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Fachkraft erhält Einreisedokumente für Deutschland (Symbolfoto) © 123rf.com

Fachkräftemangel

Können Einwanderer das Problem wirklich beheben?

Deutschland gehen die Fachkräfte aus. Der demografische Wandel zwingt das Land, das Personal aus dem Ausland anzuwerben. Das gelingt bisher relativ gut, reicht aber noch nicht, um den Bedarf zu decken. Es sind weitere Maßnahmen nötig.

Mittwoch, 25.09.2024, 0:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 26.09.2024, 8:50 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Abwanderungsquote liegt in Deutschland auf einem Rekordhoch! Immer mehr deutsche Fach- und Führungskräfte kehren ihrem Heimatland den Rücken. Das ist nichts Neues, sondern eine Entwicklung, die man seit mehreren Jahren bereits beobachtet. Das Problem? Diese qualifizierten Arbeitnehmer fehlen an allen Ecken und Kanten. Bis zum Jahr 2036 gehen zusätzlich noch bis zu 13 Millionen „Babyboomer“ in den wohlverdienten Ruhestand – die Lücke dürfte immens ausfallen.

Schon jetzt sind laut der Bundesagentur für Arbeit (BA, Stand 08/24) rund 698.868 Stellen nicht besetzt. Neben dem Handwerk und der Gesundheitsbranche sind vor allem die MINT-Berufe betroffen. Die Bundesregierung hat hierzu bereits am 23. Juni 2023 eine umfassende Palette an Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels auf den Weg gebracht. Am 11.09.24 unterzeichnete Kanzler Olaf Scholz zusätzlich ein Migrationsabkommen mit Kenia, um das Problem in den Griff zu bekommen. Aber können Migranten wirklich den Fachkräftemangel beseitigen?

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Gibt es eine Ursache für den Fachkräftemangel?

Ein großer Punkt, der unserer Wirtschaft noch immer nachhängt, ist die überstandene Coronapandemie. Zahlreiche Unternehmen, gerade aus der Gastronomie- und Hotelbranche, konnten die Lockdowns nicht abfedern und gingen infolge Insolvenz. Hierdurch wurde tausenden Arbeitnehmern das Angestelltenverhältnis gekündigt, woraufhin sie in das Arbeitslosengeld rutschten. Diese Personen haben sich in der Zeit weitergebildet, eine Umschulung gesucht oder sind als Quereinsteiger in eine Branche eingestiegen. Das führt zum Fachkräftemangel in den genannten Bereichen.

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Besonders schmerzhaft ist hingegen die Abwanderung von deutschen Fach- und Führungskräften, wozu auch die Selbstständigen gehören. Sie fehlen dem Land an allen Ecken und Kanten. Besonders dem Handwerk, der Gesundheitsbranche und den MINT-Berufen fehlen hier Fachkräfte.

Ein gutes Beispiel sind Informatiker. In Zeiten des fortschreitenden Internets und der stetig steigenden Gefahr durch Cyberkriminelle sind Unternehmen gezwungen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dies geschieht beispielsweise, wenn Unternehmen interne oder externe IT-Administratoren einstellen, um die MDM Solution zu überwachen. MDM steht für Mobile Device Management, eine Softwarelösung, mit der Unternehmen mobile Endgeräte verwalten, sichern oder konfigurieren können. Mittels dieser Software updaten die IT-Abteilungen beispielsweise mobile Endgeräte aus der Ferne. Denn Systemlücken, die durch fehlende Softwareupdates entstehen, sind eines der größten Einfallstore für Cyberkriminelle.

Kann die Zuwanderung wirklich das Problem lösen?

Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz benötigt Deutschland ca. 400.000 Zuwanderungen pro Jahr, um die Fachkräftelücke zu schließen! Ein Wegweiser hierzu soll das bereits im Jahr 2019 ins Leben gerufene „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“ sein. Hierin steht: Menschen aus Drittstaaten, die über eine Berufsausbildung verfügen, sollen einfacher ins Land einwandern können. Bislang bleibt das erwartete positive Ergebnis jedoch aus! Die meisten zugewanderten Fachkräfte stammen aus EU-Ländern, allen voran aus Polen, Rumänien und Italien.

Ebenfalls im Jahr 2019 brachte die Bundesregierung ein 13 Millionen Euro schweres Pilotprojekt auf die Beine. Dieses soll die Kommunikation der Bundesagentur für Arbeit mit den zuständigen Stellen in Ägypten, Tunesien und Marokko erleichtern. Fachkräfte, die in Deutschland fehlen, können in den jeweiligen Ländern gesucht werden. Ein ähnliches Abkommen besteht auch mit Georgien und seit September 2024 auch mit Kenia. Die überzeugenden Ergebnisse fehlen auch hier bislang!

Theoretisch ist der Gedanke, die Fachkräftelücke mit Migranten zu schließen, nicht verkehrt. In der Praxis ist jedoch noch deutlich Luft nach oben. Außerdem sollte man darüber nachdenken, wie man es schafft, die Abwanderung deutscher Fach- und Führungskräfte zu minimieren. (em) Panorama

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