Es ist eine berührende Performance: Als Akt der Solidarität mit den Mädchen und Frauen im Iran, die seit Wochen gegen das Mullah-Regime protestieren, verhüllt sich die in Weimar lebende Künstlerin Farzane Vaziritabar mit Dutzenden Kopftüchern. Von Christine Süß-Demuth
Regimekritiker:innen werden im Iran gefoltert und getötet. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU geben sich hilfsbereit – doch die seichten Sanktionen sind nicht mehr als eine Farce. Von Berthe Obermanns
Die Proteste der Zivilgesellschaft im Iran haben Europa unlängst erreicht. Nach 43 Jahren Mullah-Regime lehnen sich die Menschen im früheren Persien gegen die religiösen und politischen Führer auf und zeigen dies. Von Paul-Philipp Braun
Während im Iran weite Teile der Bevölkerung gegen das Mullah-Regime protestieren, gibt es in Deutschland Solidaritätskundgebungen. Die Auslandsiraner müssen dabei allerdings mit dem langen Arm des Regimes in Teheran rechnen. Von Nils Sandrisser
Zwei Männer haben in Leipzig Frauen mit Kopftüchern rassistisch beleidigt und angegriffen. Nur mit Hilfe von zwei Passanten konnten die Frauen flüchten. Jetzt ermittelt die Polizei gegen die beiden Angreifer – und gegen einen Helfer.
Eine 16-jährige Budo-Kämpferin erhielt für ihre Kampftechnik-Vorführung null Punkte. Grund: Sie trug ein Kopftuch. Das löst Diskussionen aus. Muslime werfen der Sport-Federation Rassismus vor. Der Sportverband weist die Vorwürfe zurück.
Diskussionen um das muslimische Kopftuch sind es nach Überzeugung des Islamrechtsexperten Mathias Rohe „Stellvertreterdebatten“. Vielmehr gehe es um Vorurteile und um die Frage, wie viel Religion im öffentlichen Raum noch ertragen wird.
Eine Erzieherin in einer Kindertagesstätte darf mit Kopftuch arbeiten. Das hat das Hamburger Arbeitsgericht in einem Anerkennungsurteil entschieden. Der Arbeitgeber hatte kurz vor der Gerichtsverhandlung einen Rückzieher gemacht und eine juristische Prüfung des Falles verhindert.
In einem Wahllokal in Bergheim wurden Frauen aufgefordert, ihr Kopftuch abnehmen. Sonst dürften sie nicht wählen. In den sozialen Medien war die Empörung groß. Die Stadt entschuldigte sich, sah aber keine Islamfeindlichkeit. Jetzt könnte der Vorfall ein juristisches Nachspiel haben.
In einem Wahllokal in NRW werden Frauen aufgefordert, ihre Kopftücher abzulegen, wenn sie wählen wollen. Der Fall schlägt im Netz hohe Wellen. Die Stadt entschuldigt sich, schließt Rassismus jedoch aus. Die Betroffene ist irritiert – aus mehreren Gründen.