Gerald Knaus ist Ideenvater des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens vom März 2016. Heute hält der Vorsitzende der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI) die Grenzpolitik der EU im Mittelmeer für gescheitert. Der 50-jährige Österreicher und Wahl-Berliner fordert im Gespräch: Deutschland solle nicht länger auf eine gesamteuropäische Lösung bauen, sondern mit anderen willigen Staaten vorangehen. Von Phillipp Saure
Nach dem Erdbeben im östlichen Mittelmeer und dem Brand im Flüchtlingslage Vathy fordern Menschenrechtsorganisationen und Ärzte die Räumung der Lager. Linkspolitikerin Jelpke wirft der EU Kalkül mit dem Leid der Schutzsuchenden vor.
In Deutschland bin ich politisch links. Am Sonntag werde ich bei der Präsidentschaftswahl in meiner Heimat Moldawien aber rechts wählen - für Europa und für mein Land. Von Eli Zaidman
Bundespräsident Steinmeier warnt in der Coronakrise vor einem "Impfstoffnationalismus". Führende Politiker sind jedoch optimistisch, durch internationale Zusammenarbeit die Covid-19-Pandemie in den Griff bekommen zu können.
Menschlichkeit, Mut und Geradlinigkeit: Kapitänin Carola Rackete ist erste Trägerin des Karl-Küpper-Preises für Zivilcourage. Sie nutzt ihre Ehrung für Kritik an der EU-Migrationspolitik und spendet ihr Preisgeld für die Versorgung von Flüchtlingen.
Die Corona-Pandemie hat laut EU-Asylbehörde zu einem starken Rückgang der Anträge geführt. Im August lag die Zahl 40 Prozent und dem Januar-Wert. Die größte Gruppe der Schutzsuchenden sind nach wie vor Syrer.
Neuer Anlauf: Innenminister Seehofer sieht die Pläne der EU-Kommission für Asyl und Migration als gute Basis, will sie unter den Regierungen voranbringen und peilt eine Grundsatzeinigung bis Jahresende an. Grüne fordern Einhaltung von Menschenrechten.
Flüchtlinge aus dem abgebrannten Camp Moria sind am Mittwoch in Deutschland angekommen. Ein humanitärer Akt, aber keine nachhaltige Lösung sei das, sagt Kanzlerin Merkel. Sie hofft weiter auf eine Einigung in der EU auf ein Asylsystem.
Nach einer weiteren Nacht durften nun sämtliche Flüchtlinge der "Alan Kurdi" von Bord gehen. Zuvor war das Schiff tagelang im Mittelmeer herumgefahren. Derweil ertranken vor der Küste Libyens 13 weitere Flüchtlinge bei einem Bootsunglück.
Wo hört Humanität auf und wo beginnt Unmenschlichkeit? Migrationsforscher Jochen Oltmer hält den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Migrationspakt für schwer umsetzbar. Er befürchtet Standards am kleinsten gemeinsamen Nenner. Von Urs Mundt