Um Flüchtlinge abzuhalten, arbeitet die Europäischen Union mit Diktaturen zusammen. Flüchtlinge werden teilweise mit Gewalt daran gehindert, sich auf den Weg nach Europa zu machen. In Eritrea etwa gilt Flucht als Hochverrat und wird schwer bestraft. An der Grenze wird sogar scharf geschossen.
Wird Asylsuchenden nur ein eingeschränkter Zugang zum Gesundheitssystem gewährt, ist das einer Studie zufolge etwa 40 Prozent teurer als eine medizinische Regelversorgung. Die Wissenschaftler sind sich sicher: das bisherige System ist politisch und nicht rational.
Allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden schon mehr Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte registiert als im gesamten vergangenen Jahr. Derweil wird Bayerns Vorstoß, Flüchtlinge in Sonderlager zu sortieren, kontrovers diskutiert.
Vor einem halben Jahr wurden Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina zu sicheren Herkunftsländern erklärt. Im Gegenzug erfeilschte Winfried Kretschmann zahlreiche Verbesserungen für Asylsuchende. Viel ist davon in der Praxis aber nicht angekommen. Eine Zwischenbilanz. Von Philipp Beng
Seit Tagen macht eine flüchtlingsfeindliche Google-Map mit Standorten von Flüchtlingsunterkünften Schlagzeilen. Doch es gibt auch andere Karten: Birte Vogel hat ebenfalls eine Google-Map ins Netz gestellt. Sie sammelt Vorzeigeprojekte - für Flüchtlinge. Von Matthias Klein
150 Betten hat das Land Niedersachsen in der Jugendherberge angemietet, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Den normalen Herberge-Betrieb hält das nicht ab. Flüchtlinge und Berufsschüler unter einem Dach. Martina Schwager war vor Ort. Von Martina Schwager
Unmittelbar und kontinuierlich sollen Flüchtlinge in Zukunft abgeschoben werden. CSU-Chef Horst Seehofer fordert eine viel härtere Gangart in der Flüchtlingspolitik. Kritik kommt vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg. Seehofer betreibe Brandstiftung. Von Daniel Staffen-Quandt
Statt der anvisierten 60.000 konnten sich die europäischen Regierungen auf die Verteilung von knapp 55.000 schutzbedürftigen Menschen durchringen. EU-Ratspräsident mahnt weitere Bemühungen an. Deutschland wird 12.000 Menschen aufnehmen.
Es gibt keine weltweite 'Flüchtlingskrise', sondern eine Weltkrise, die Fluchtbewegungen erzeugt. Wenn man diese Weltkrise bekämpfen will, muss man sich nicht nur um die Begrenzung ihrer Folgen, sondern auch um die Analyse ihre Ursachen kümmern und dazu weltwirtschaftliche Systemfragen stellen. Von Prof. Dr. Klaus J. Bade
Die Forderung der Bundesagentur für Arbeit, hoch qualifizierten Asylbewerbern die "Blue Card" zu geben, stößt bei der CDU auf Widerstand. NRW-Integrationsminister Schneider wiederum plädiert für Erleichterungen bei der Arbeitsaufnahme.