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Wilkommen (Symbolfoto) © 123rf.com

Baden-Württemberg & Niedersachsen

Länder wollen Fachkräftemangel mit neuen Ämtern abmildern

Die Wirtschaft in Baden-Württemberg setzt auf ausländische Fachkräfte, um die Arbeiskräftelücke zu schließen. Einen Termin für die geplante Landesagentur gibt es aber bis heute nicht. Auch in Niedersachsen gibt es entsprechende Bestrebungen – dort aber schon terminiert.

Dienstag, 29.10.2024, 12:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 29.10.2024, 12:22 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Vor über eineinhalb Jahren hat die baden-württembergische Landesregierung den Aufbau einer Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften auf den Weg gebracht. Einen konkreten Starttermin gibt es bis heute nicht. Die Wirtschaft dringt auf einen schnellen Start. „Der Fachkräftemangel ist laut unserer aktuellen Konjunkturumfrage immer noch eines der größten Geschäftsrisiken für die Unternehmen im Land“, sagte der Chef der IHK Region Stuttgart, Claus Paal. Viele Betriebe setzten auf die Zuwanderung von Arbeitskräften aus Drittstaaten, verzweifelten aber regelmäßig an den komplizierten und langwierigen Verfahren.

Ein Sprecher von Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) erklärte, die Landesagentur solle so bald wie möglich ihre Arbeit aufnehmen. Paal sagte, die Unternehmen benötigten eine Anlaufstelle, die ihre Fachkräfteverfahren schnell, einfach und ohne bürokratische Umwege abwickle. Die Agentur wird demzufolge bei den Regierungspräsidien Karlsruhe und Stuttgart angesiedelt. Für die Agentur sind insgesamt 55 neue Stellen vorgesehen, wie der Sprecher Gentges weiter mitteilte.

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Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen

In der Landeshauptstadt sollen wie bereits bekannt die Verfahren für Gesundheits- und Pflegeberufe bearbeitet werden und in Karlsruhe alle anderen. Die neue Behörde solle nicht ausschließlich, sondern neben den schon bisher zuständigen Ausländerbehörden für die Durchführung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zuständig sein.

Gentges sagte, der Arbeitsmarkt stehe vor der wachsenden Herausforderung des Fachkräftemangels. Die neue Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften werde dabei als Katalysator fungieren und dazu beitragen, dass Unternehmen ausländische Fachkräfte schneller und unkomplizierter ins Land holen könnten. „In einer Zeit, in der die Ausländerbehörden stark beansprucht sind, stellt die Agentur eine spezialisierte Anlaufstelle dar, die das beschleunigte Fachkräfteverfahren effizient umsetzt.“

Niedersachsen: zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfte ab 2025

Auch Niedersachsens rot-grüne Landesregierung will die Einreise ausländischer Fachkräfte mit einer zentralen Ausländerbehörde beschleunigen. Ziel sind Angaben zufolge schnellere und einfachere Verfahren. Statt wie bisher 52 kommunale Ausländerbehörden soll Arbeitgebern für diesen Bereich vom ersten Halbjahr 2025 an die neue Zentralbehörde zur Verfügung stehen. „Dies führt zu einheitlichen Verfahrensweisen und der Bündelung von Fach- und Erfahrungswissen“, teilte die Staatskanzlei nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss mit.

Arbeitgeber sollen das beschleunigte Fachkräfteverfahren bei Vorliegen eines konkreten Arbeitsplatzangebots gegen eine Gebühr von 411 Euro zentral beantragen können. „Damit sorgen wir ganz direkt dafür, dass internationale Fachkräfte schneller auf unserem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Außerdem entlaste das Land so die stark beanspruchten kommunalen Ausländerbehörden.

Einer aktuellen Befragung der Bertelsmann Stiftung zufolge, sind deutsche Unternehmen mehrheitlich der Überzeugung, dass in Deutschland nicht ausreichend Personal zur Verfügung steht. Dennoch sucht nur knapp jeder fünfte Unternehmer Personal im Ausland. Als Gründe werden vorwiegend Sprachbarrieren und bürokratische Hürden genannt. (dpa/mig) Aktuell Wirtschaft

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