Der mit 5.000 Euro dotierte Award für Jewish-Muslim Solidarity geht an das Münchener Kunst- und Kulturfestival „ausARTen“. Begründung der Jury: Es sieht jüdische und muslimische Menschen als Verbündete mit gemeinsamen Herausforderungen.
Angesichts von Hass und Terror stärkt der Dialog zwischen den Religionen den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Das meinen nicht nur Juden, Christen und Muslime, sondern auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
In Deutschland ist ein politisches Framing des sichtbaren Islam als „Gefahr“ schon lange etabliert. Es ist ein starkes Mittel, um „Gegnern“ die Bedeutungsgrundlage zu entziehen – pauschal, diffamierend, rufmordend. Von Fereshta Ludin
Haben sich die Muslime eigentlich schon distanziert? Von Wien. Von Nizza. Von allem, was da sonst noch so passiert ist. Ich meine, glaubwürdig distanziert. Ehrlich distanziert. Rechtzeitig. Angemessen. Von Anja Seuthe
Bayern hatte 2014 einer muslimischen Referendarin das Tragen eines Kopftuchs untersagt. Jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden: Das Verbot war ein schwerwiegender Grundrechtseingriff und war rechtswidrig.
Innenminister Seehofer lobte Fortschritte bei der Imamausbildung in Deutschland und fast überschwänglich das Engagement von Muslimen. Das sei gut für „unsere gemeinsame Heimat“, sagte er. Von Corinna Buschow
Der Osnabrücker Islamexperte Bülent Uçar fordert von der Bundesregierung, Finanzierungsmodelle für Moscheegemeinden zu entwickeln. Es reiche nicht aus Unabhängigkeit vom Ausland zu fordern. Eine Moscheesteuer hält Uçar auf absehbare Zeit für unwahrscheinlich. Von Martina Schwager
Ein muslimischer Häftling hat Anspruch auf Essen, das nach islamischen Vorschriften zubereitete wurde. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Fall eines Moldawiers in einem rumänischen Gefängnis entschieden. Die Richter sprachen dem Inhaftierten 5.000 Euro Schadensersatz zu.
Während der Antisemitismus von Rechts als quasi unvermeidbar hingenommen wird, liegt der öffentliche Fokus aktuell auf „muslimischem“ oder auch „linkem Antisemitismus“. Dabei wird nicht nur mit zweierlei Maß gemessen. Von Leon Wystrychowski
Nach dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Wien sagen Politiker „Islamisten“ den Kampf an. Bundeskanzlerin Merkel sprach von einem „feigen Anschlag“. Muslime sprechen von einem Angriff „auf die gesamte Menschheit“.