsgesetz für Spätaussiedler aus den 90ern. Kritik kommt von der Linkspartei.
Heinrich Zertik wanderte 1989 nach Deutschland ein und engagierte sich bald in der CDU. Nun sitzt er im Bundestag und will sich für die Wähler seiner Region und die Belange der Spätaussiedler einsetzen. Von Gemma Pörzgen
Das Verhältnis von Eltern zur Schule hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert - auch bei Familien mit Migrationshintergrund. Schule und Schulleistungen sind zu einem dominanten Thema geworden.