Vegan, halal, bio
Kliniken setzen auf mehr Vielfalt
Die Patientenwünsche ändern sich. Wie reagieren Krankenhausbetreiber beim Essen darauf? Es tut sich was in den Küchen - im Rahmen der Möglichkeiten. Ein vegetarisches Gericht ist aber immer auf dem Speiseplan.
Dienstag, 19.12.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 19.12.2023, 12:35 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
In Sachsen-Anhalt setzen Krankenhäuser bei der Verpflegung ihrer Patienten zunehmend auf mehr Vielfalt. „Die Wünsche und Anforderungen an die Speiseversorgung haben sich in den letzten Jahren geändert“, sagte der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Halle, Thomas Moesta, der Deutschen Presse-Agentur. Viele Patientinnen und Patienten würden sich vegan ernähren, auch Halal-Kost werde nachgefragt. Im Klinikum gebe es eine „vegetarische Menülinie“, so Moesta.
Das Universitätsklinikum Magdeburg bietet in der Mensa seit mehreren Jahren täglich ein vegetarisches und ein veganes Essen an. Spätestens ab Januar 2024 soll auch bei der Patientenverpflegung ein veganes Essen auf dem Speiseplan stehen. Bio-Produkte würden aber in der Regel aus Kostengründen nicht verarbeitet, sagte eine Sprecherin.
Mindestens ein vegetarisches Essen
Die Klinikkette Helios setzt auf mehr bio, regionale Produkte und weniger Fleisch. Auf der Mittagskarte gibt es unter anderem Gerichte wie Kichererbsencurry mit Reis, Falafel-Bällchen oder eine Bratwurst, die zu 75 Prozent aus pflanzlichen Proteinen und zu 25 Prozent aus Bio-Schweinefleisch besteht, wie ein Sprecher der Helios-Kliniken in Sachsen-Anhalt sagte. Das Unternehmen hat acht Standorte im Land, unter anderem in Burg und Sangerhausen.
Im Städtischen Klinikum in Dessau steht täglich mindestens ein vegetarisches Essen für die Patienten und in der Cafeteria zur Auswahl. „Wir werden unser Angebot bei der leichten Ernährung mit der Umstellung der Speisepläne zum Ende dieses Jahres erweitern“, kündigte ein Sprecher an.
„Im Rahmen unserer Möglichkeiten“
Das Paul Gerhardt Stift in Wittenberg hat kürzlich ein Buffet-System eingeführt. Die Patienten könnten die Speisemenge und die Komponenten selbst bestimmen, sagte eine Sprecherin. Wie viele andere Kliniken beklagt auch das Paul Gerhardt Stift gestiegene Energiekosten und Lebensmittelpreise. Die Ausgaben für das Essen hätten sich erhöht, sagte die Sprecherin.
„Wir gehen gerne auf die verschiedensten religiösen Bedarfe unserer Patientinnen und Patienten ein und setzen diese im Rahmen unserer Möglichkeiten um“, sagte eine Sprecherin des Johanniter-Krankenhauses in Stendal. Halal spiele bisher aber keine Rolle. Als halal werden Dinge bezeichnet, die nach dem Recht des Islam erlaubt sind. Ein vegetarisches Gericht ist in Stendal täglich auf dem Speisenplan. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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