Unbegleitete minderjährige Geflüchtete werden seit Anfang November wie Erwachsene auf die Bundesländer verteilt. Dafür sorgt ein neus Gesetz, das mit dem Vorrang des Kindeswohls aus der UN-Kinderrechtskonvention begründet wird. Ob die Neuregelung wirklich dem Kindeswohl dient, darf aber bezweifelt werden. Von Melina Lehrian Von Melina Lehrian
Das Bundesinnenministerium hat offenbar keine Ahnung, wie viele Flüchtlinge in den deutschen Erstaufnahmeeinrichtungen untergrebracht sind. Die Grünen sprechen von einem peinlichen Zustand. Wie solle da eine vernünftige Flüchtlingspolitik gelingen?
Im Oktober dominierte die aktuelle Flüchtlingssituation erneut die Fernsehnachrichten. Es folgten die Syrien-Krise sowie der VW-Abgasskandal. Über die rechtsextreme Messerattacke auf die Kölner OB-Kandidatin Reker wurde gerade einmal eine halbe Stunde berichtet.
Muslimische Wohlfahrtseinrichtungen sollen im kommenden Jahr erstmals staatliche Förderung erhalten. Im Gegenzug sollen Muslime in die Integrationsarbeit von Flüchtlingen eingebunden werden. Die Gründung eines muslimischen Wohlfahrtsverbandes sei aber noch nicht in Sicht.
Es gibt viele Familien, die junge unbegleitete Flüchtlinge gerne aufnehmen würden. Doch bürokratische Hürden machen sowohl ihnen als auch den Jugendlichen unnötig das Leben schwer. Das demotiviere und mindere die Chancen auf eine bessere Zukunft.
Neue Stellen für den Bundesfreiwilligendienst bieten nach Auffassung von Familienministerin Schwesig Flüchtlingen eine gute Gelegenheit, sich zu engagieren. Dem Wunsch von Muslimen nach einem eigenem Wohlfahrtsverband erteilte die Ministerin eine Absage. Davon sei man noch weit entfern.
Von Januar bis November sind mehr als 800.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet, über 650.000 von ihnen nach Griechenland. Die meisten kommen aus Syrien. 3.455 Menschen sind bei der Mittelmeer-Überquerung gestorben.
Das junge Paar aus Mazedonien hatte einen Traum: In Deutschland wollten sie es versuchen - dort, wo alle sagen, dass es gut ist. Weit weg von den ärmlichen Verhältnissen zu Hause. Seit März leben sie in einer Gemeinschaftsunterkunft in Frankfurt am Main. Von Elisa Makowski
Jeder zehnte Flüchtling wird nach Angaben von Kriminalbeamten straffällig. Hauptursache dafür ist Perspektivlosigkeit. Herkunft und Religion spielen laut Bindeskriminalamt keine Rolle.
Der Innenminister sorgte für Aufregung mit seinem Vorschlag, den Familiennachzug für syrische Flüchtlinge auszusetzen. Die SPD stellt sich quer, die Grünen wollen Klarheit über den Regierungskurs. Er bleibe bei seiner Meinung, bekräftigt de Maizière.