Im vergangenen Jahr sind 85.000 Menschen über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen. Das ist deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Die Zahl der bewilligten Visa ist demgegenüber vergleichsweise angestiegen.
Union und SPD wollen nach eigenem Bekunden "den sozialen Zusammenhalt in Deutschland stärken". DIW-Präsident Marcel Fratzscher zufolge gehen die Verabredungen in Migrationsfragen jedoch nicht in Richtung eines Zusammenhalts der Gesellschaft. Von Markus Jantzer
Die "Hauptkrise" sei überwunden, sagt Bundesinnenminister de Maizière mit Blick auf die Asylstatistik. Rund 187.000 Menschen kamen 2017 nach Deutschland, kaum ein Vergleich zu den 890.000 Neuankömmlingen 2015. Migration und Flucht seien aber weiterhin zentrale Herausforderungen.
Die Klagewelle gegen Asylentscheidungen nimmt nicht ab, zeigt eine Antwort auf eine Anfrage aus dem Bundestag. Das Dokument belegt auch eine höhere Schutzquote für die Maghreb-Länder, als es Union und SPD in ihrem Sondierungspapier glauben machen.
Es überrascht nicht, dass nach langem Sondieren ein entschiedenes „Wir machen‘s so wie bisher“ steht. Gerade in Bezug auf Geflüchtete, deren Integration ohne Familie natürlich sehr viel besser gelingen. Das kennen wir schließlich aus persönlicher Erfahrung. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Spitzen von Union und SPD haben sich auf eine sogenannte Obergrenze, Begrenzung des Familiennachzugs bei Flüchtlingen und auf ein Gesetz zur Steuerung der Fachkräfteeinwanderung geeinigt. Zuvor muss aber der SPD-Parteitag zustimmen. Türkische Gemeinde kritisiert Sondierungspapier scharf.
Der zweite Bericht zur Lage der Menschenrechte in Deutschland befasst sich unter anderem mit dem Familiennachzug und behinderten Flüchtlingen. Großes Thema sind auch Abschiebungen nach Syrien.
Der ausgesetzte Geschwisternachzug gefährdet das Kindeswohl und die Integration. Das geht aus einem Gutachten hervor, die im Auftrag des Hilfswerks "Save the Children" erstellt wurde. Derzeit werde geflüchteten Kindern ein Zusammenleben mit ihrer Familie unmöglich gemacht.
Bisher lehnte der Städte- und Gemeindebund Familiennachzug zu Flüchtlingen strikt ab. Jetzt können sich die Kommunen zumindest eine Einzelfallbetrachtung vorstellen, der unbegrenzte Familiennachzug würde die Kommen jedoch überfordern. Wohlfahrtsverbände sind anderer Meinung.
Die Jamaika-Unterhändler verhandeln derzeit über den Familiennachzug. Für viele Flüchtlinge ist das Thema von großer Bedeutung. Pro Asyl appelliert an die künftige Bundesregierung, Menschenrechte einzuhalten.