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Mecklenburg-Vorpommern

Trotz Geburtenrückgangs: Einwanderung führt zu Bevölkerungsplus

Knapp zwei Millionen Einwohner zählte Mecklenburg-Vorpommern 1990. In den Jahren danach folgte ein drastischer Aderlass. Vor allem junge Menschen verließen das Land. Einige kehren zurück. Doch das nun registrierte Bevölkerungsplus hat einen anderen Hauptgrund.

Montag, 21.08.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 21.08.2023, 8:12 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Trotz Geburtenrückgangs hat Mecklenburg-Vorpommern 2022 erneut einen leichten Bevölkerungszuwachs verzeichnet. Wie das Statistische Landesamt in Schwerin am Donnerstag mitteilte, lebten Ende vorigen Jahres 1.628.378 Menschen im Nordosten. Das waren 17 218 oder 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Plus hat seinen Grund in der Zuwanderung.

Laut Statistikamt verlegten im Jahresverlauf 68.571 Menschen ihren Hauptwohnsitz nach Mecklenburg-Vorpommern. 36.280 Personen zogen in ein anderes Bundesland oder ins Ausland. Der sogenannte Wanderungsgewinn betrug 32.291 und fiel damit mehr als doppelt so stark aus wie 2021.

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Nach gut zwei Jahrzehnten mit zum Teil massiver Abwanderung hatten 2013 erstmals wieder mehr Menschen ihren Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern genommen als wegzogen waren. Doch konnte das anfangs nicht verhindern, dass die Bevölkerung weiter schrumpfte. Es wurden deutlich weniger Menschen geboren als starben.

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Zuwachs geprägt von Einwanderung ukrainischer Geflüchteter

Das war auch 2022 so. Nach Angaben des Statistikamtes wurden im Vorjahr 10.820 Kinder lebend geboren. Das waren 8,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Im selben Zeitraum starben 25.377 Menschen und damit 5,1 Prozent mehr als 2021. Die Differenz von 14.557 machte die Zuwanderung mehr als wett. Bis vor zehn Jahren hatten sogenannte Wanderungsverluste den Bevölkerungsschwund infolge des sogenannten Sterbeüberschusses noch verstärkt.

Wie aus früheren Veröffentlichungen hervorging, ist der jüngste Zuwachs beträchtlich geprägt von der Einwanderung ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Doch gewinnt Mecklenburg-Vorpommern als Wohnort bei Bundesbürgern anderer Regionen auch an Zuspruch. Laut Statistik zogen im Vorjahr etwa 27.500 Menschen aus anderen Bundesländern in den Nordosten und damit knapp 5400 mehr als das Land verließen.

Bevölkerungsprognose nicht mehr aktuell

Als ein Grund dafür gilt, dass viele Menschen, die in jungen Jahren das Land verließen, in ihre norddeutsche Heimat zurückkehren. Mit jeweils etwa 3.500 zogen vor allem Menschen aus Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern. Aus dem Ausland kamen den vorläufigen Daten zufolge im Vorjahr rund 41.200 Menschen in den Nordosten, während 14.300 wieder abwanderten.

In ihren bisherigen Prognosen war die Landesregierung von einer weiter schrumpfenden Bevölkerung ausgegangen und hatte darauf auch ihre Planungen aufgebaut. Laut der 2019 veröffentlichten Vorhersage würde die Einwohnerzahl bis 2030 voraussichtlich auf rund 1,58 Millionen sinken. In der 2012 vorgelegten Prognose war für 2030 sogar ein Rückgang auf unter 1,5 Millionen vorhergesagt worden. 1990 hatten noch 1,9 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern gelebt. Die Bevölkerungsprognosen gelten als wichtiges Entscheidungskriterium für die Landesregierung, insbesondere wenn es um die Infrastruktur geht. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft

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