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Seenotretter der "Ocean Viking" helfen Geflüchteten auf Holzboot (Archiv) © Twitter/SOSMedIntl

Mittelmeer

„Ocean Viking“ rettet 29 Flüchtlinge von Glasfaserboot

Nach der Rettung von 29 Flüchtlingen im Mittelmeer steuert die „Ocean Viking“ den italienischen Hafen Ravenna an. Die Fahrt dauert etwa sechs Tage - zu lange, sagen die Seenotretter. An Bord sind auch Minderjährige.

Mittwoch, 25.10.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 25.10.2023, 17:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die „Ocean Viking“ hat 29 Geflüchtete im Mittelmeer gerettet. Im Anschluss an den Einsatz hätten die italienischen Behörden dem Schiff den Hafen von Ravenna zugewiesen, erklärte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am Mittwoch im Internetdienst X, ehemals Twitter. Unter den Überlebenden sind demnach mehrere Minderjährige. Die Organisation kritisierte, dass es sechs Tage brauche, um den 1.613 Kilometer entfernten Hafen zu erreichen.

Die „Ocean Viking“ nahm die Flüchtlinge den Angaben zufolge am Dienstag von einem seeuntüchtigen Glasfaserboot in der libyschen Such- und Rettungszone an Bord. Sie hätten nichts zu essen, kein Wasser und keine Navigationshilfen an Bord gehabt.

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Die italienischen Behörden hätten die „Ocean Viking“ am Dienstagabend angewiesen, in der maltesischen Such- und Rettungszone nach einem weiteren Boot in Seenot zu suchen. Nach der erfolglosen Suche steuere das Rettungsschiff nun Ravenna im Norden Italiens an.

„Unnötig lange Reisen“

Nach einem Rettungseinsatz weisen die italienischen Behörden den privaten Seenotrettern häufig weit entfernte Häfen zu. Zuletzt kritisierte „Ärzte ohne Grenzen“, dass die von der Hilfsorganisation betriebene „Geo Barents“ in diesem Jahr 80 Tage mit „unnötig langen Reisen“ zu den ihnen zugewiesenen Häfen verbracht habe.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung 2.446 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt demnach vermutlich deutlich höher. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es zurzeit nicht. (epd/mig) Aktuell Panorama

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