Ich geb's ja zu: Ich blicke auch nicht mehr durch. Der Verfassungsschutz wusste über den NSU so ziemlich Bescheid, hat über V-Männer die Neonazis vor der Polizei gewarnt, wenn die der Mörderbande zu Nahe kam und einzelne Regierungen sperren sich noch immer gegen eine echte Aufklärung. Oder etwa doch nicht? Von Sven Bensmann
Ein spektakulärer Fund sorgt für heftigen Wirbel im NSU-Komplex. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilt, wurden Tagebücher von den NSU-Tätern Uwe Mundlos und Uwe Bönhard beim Bundesamt für Verfassungsschutz gefunden.
Vier Wochen nach ihrer Aussage im NSU Ausschuss ist eine 20-Jährige unter mysteriösen Umständen verstorben. Ermittler sehen kein Fremdeinwirken. Die Frau ist der dritte Zeuge im NSU-Komplex, der eines unnatürlichen Todes ums Leben gekommen ist.
Die Ermittlungen zum Tod des NSU-Zeugen Florian H. wurden wiederaufgenommen. Er verbrannte 2013 in einem Auto in Stuttgart. Die Ermittler gingen bisher von Selbstmord aus. Neuere Erkenntnisse ziehen diese These aber immer stärker in Zweifel.
Als Reaktion auf die NSU Mordserie soll der Generalbundesanwalt in Zukunft schneller Ermittlungen übernehmen können. Zudem sollen Motive wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus stärker berücksichtig werden. Ein entsprechendes Gesetz passierte den Bundestag.
Florian H. verbrannte in seinem Auto noch bevor er zum Mordanschlag auf Polizisten in Heilbronn aussagen konnte. Offiziell ist der Fall abgehakt als Selbstmord. Wie ein "neuer" Augenzeuge jetzt berichtet, war aber ein zweiter Mann am Tatort. Der Zeuge meldete sich bei der Polizei und wurde ignoriert. Jetzt sagt er öffentlich aus - exklusiv im MiGAZIN. Von Wolf Wetzel
Andreas Temme war nicht am "falschen Ort zur falschen Zeit", sondern ein Verfassungsschutzmitarbeiter, der Täterwissen hatte und den Mord hätte verhindern können. Eine Zusammenfassung der "Kasseler Problematik" im Lichte der neuesten Erkenntnisse - von Wolf Wetzel Von Wolf Wetzel
Der hessische Verfassungsschutz gerät zunehmend in Erklärungsnot. Opferanwälte werfen dem Geheimdienst vor, von dem Mord in Kassel gewusst zu haben. Als Beweis verweisen sie auf Telefongespräche zwischen Verfassungsschutzmännern, die neu ausgewertet wurden.
In Zukunft sollen V-Männer des Verfassungsschutzes ganz offiziell straffrei Delikte begehen können. Zudem soll der Geheimdienst mit mehreren Hundert Personen aufgestockt werden. So sehen die Konsequenzen aus, die das Innenministerium aus dem NSU Skandal zieht. Von Birol Kocaman Von Birol Kocaman
Vor über 30 Jahren wurde der Terroranschlag auf das Münchener Oktoberfest verübt. Viele Hinweise deuten auf einen organisierten neonazistischen Hintergrund hin. Die offizielle Version hingegen lautet: ein verstörter und verstorbener Einzeltäter hat die Tat verübt. Endlich werden die Ermittlungen wieder aufgenommen aufgrund "neuer" Hinweise. Ein näherer Blick auf den Ermittlungsverlauf zeigt erstaunliche Parallelen mit dem NSU Fall. Von Wolf Wetzel Von Wolf Wetzel