In einem völlig überfüllten Flüchtlingsboot sind zehn Menschen ums Leben gekommen. „Wie können wir das im Jahr 2021 akzeptieren?“, twittern die Seenotretter von „Ärzte ohne Grenzen“.
Die Lage an den EU-Außengrenzen bleibt angespannt. Während alle Blicke auf Polen und Belarus gerichtet sind, retten Seenotretter im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken. Das Schiff „Geo Barents“ hat weitere 62 Menschen aus einem überfüllten Holzboot an Bord genommen.
Abermals ist die Zahl der weltweiten Flüchtlinge gestiegen. Nach Informationen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind inzwischen 84 Millionen Menschen auf der Flucht – ein Plus von zwei Millionen.
Nach mehr als einer Woche Ausharren auf dem Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ dürfen 306 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge auf Sizilien an Land gehen. Auf dem Bord herrscht große Erleichterung.
An der polnisch-belarussischen Grenze stranden immer mehr Menschen beim Versuch, in die EU zu gelangen. Unter ihnen sind auch Jesiden aus dem Irak, die seit dem Überfall der Terrormiliz „IS“ auf ihre Dörfer keine Heimat mehr haben.
Kinder von Flüchtlingen können einen von den Eltern abgeleiteten Flüchtlingsstatus haben. Das gilt auch dann, wenn sie selbst gar nicht verfolgt werden. Das hat der Europäische Gerichtshof in einem Fall aus Deutschland entschieden.
Die humanitäre Lage der Menschen an der belarussisch-polnischen Grenze spitzt sich zu. Die EU pocht auf Einhaltung von Grundrechten, kritisiert Polen aber nicht. Von der Leyen will prüfen, wie die Menschen zurückgeführt werden können.
Mehr als 1.000 Flüchtlinge haben die „Sea Eye 4“ und die „Ocean Viking“ bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer gerettet. Bislang wurde nur einem Schiff ein Hafen zugewiesen. Seenotretter warnen: Überlebende sowohl körperlich als auch psychisch in keinem guten Zustand.
Wie passen das Gedenken an die Opfer deutscher Verbrechen, das Schweigen zu rechtsextremer Gewalt und die Aufrufe zum Bau neuer Mauern zusammen? Gar nicht, es sei denn man lebt in Sachsen. Von Nicole Quint
Mehr 800 Menschen harren auf dem Rettungsschiff „Sea Eye 4“ aus. Die Betreiberorganisation Sea Eye spricht von einer einmaligen Situation und fordert Unterstützung vom Auswärtigen Amt.