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Flughafen (Archiv) © de.depositphotos.com

Mecklenburg-Vorpommern

Einwanderung sorgt für Bevölkerungswachstum

Nach Jahrzehnten mit hohen Abwanderungszahlen verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern seit 2013 einen Trendwandel. Es kommen inzwischen mehr Menschen in den Nordosten als wegziehen. Und das hat maßgeblich mit der Einwanderung aus dem Ausland zu tun – aber nicht nur.

Dienstag, 25.04.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25.04.2023, 14:03 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Für Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich auch für 2022 ein Bevölkerungswachstum ab. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Landesamtes in Schwerin hervorgeht, lag die Zahl der Zuwanderungen im Vorjahr deutlich über der der Abwanderungen. Demnach meldeten sich im Jahresverlauf insgesamt etwa 68 700 Menschen neu im Land an, während 36 500 den Nordosten verließen.

Im Saldo betrug das Wanderungsplus etwa 32.200. Das ist der höchste Wert, seit 2013 erstmals wieder mehr Menschen ihren Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern nahmen, als das Land verließen. Im Jahr 2021 hatte die Differenz 13.000 betragen.

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Bevölkerungsschwund vorhergesagt

Da die Zahl nun auch deutlich über den jährlich rund 22.000 Todesfällen im Nordosten lag, gilt die Zunahme der Einwohnerzahl trotz weiterhin geringer Geburtenzahlen als sicher. Sie war für Ende September mit 1.629.990 angegeben worden. Bis vor zehn Jahren hatten sogenannte Wanderungsverluste den Bevölkerungsschwund infolge des sogenannten Sterbeüberschusses noch verstärkt.

In ihren bisherigen Prognosen war die Landesregierung von einer weiter schrumpfenden Bevölkerung ausgegangen und hatte darauf auch ihre Planungen aufgebaut. Laut der 2019 veröffentlichten Vorhersage würde die Einwohnerzahl bis 2030 voraussichtlich auf rund 1,58 Millionen sinken. In der 2012 vorgelegten Prognose war für 2030 sogar ein Rückgang auf unter 1,5 Millionen vorhergesagt worden. 1990 hatten noch 1,9 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern gelebt.

Zuwachs geprägt von ukrainischen Kriegsflüchtlingen

Die Bevölkerungsprognosen gelten als wichtiges Entscheidungskriterium für die Landesregierung, insbesondere wenn es um die Infrastruktur geht. Dazu gehört die Schulplanung, die Bereitstellung von Kita-Plätzen oder die medizinische Versorgung. In diesen Bereichen zeigten sich zuletzt häufiger Lücken.

Der jüngste Zuwachs wird zwar ganz beträchtlich geprägt von der Zuwanderung ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Doch gewinnt Mecklenburg-Vorpommern als Wohnort bei Bundesbürgern anderer Regionen auch an Renommee. Laut Statistik zogen im Vorjahr 27 500 Menschen aus anderen Bundesländern in den Nordosten und damit knapp 5400 mehr als das Land verließen. Als ein Grund dafür gilt, dass viele Menschen, die in jungen Jahren das Land verließen, in ihre norddeutsche Heimat zurückkehren.

41.200 Menschen kam aus dem Ausland

Mit jeweils etwa 3.500 zogen vor allem Menschen aus Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern – deutlich mehr, als in diese Länder abwanderten.

Aus dem Ausland kamen den vorläufigen Daten zufolge im Vorjahr rund 41.200 Menschen in den Nordosten, während 14.300 wieder abwanderten. 31.300 kamen aus europäischen Ländern nach Mecklenburg-Vorpommern, laut Innenministerium etwa zwei Drittel davon aus der Ukraine. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft

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