Die Detonation blieb aus, doch der Handgranaten-Wurf auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Baden-Württemberg löste bundesweit Entsetzen aus. Die Hintergründe der Tat sind unklar, die Polizei setzte eine Sonderkommission ein.
AfD-Chefin Frauke Petry ist mit einem Vorschlag, an der Grenze "notfalls" auf Flüchtlinge zu schießen, auf heftige Kritik gestoßen. Die etablierten Parteien zeigten sich ebenso entsetzt wie die Gewerkschaft der Polizei und DDR-Opfer-Vertreter.
Eine evangelische Kita in Niedersachsen wollte einen Syrer einstellen. Dann ruderte die Leitung zurück und begründete dies mit Sorgen von Eltern. Diakonie, Landeskirche und Kirchenkreis distanzieren sich, doch die Empörung ist groß.
Die Spitzen der großen Koalition haben sich nach langem Ringen auf das zweite Asylpaket geeinigt. Die SPD tauscht den Familiennachzug für Syrer ein gegen Aufenthaltstitel für Flüchtlinge in Ausbildung. Außerdem gibt es neue sichere Herkunftsstaaten.
Nach Meldungen über den angeblichen Tod eines Flüchtlings haben ehrenamtliche Helfer in Berlin Fehler eingeräumt. Berlins Innensenator Henkel warnte unterdessen vor Stimmungsmache.
Sozialethikerin Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins warnt in ihrer Studie vor Grenzschließungen. Sie fordert eine Einigung auf ethische Maßstäbe und gemeinsames Einwanderungsrecht in Europa. Eine Lösung sieht sie in der Fluchtursachenbekämpfung.
Verschärfung im Ausweisungsrecht, Asylpaket soll ebenfalls kommen: Das Bundeskabinett hat am Mittwoch nur eine Änderung im Ausländerrecht auf den Weg gebracht. Beim umstrittenen Familiennachzug scheint eine Lösung aber inzwischen in Sicht.
In Deutschland gelten Syrer als die guten Flüchtlinge, Marokkaner und Algerier als die schlechten. Muslime werden ohnehin mit Argwohn betrachtet, Christen mit Verständnis. Migrationsforscher Oltmer warnt vor solchen Zuweisungen. Von Martina Schwager
Möglicherweise hat das Chaos am Berliner Lageso einem Menschen das Leben gekostet. Nach Darstellung einer Initiative ist ein junger Syrer gestorben, nachdem er wochenlang vertröstet wurde. Eine Bestätigung für diesen Vorfall gibt es allerdings nicht.
Wöchentlich verlassen etwa 500 Flüchtlinge Deutschland in Richtung Heimat. Sie fliehen vor unmenschlichen Zuständen. Wie Flüchtlingshelfer munkeln, steckt System dahinter: Abschreckung durch unzumutbare Behandlung. Von Said Rezek Von Said Rezek