Die Bundesregierung will den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte mit einer neuen Chancenkarte erleichtern. Experten halten die Regelung aber für sehr kompliziert und rechnen mit einer begrenzten Wirkung.
In Tunesien war Samim Arbeitgeber von 48 Personen. Korrosion führte zur Insolvenz, die Insolvenz trieb ihn nach Deutschland. Hier ist er selbst Arbeitnehmer – und froh darüber. Mit seiner heutigen Erfahrung und seinem Wissen blickt er wieder zurück in seine Heimat und gründet in Gedanken schon ein neues Unternehmen.
Die Arbeitskräfte-Lücke in Deutschland droht um Millionen offene Stellen zu wachsen. Bei der Erwerbsmigration ins Land will die Regierung deshalb Tempo machen – zum 1. Juni zündet die nächste Stufe. Von Anne-Béatrice Clasmann und Basil Wegener
Viele Firmen können offene Stellen nicht besetzen oder bekommen keine Azubis. Das Fachkräfteproblem im Freistaat lässt sich ohne mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht lösen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
Nordrhein-Westfalen hat seit Langem eine Multi-Kulti-Tradition – mit steigender Tendenz. Inzwischen hat die Zahl der Menschen ohne deutschen Pass einen neuen Höchststand erreicht. Das Land rechnet aufgrund globaler Entwicklungen mit weiter anhaltendem Zuzug.
Menschen, die nach Deutschland wollen, sollen nach einem Vorschlag des Instituts für Weltwirtschaft einen Online-Intelligenztest absolvieren. Die Schlauesten sollen einen Arbeits- und Aufenthaltstitel bekommen. So könne Einwanderung entbürokratisiert werden.
Lob und Tadel für die deutsche Migrationspolitik: Erst in der Praxis wird sich zeigen, ob und wie die zahlreichen Neuregelungen greifen, sagt der Sachverständigenrat. In der Gesetzgebung kommt Deutschland voran, bei der Integration weniger.
Junge Leute, die versuchen, auf Booten von Afrika nach Europa zu gelangen, starten oft vom Senegal aus. Doch der westafrikanische Staat ist auch ein beliebtes Einwanderungsland. Dort wird ein anderer Umgang mit Minderheiten gepflegt. Sie zum Sündenbock zu machen, sei undenkbar. Von Martina Zimmermann
Die Zahlen zur Kriminalität gehen durch die Decke - auch Baden-Württemberg. Innenminister Strobl begründet das unter anderem mit den hohen Flüchtlingszahlen. Experten und Interessensverbände widersprechen und warnen vor Populismus. Eine Statistik bekommt weniger Aufmerksamkeit. Von Nico Pointner
Wähler rechtspopulistischer Parteien werden beim Thema Zuwanderung von Neid getrieben. Sie sehen im Sozialstaat eine Umverteilung hin zu Zuwanderern. Das geht aus einer Forschungsumfrage in mehreren Ländern hervor. Auch in Deutschland steht Zuwanderung im Zentrum politischer Forderungen.