Berliner Muslimen stehen demnächst 3.000 Quadratmeter Fläche für neue 346 Grabstellen zur Verfügung. Ermöglicht hat das eine evangelische Kirchengemeinde. In der Hauptstadt werden die Grabflächen für muslimische Bestattungen immer knapper.
Jede Religion ist anders. Während der deutsche Staat im Umgang mit den christlichen Konfessionen geübt ist, gestaltet sich seine Beziehung zum Islam schwieriger. Sie lässt sich nicht in die Politikmuster einpassen. Ein Umdenken wäre dringend nötig. Von Prof. Dr. Gunnar Folke Schuppert Von Prof. Dr. Gunnar Folke Schuppert
Je stärker der Staat die christliche Kirche unterstützt, desto schwieriger können sich Muslime integrieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Danach beeinflust staatliche Religionspolitik Einstellungen gegenüber Muslimen nicht unerheblich.
Arbeitsrechtler rät den Kirchen, die Loyalitätsanforderungen an ihre Beschäftigen abzustufen. Auch andersgläubige und nichtreligiöse Menschen sollten in kirchlichen Einrichtungen arbeiten können. Das sei nicht nur eine juristische Frage.
Bundesinnenminsiter de Maizière bekräftigt seine Kritik am Kirchenasyl und und wird von Grünen-Politikern scharf attackiert. Auch die Kirche wehrt sich: quantitativ sei Kirchenasyl irrelevant. Der Minister betreibe Prinzipienreiterei.
Nach dem blutigen Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" haben die Kirchen dazu aufgerufen, für Freiheit und eine offene Gesellschaft einzutreten. Zugleich warnten sie davor, Hass gegen Muslime zu schüren. Islamische Religionsgemeinschaften distanzierten sich von dem Attentat und planen eine Kundgebung gegen den Terror.
An diesem Montag soll die islam- und ausländerfeindliche "Kögida"-Demonstration stattfinden. Dem stellt sich ein breites Bündnis Kirchen und Organisationen gegenüber. Selbst der Kölner Dom macht mit: während der "Kögida" soll die Außenbeleuchtung abgeschaltet werden.
Vor einigen Jahren zog das ehemalige Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Benedikt XVI. mit seiner Rede den Zorn vieler Muslime in der ganzen Welt auf sich. Seither sind hochrangige Vertreter der großen Religionen um einen interreligiösen Dialog bemüht, darunter auch Papst Franziskus, der am Wochenende die Türkei besuchen wird. Von Bernd Buchner
Das kleine rheinhessiche Dorf Jugenheim zählt 1.500 Einwohner. Bald sollen es noch ein paar mehr werden. Denn noch vor Jahresende sollen im historischen Pfarrhaus rund ein Dutzend Flüchtlinge ihr neues Zuhause finden. Das Dorf geht mit gutem Beispiel voran und versucht die Flüchtlinge mit gezielter Vorbereitung bestmöglich willkommen zu heißen. Von Karsten Packeiser
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann findet es in Ordnung, dass Kirchen keine Andersgläubigen anstellen müssen. Vielmehr sollten sich Muslime organisieren wie die Kirchen.