Von Januar bis Mai 2015 haben fast doppelt so viele Flüchtlinge das Mittelmeer überquert wie in den ersten fünf Monaten des Vorjahres. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordert von der EU mehr Hilfe für Griechenland, um die Herausforderung zu bewältigen.
Tausende Flüchtlinge ließen in den vergangenen Jahren ihr Leben, als sie versuchten, über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Niemand wusste bisher, woher sie kamen, wie alt sie waren und woran genau sie starben. Jetzt haben Wissenschaftler die Region bereist und Daten zusammengetragen: Von Benjamin Dürr
Allein am vergangenen Wochenende wurden im südlichen Mittelmeer 5.800 Bootsflüchtlinge gerettet. Mindestens zehn Menschen starben. Derweil warten Schiffe der deutschen Marine zur Verstärkung der Seenotrettung auf ihren Einsatz.
Die Einrichtung von direkten Fährverbindungen zwischen Nordafrika und Europa sind nach Ansicht der Notruf-Organisation "Watch the Med" unerlässlich. Nötig seien sichere und legale Wege, sonst seien weitere Flüchtlingskatastrophen nur eine Frage der Zeit. Von Christine Xuân Müller
Laut UN-Seerechtsübereinkommen sind auch Handelsschiffe verpflichtet, in Seenot geratenen Flüchtlingen zu helfen. Andererseits sind Seeleute, die geholfen haben, in Italien auch schon als Schlepper verurteilt worden. Das Dilemma der Seeleute Von Dieter Sell
Die europäischen Staaten sind verantwortlich dafür, dass es keine legalen Fluchtwege nach Europa gibt. Deshalb müssen Menschen auf die gefährlichen Routen über das Mittelmeer ausweichen. Jonas Seufert gibt einen Überblick über mehrfach verschlossene EU-Türen. Von Jonas Seufert
Die Menschenwürde lässt sich aus der kantischen Ansicht über die Selbstzwecklichkeit des Menschen ableiten. Das Prinzip der Gleichwertigkeit aller Menschen wird zur moralischen Verpflichtung jedes Einzelnen, die Würde anderer zu achten und zu schützen. Die menschliche Wertigkeit scheint jedoch schwer greifbar zu sein, solange sie nicht legitimiert ist. Von Katarzyna Plucinska Von Katarzyna Plucinska
Die Flüchtlinge, die die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa wagen, kommen aus unterschiedlichen Ländern. 2014 kamen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks etwa 220.000 Menschen über das Mittelmeer, davon 170.000 nach Italien. Andere Routen führen nach Spanien, Malta und Griechenland. In diesem Jahr kamen bis Mitte April bereits 36.400 Bootsflüchtlinge in Europa an. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Syrien, Eritrea, Somalia, Afghanistan und Nigeria. Ein Überblick
Wir brauchen neue Antworten auf die grausamen Tode, die die Menschen im Mittelmeer gestorben sind! Die Welt erwartet zu Recht neue Lösungen. Die monotone und unvorbereitete Politik ist nicht hinnehmbar. Von Josip Juratovic Von Josip Juratovic
Nach der vermutlich schlimmsten Tragödie mit Flüchtlingen im Mittelmeer vereinbarten EU Außen- und Innenminister einen 10-Punkte-Plan. Danach sollen die EU Grenzüberwachung mehr Geld bekommen. Den Schleppern sagten die Minister den Kampf an.