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Thüringen

Morgens deutsch, nachmittags ukrainisch – Doppelbelastung ukrainischer Kinder

Vormittags Unterricht in Deutschland, nachmittags Digitalunterricht aus der Ukraine. Rund 5.900 ukrainische Schüler in Thüringen werden doppelt beschult. Kann das gutgehen? Bildungspolitiker Tischner bezweifelt das und fordert stärkere Einbindung ukrainischer Pädagogen.

Mittwoch, 07.02.2024, 12:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.02.2024, 12:21 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Vormittags Unterricht in Deutschland, nachmittags Digitalunterricht aus der Ukraine: Der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner hat sich besorgt über eine mögliche Doppelbelastung ukrainischer Schüler gezeigt und eine stärkere Einbindung von Lehrern aus dem Land gefordert. „Integration gelingt sehr gut über das Bildungssystem. Deshalb muss die Priorität darauf liegen, dass die Kinder im deutschen Bildungssystem ordentlich unterstützt und beschult werden“, sagte Tischner der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Das setze genügend Personal voraus – ukrainische Lehrkräfte könnten seiner Meinung nach gut dabei helfen. „Aber eine Doppelbelastung für Kinder im deutschen Schulsystem und um ukrainischen Schulsystem – das wird auf Dauer nicht gut gehen“, zeigte sich Tischner überzeugt, der selbst ausgebildeter Lehrer ist. Tischner forderte, noch mehr ukrainische Lehrkräfte ins Thüringer Schulsystem zu holen. „Ich glaube, wir müssen viel schneller werden bei den Anerkennungsverfahren von Abschlüssen ausländischer Pädagogen.“

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Derzeit besuchen etwa 5.900 ukrainische Kinder und Jugendliche Thüringer Schulen, wie das Bildungsministerium auf Anfrage mitteilte. Das Land verfolgt dabei einen sogenannten teilintegrativen Ansatz. Bedeutet: Die Schülerinnen und Schüler sitzen schon früh mit im normalen Unterricht, der auf Deutsch stattfindet. Inzwischen gibt es aber auch Ausnahmen, bei denen Sprachkurse vorgeschaltet werden.

76 ukrainische Lehrkräfte eingestellt

Nach Angaben des Thüringer Bildungsministeriums wurden bisher 76 Menschen aus der Ukraine im Landesdienst als Lehrkraft oder Erzieherin eingestellt. Außerdem arbeiten zehn ukrainische Fachkräfte als pädagogische Assistenten.

„Das Interesse ukrainischer Pädagogen ist deutlich vorhanden“, teilte ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Anfrage mit. Es sei bereits in der ukrainischen Community für Jobs im Thüringer Bildungssystem geworben worden – etwa mithilfe des Vereins ukrainischer Landsleute. Teils gebe es aber noch Hindernisse, etwa fehlende Sprachkompetenz in Deutsch. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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