Die Zustimmung zur Willkommenskultur sinkt. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Flüchtlingen und Migranten werden auch mehr Anpassungsleistungen abverlangt. Zugleich wird die Haltung, was "Deutschsein" bedeutet, pragmatischer.
Für die einen ist es ein Meilenstein, für die anderen ein Schuss in den Ofen. Das neue Integrationspaket der Bundesregierung hat viel Lob und Kritik geerntet. MiGAZIN fasst die wichtigsten Änderungen zusammen. Von Corinna Buschow
Flüchtlinge wollen gerne arbeiten. Doch bei der Integration in den Arbeitsmarkt sind etliche bürokratische Hürden zu überwinden. Neue Integration Points in Bonn bieten erste Hilfe. Von Claudia Rometsch
Stellen Sie sich vor, alle wären integriert. Was für eine grausame Vorstellung: keine Kopftücher mehr, keine Komplimente mehr aufgrund der Sprachkenntnisse, keine Ausweiskontrollen mehr... Nein, nein. Wir wollen ihn behalten, unseren Migrationshintergrund. Von Selim Özdoğan Von Selim Özdoğan
Dem EU-Kommission zufolge bringen EU-Staaten nicht genug Willen auf, um Roma zu integrieren. Gerügt wird auch Deutschland unter anderem im Bereich der frühkindlichen Bildung. Zudem würden in der Bundesrepublik Roma-Kinder zu häufig in Förderschulen unterrichtet.
Politikverdrossenheit bei Jugendlichen wird immer wieder angeprangert. Bei näherem Hinsehen fällt auf, dass insbesondere Jugendliche mit Migrationsgeschichte durchaus an politischen Themen interessiert sind, aber nicht mehr an die Wirksamkeit ihrer Stimme glauben. Von A. Kadir Özdemir Von A. Kadir Özdemir
Dem Ökonomen Herbert Brücker geht die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt nicht schnell genug. Deren Beschäftigungsquote sei jedoch entscheidend dafür, ob Deutschland vom Zuzug der Flüchtlinge langfristig profitiert. Von Dirk Baas
Bis zur Sommerpause will die Koalition ihr Integrationsgesetz durch den Bundestag bringen. Bei Experten stößt die Zielrichtung des Gesetzes teilweise auf Zustimmung. Bei der Wohnsitzauflage überwiegt aber weiter Skepsis.
Erst Zoff um die Herkunftsstaaten, dann um Kosten, jetzt noch Kritik am Integrationsgesetz: Der Graben zwischen Bund und Ländern in der Flüchtlingspolitik wird tiefer. Bis zum 8. Juli soll es einen Kompromiss geben.
Gut die Hälfte der Türkeistämmigen in Deutschland fühlen sich einer Studie zufolge als Bürger zweiter Klasse. Sie hätten den Eindruck, sie seien nicht anerkannt und willkommen geheißen, egal wie sehr sie sich anstrengten.