Wie reagiert die Zivilgesellschaft auf den Versuch von Rechtsextremisten, sie zu vereinnahmen? Dieser Frage ist eine Studie nachgegangen und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Rechtsextremisten wollen sich in der Zivilgesellschaft verankern, der Rassismus ist bereits verankert.
Die Gewalt der Polizei gegen Schwarze in den USA führt auch in Deutschland zu einer Diskussion über möglichen Rassismus unter Beamten. Erneut wird die Forderung nach einer unabhängigen Beschwerdestelle laut. Das Innenministerium ist skeptisch.
Werden die Anti-Rassismus-Demonstrationen in Deutschland zu einem nachhaltigen gesellschaftlichen Umdenken führen? Protestforscher Simon Teune ist überzeugt, dass sich Betroffene in Zukunft lauter einmischen werden und das Thema breiter bearbeitet wird. Von Christine Xuân Müller
"Black Lives Matter" (Schwarzen Leben zählen) hieß es nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners Floyd am Wochenende auch in Deutschland. Zigtausende protestierten gegen Rassismus und Polizeigewalt. In Berlin und Hamburg kam es zu Ausschreitungen.
Rassistische Polizeimaßnahmen sind laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes auch in Deutschland verbreitet. Der Leiter fordert systematische Erfassung und Beschwerdestrukturen. Die Integrationsbeauftragte fordert mehr Bewusstsein für rassistische Diskriminierung.
Der Kriminologe Christian Pfeiffer hält in Deutschland ein solches Ausmaß von Gewalt und Rassismus bei der Polizei wie in den USA für undenkbar. Im Gespräch fordert er aber unabhängige Beschwerdestellen für Anzeigen gegen Polizisten. Von Martina Schwager
Der UN zufolge ist in São Paulo die Wahrscheinlichkeit an Corona zu sterben für dunkelhäutige Menschen deutlich höher als für Weiße. Ähnlich ist die Situation in den USA, in Frankreich oder in Großbritannien. Für Deutschland liegen keine Daten vor.
Der rassistische Anschlag in Hanau ist erst drei Monate her und kaum mehr Thema. Der Kampf gegen den Rassismus und für unsere Grundwerte sind der Corona-Pandemie gewichen – obwohl er ebenso tödlich ist und uns alle betrifft. Von Carlotta Döring
Am ersten Todestag des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat die Aufklärung des Mordes vor Gericht begonnen. Zugleich gedenken Spitzenpolitiker des Getöteten und rufen dazu auf, gegen rechts und für die Demokratie einzustehen.
Seit Jahren stellen Bürgerrechtsorganisationen ihren Grundrechte-Report vor. Sie werfen damit einen kritischen Blick auf staatliches Handeln und die Freiheitsrechte. Auch 2020 kommen sie zu dem Schluss: Gefährdungen der Grundrechte gehen von staatlichen Institutionen aus.