Auch für ehrenamtliches Engagement gibt es Hürden. Laut dem vierten Engagementbericht der Bundesregierung sind diese in den vergangenen Jahren sogar höher geworden. Betroffen sind unter anderem Menschen mit Einwanderungsgeschichte.
Hadija Haruna-Oelker plädiert in ihrem neuen Buch „Zusammensein“ für eine inklusive Gesellschaft, in der Unterschiede anerkannt werden. Im Gespräch kritisiert sie historisch bedingte Ausschlüsse und fordert tiefgreifende Reformen in Bildung und Arbeitsmarkt. Von Stefanie Endres, Malena Schlor
Die Ampelkoalition will die Hürden für die Einbürgerung senken. Für bestimmte Gruppen erhöhen sie sich aber, mahnen Experten. Sie sehen vor allem eine Benachteiligung von Frauen und Behinderten. Mit den Vereinfachungen gar nicht einverstanden sind Union und AfD.
Die geplante Einbürgerungsreform stellt Menschen mit Behinderung vor eine unüberwindbare Hürde. Künftig wird nicht eingebürgert, wenn der Lebensunterhalt nicht gesichert ist – egal ob verschuldet oder unverschuldet.
Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderungen mangelt es oftmals an Teilhabechancen am gesellschaftlichen und beruflichen Leben. Lehrer schieben Schüler öfter auf Förderschulen ab. Ein Forschungsprojekt hat Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Während Geflüchtete aus der Ukraine Zugang zu Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen erhalten, sind Geflüchtete aus anderen davon ausgeschlossen. Das gilt selbst für Menschen mit Behinderungen, kritisieren Sozialverbände in einem gemeinsamen Appell.
Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz fordert ein Ende der Vorrangprüfung bei Ausbildungsplätzen. So sollen Eingewanderte besser in den Arbeitsmarkt einbezogen werden. Kritik erntet auch die sehr formelle Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland.
Wie viele Ukraine-Flüchtlinge mit Behinderung bundesweit schon untergebracht sind, ist unklar. Doch klar ist, dass es immer mehr Frauen, Männer und Kinder mit Handicap werden. Die Sozialträger der Behindertenhilfe bieten freiwillig ihre Hilfe an. Von Dirk Baas
Die Flucht vor dem Krieg trifft behinderte Menschen besonders schwer. 35 Flüchtlinge aus der Ukraine und ihre Betreuer haben Aufnahme in Schwäbisch Gmünd gefunden. Am schwierigsten war die Ausreise, berichten sie. Von Uta Rohrmann
Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen bleibt eine große Herausforderung. Unzureichende Ressourcen seien das Hauptproblem für Inklusion, so der Verband Erziehung und Bildung. Er fordert ein Umsteuern der Politik.