Clemens Becker, Migazin, Sprache, Linguistick, Integration, Rassismus, Diskriminierung
Clemens Becker © privat, Zeichnung: MiGAZIN

Diskriminierung von Sprache

Eine internationale Betrachtung der Welt des Linguizismus

Linguizismus ist strukturell und institutionalisiert. Zweitgenanntes lässt sich durch Zuhilfenahme eines Instruments verdeutlichen.

Von Mittwoch, 11.05.2022, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 20.07.2022, 19:40 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Diskriminierungen treten unterschiedlich auf. Wenn eine Person den Akzent einer anderen – im Beisein dieser – garstig imitiert, handelt es sich um eine individuelle Diskriminierung. Der sprachliche Hintergrund ist dabei Gegenstand dieser Diskriminierung, die auch Linguizismus genannt wird und eine moderne, ausgeklügelte Form des Rassismus ist. Einer der Begriffsurheberinnen ist die Linguistin Skutnabb-Kangas. Wie alle Diskriminierungen hat auch diese unterschiedliche Gesichter – und oft gar keines. Der unpersönliche Linguizismus kann von institutioneller Seite und auf struktureller Basis geschehen. Das sind alles keine Neuigkeiten – nur wurden sie bisher selten als Linguizismus deklariert. Betrachten wir also verschiedene Fälle solcher Diskriminierungen der Vergangenheit und der Gegenwart.

Die erwähnte Skutnabb-Kangas stufte im Jahr 1995 verschiedene linguizistische Diskriminierungen und sprachliche Förderungen aus verschiedenen Ländern in einem zweidimensionalen Diagramm ein. Es ist ein Werkzeug, um institutionellen Linguizismus anschaulich einzuordnen. Und das soll auch hier wieder geschehen. Das Spektrum zum Umgang mit Sprachen reicht dabei auf der Horizontalen vom Verbot bis zur Förderung der Sprache, und auf der Vertikalen wird zwischen expliziter und impliziter Diskriminierung unterschieden. Das Kontinuum beginnt mit dem Verbot einer Sprache. Dessen Ziel darin besteht, die sprachliche Minderheit zur Assimilierung an die dominante Sprache zu zwingen. Es geht weiter über die Duldung, d. h. eine Situation, in der die Sprache nicht verboten ist, aber eben auch nicht ihre Diskriminierung. Anschließend folgt das Gebot der Nichtdiskriminierung, was die Diskriminierung von Menschen aufgrund der Sprache untersagt. Der nächste Punkt auf dem Kontinuum ist die Autorisierung zur Verwendung der Minderheitensprache. Schließlich folgt die Förderung, die Ausrichtung auf den Erhalt der Sprache.

___STEADY_PAYWALL___

Einer der bekanntesten, da schwerwiegendsten Fälle war die systematische Unterdrückung des Kurdischen in der Türkei. Es fiel in die Kategorie des expliziten Verbots, denn genau das war es umfassend und landesweit. Nicht nur die Sprache, sondern gleich alles Kurdische war offiziell nicht existent, kurdischen Menschen war es nicht erlaubt, sich mit ihrer Erstsprache zu identifizieren. Auch wenn der institutionelle, hier vom Staat verordnete Linguizismus nach und nach zurückgefahren wurde, so besteht dennoch ein implizites Verbot des Kurdischen beispielsweise an staatlichen Schulen fort.

Diagram, Linguizismus, Sprache, Diskriminierung, Grafik

Linguizistische Diskriminierungen und sprachliche Förderungen in einem zweidimensionalen Diagramm

Denn in der türkischen Verfassung heißt es noch immer: Den türkischen Staatsbürgern darf in den Erziehungs- und Lehranstalten als Muttersprache keine andere Sprache beigebracht und gelehrt werden als Türkisch.

Das Kurdische ist hier somit Tabu, auch wenn es nicht konkret erwähnt wird. Hinzu kommt ein weiterer struktureller Linguizismus, denn das Kurdische hat in der Türkei noch immer einen äußerst schweren Stand. Der Zustand des Kurdischen in der Türkei ist insofern ein linguizistischer Fall der Vergangenheit, der Gegenwart, und da keine Aussicht auf Lockerungen bestehen, wohl auch der Zukunft.

Russisch in der Ukraine

Wenden wir unseren Blick weiter Richtung Westen in die Ukraine, wo ein heftiger Angriffskrieg tobt.  Das macht eine Auseinandersetzung mit Diskriminierung nicht obsolet, denn sie muss angesprochen werden. Sonst legitimiert man implizit die Diskriminierung und sorgt so für ihr Fortbestehen, bis sie irgendwann salonfähig wird. In der Ukraine wurde die Sprache spätestens mit der Verabschiedung eines Gesetzes im April 2019 zu einem Politikum. Und es spiegelt einen Teil des Kampfes der Ukraine und Russland wider, in dem es um Einflusssphären durch die Sprache geht und was damit getan werden kann. Nach einer Übergangsphase gilt das Gesetz seit Januar 2022. Jahrzehnte zuvor wurde in der Sowjetunion das Ukrainische unterdrückt. Nun, lange nach ihrem Zusammenbruch wendete sich das Blatt und die ukrainische Regierung wurde Täterin, indem sie – als diskriminierende Institution – das Russische landesweit einschränkte. Ein linguizistischer Kampf auf beiden Seiten. Einerseits gewährleistet Artikel 10 der ukrainischen Verfassung die „freie Entfaltung und Schutz“ und nimmt dabei klaren Bezug auf das Russische. Dieser Artikel lässt sich also in dem Diagramm als explizite Autorisierung einordnen. Das Russische ist in der Ukraine zudem noch immer eine weit verbreitete Sprache in der Popkultur und in der informellen und geschäftlichen Kommunikation. Nun kommt allerdings das erwähnte Gesetz hinzu. Und das hat es in sich. In Artikel 1, den Allgemeinen Grundlagen, heißt es:

Der Status der ukrainischen Sprache als einzige Amtssprache bedingt ihre obligatorische Verwendung in der gesamten Ukraine bei der Ausübung der Befugnisse der Regierungsbehörden und der lokalen Selbstverwaltungsorgane sowie in anderen gemeinsamen Bereichen des öffentlichen Lebens, die in diesem Gesetz festgelegt sind.

Das Ukrainische ist also de jure alleinige Amtssprache, aber de facto nicht überall. Denn in Artikel 21 des Gesetzes von 2019 steht:

In Bildungseinrichtungen können je nach Lehrplan ein oder mehrere Fächer in zwei oder mehr Sprachen unterrichtet werden – in der Amtssprache [das Ukrainische], in Englisch oder in anderen Amtssprachen der Europäischen Union.

Ein Unterricht auf Englisch oder anderen Amtssprachen der Europäischen Union ist demzufolge möglich. Latent bemerkbar und aufgrund der vielen Russischsprechenden dennoch auffällig ist, dass dem Russischen solche Rechte nicht eingeräumt wurden. Auch andere Bereiche des Lebens sind betroffen, darunter die Presse. Medien dürfen zwar noch auf Russisch publizieren, aber eine ukrainische Version ist Pflicht, was die herausgebenden Institute finanziell belastet.

So schlimm dieser Linguizismus ist, er gerät durch das humanitäre Drama in der Ukraine in den Hintergrund. Und doch scheint es die gesellschaftliche Stellung des Russischen international nicht unberührt zu lassen. Allen voran der Angriffskrieg des russischen Regimes, aber auch das Sprachgesetz nehmen Einfluss auf Russischsprachige in Deutschland. Ein struktureller Linguizismus ist die Folge. Der Bayrische Rundfunk berichtet beispielsweise von Online-Hasskommentaren gegenüber einer russischsprachigen, in Lettland geborener Jugendlichen. Und in Berlin wurden zwei Russisch sprechende junge Männer beleidigt und körperlich angegriffen.

Die ukrainischen Lehrkräfte und die Unterrichteten setzen derzeit den Schulunterricht mitunter online tapfer fort und verschwenden dabei wohl keinen leisen Gedanken an die linguizistischen Umstände im Schulwesen. Das soll ihnen nicht aufgebürdet werden. Lösungsansätze können selbstverständlich dennoch benannt werden. Eine langfristige Möglichkeit für das Verhältnis vom Russischen und dem Ukrainischen ist um die Ecke gedacht: das Interslawische. Dabei handelt es sich um eine Plansprache, die auf mehreren slawischen Sprachen basiert und leicht von Menschen, die solch eine slawische Sprache sprechen, erlernt werden kann. Um sich auf diesem linguistischen Weg der Mitte zu treffen, braucht es gegenseitige Akzeptanz. Letztendlich muss man sich doch sagen: Es ist doch egal, auf welcher Sprache wir uns verstehen.

Ceutanisch-Arabisch in der spanischen Stadt Ceuta

Translanguaging? Ein pädagogisches Lernkonzept. Eine Aufgabe wird auf einer Sprache gestellt und in einer anderen bearbeitet. So ergibt sich durch die andere Sprache ein anderer Blickwinkel auf die Aufgabe, was sie verständlicher machen kann.

Ein anderer Fall, der zwischen institutionellem und individuellem Linguizismus schwankt, ist der Umgang mit dem Ceutanisch-Arabischen in der spanischen Stadt Ceuta auf dem afrikanischen Kontinent. Zumindest an einer Schule der Stadt ist die Sprache verboten. Einzige Sprache im Unterricht ist hier Spanisch, auch wenn die Erstsprache der Kinder und Jugendlichen Ceutanisch-Arabisch ist. Dabei könnte gerade hier die Zweisprachigkeit dienlich beim Lernprozess in gleich welchem Fach sein. Das Zauberwort heißt Translanguaging. Über den Grund, den Beschulten die Nutzung ihrer Erstsprache zu verwehren, kann nur spekuliert werden. Es mag sein, dass eine Unsicherheit, nicht mehr die Kontrolle über den Unterricht zu haben, hier eine Rolle spielt. Denn die betreffenden Lehrerinnen sprechen nur Spanisch.

Die Situation in Deutschland

Und sonst heute, in Deutschland? In Deutschland sind Friesisch, Sorbisch und Dänisch Minderheitensprachen, die anerkannt sind und nicht unterdrückt werden. Das Türkische und das Russische sind es nicht – womöglich auch (noch) nicht aufgrund ihrer kurzen historischen Präsenz in Deutschland. Untersuchungen zufolge wird ein russischer und türkischer Akzent deutlich schlechter bewertet als beispielsweise ein französischer. Hierbei handelt es sich nun um einen strukturellen Linguizismus, denn er geht nicht von einer Institution wie dem Staat aus.

Gerade dieser strukturelle Linguizismus ist viel schwerer greifbar und kann nicht einfach abgeschafft werden, wie die zuvor benannten linguizistischen Gesetze abgeschafft werden könnten. Das ist bei den eher geräuschlosen Missbilligungen von nichtdeutschen Akzenten grundsätzlich nicht anders als bei den jüngsten Anfeindungen gegenüber dem Russischen in Deutschland. Betrachtet man diese Anfeindungen, scheint es aber außerdem plausibel, dass struktureller Linguizismus aus seinem institutionellen Pendant erwächst.

Doch darf man eines nicht vergessen: Das Diagramm bietet auch die Möglichkeit, positive Fälle aufzuzeigen. Auf diese Weise können auch Lösungsansätze benannt werden. Toll ist beispielsweise, dass das Türkische immer mehr Einzug in den deutschen Schulunterricht hält, und zwar nicht mehr nur im Rahmen des Sprachenunterrichts, sondern auch als Unterrichtssprache. So wird die sprachliche Lebenswelt vieler mit Türkisch Aufwachsenden widergespiegelt. Und es fördert die gesellschaftliche Stellung des Türkischen – eine Methode, dem strukturellen Linguizismus zu begegnen.

  Meinung

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Karolina Prasad sagt:

    Hallo,
    Danke für den informativen Artikel. Diesen Abschnitt:
    „Lösungsansätze können selbstverständlich dennoch benannt werden. Eine langfristige Möglichkeit für das Verhältnis vom Russischen und dem Ukrainischen ist um die Ecke gedacht: das Interslawische. Dabei handelt es sich um eine Plansprache, die auf mehreren slawischen Sprachen basiert und leicht von Menschen, die solch eine slawische Sprache sprechen, erlernt werden kann. Um sich auf diesem linguistischen Weg der Mitte zu treffen, braucht es gegenseitige Akzeptanz. Letztendlich muss man sich doch sagen: Es ist doch egal, auf welcher Sprache wir uns verstehen.“
    finde ich allerdings unakzeptabel. Kommt die Idee von Ukrainer*innen selbst? Sowohl Russisch- und Ukrainisch-sprachigen? Ich wage es zu bezweifeln. Wer gibt dem Autor sonst das Recht, solche kolonialistischen Ideen als denkbare zu verbreiten? Würde man ernsthaft in Deutschland vorschlagen, in den Grenzgebieten zwischen Deutschland und Dänemark in einer künstlichen deutsch-dänischen Sprache zu unterrichten? Oder in Belgien auf Esperanto? Diesen Vorschlag soll sich der Autor nochmal überlegen und erst sich vergewissern und belegen, dass die Idee auch für Menschen vor Ort akzeptabel wäre und auch eine positive Entwicklung in den Ukrainisch-Russischen Beziehungen darstellen, statt in den Ukrainisch-sprachigen Ukrainer*innen den Eindruck zu erwecken, sie sollen den Russischsprachigen Mitbürgern zuliebe auf ihre Sprache verzichten – Ukrainisch als Sprache würde in dem Fall langfristig nicht überleben, da es nirgendwo sonst gesprochen wird, außer Ukraine – im Gegenteil zu Russisch.
    Goldene Regel, die man ja eigentlich im MiGAZIN gut kennt: immer die betroffenen Personen in die Überlegungen einbeziehen und ihnen die Stimme geben.
    Mit freundlichem Gruß,
    Karolina Prasad

    • Clemens Becker sagt:

      Liebe Karolina Prasad,

      der angesprochene Abschnitt ist von Grund auf als Vorschlag zu verstehen, nicht als Forderung. Das kommt mit durch das Wort „Möglichkeit“ zum Ausdruck. Allerdings kann ich verstehen, wenn die Formulierung „muss“ in „Letztendlich muss man sich doch sagen (…)“ als solche verstanden wird. Ein „Kann“ wäre hier wohl besser gewesen. Es zeigt mir, dass – insbesondere in diesen Tagen – eine sensible Formulierung vonnöten ist. Insofern: vielen Dank für den Hinweis.

      Selbstverständlich würde ich aber etwas nicht einmal vorschlagen, was nicht im Sinne der Betroffenen wäre. Es ist davon auszugehen, dass es auch in der Ukraine eine kleine pro-interslawische Community gibt. Es gibt interslawische Popsongs unter anderem ukrainischer Bands und einen Film auf Interslawisch unter ukrainischer Co-Produktion. Wobei die Plansprache aufgrund der Ereignisse der jüngsten Tage sicher eher an Popularität verloren hat, verständlicherweise.

      Es soll jedoch definitiv niemand auf seine Sprache verzichten müssen, schon gar nicht für Menschen, die gerade das Heimatland überfallen. Das habe ich hier auch nicht suggeriert, denn das wäre purer Linguizismus. Die Erstsprache nutzen und weiterentwickeln zu dürfen, ist ein Grundrecht, das nicht entzogen werden darf. Die Gefahr, dass das Ukrainische durch das Interslawische ersetzt werden würde und nicht überleben könnte, sehe ich nicht. Das Interslawische würde sich, wenn überhaupt, als Zweitsprache etablieren. Niemand würde es als Erstsprache verwenden.

      Ich sehe übrigens auch kein Problem, eine deutsch-dänischen Sprache unterrichten zu lassen – sofern solch eine Sprache bestände und sie unter den Betroffenen Akzeptanz fände. Womöglich positiv ist daran, dass man sich auf einer anderen sprachlichen und persönlichen Ebene begegnen kann. Auch kognitive Erfolge durch Spracherwerb und -nutzung können hier eine positive Rolle spielen. Aber um solch ein Sprache zu etablieren, braucht ohne Frage Zeit, selbst wenn der Wille vorhanden ist.

      Ich würde mich auch über eine Kritik zum Rest des Artikels freuen.

      Liebe Grüße

      Clemens Becker

  2. Arýan sagt:

    Vielen Dank, für diesen sehr interessanten Artikel

    Insbesondere finde ich die betrachtung sehr gut, dass es keine Diskriminierung aufgrund vorheriger Diskriminierung geben sollte.
    Stichwort: Das Russische in der Ukraine und in anderen
    postsowjetischen Staaten

    Allerdings hab ich auch einige Kritikpunkte.

    Und zwar ist es Falsch, zu sagen, dass die anerkannten Regional- und Minderheitensprachen Niederdeutsch bzw. Plattdeutsch, Nordfriesisch, Saterfriesisch, Sorbisch, Dänisch und Romanes nicht diskriminiert werden.

    Es gibt zum Beispiel noch immer keine niederdeutschsprachigen Rundfunkangebote, obwohl um die 2 Millionen Menschen in Norddeutschland (einige Schätzungen gehen von bis zu 5 Millionen aus) Niederdeutsch sprechen.
    Außerdem wird das Niederdeutsche/Plattdeutsche noch immer von vielen Menschen fälschlicherweise als Dialekt des Deutschen betrachtet.
    Außerdem gibt es noch immer keinen verpflichtenden Niederdeutschunterricht an norddeutschen Schulen.
    Auch gibt es fehlende mehrsprachige Ortsschilder und Hinweistafeln auf Plattdüütsch.

    In der Lausitz/Łužica gibt es Angriffe auf sorbischsprechende Jugendliche und es werden mehrsprachige Schilder beschmiert.
    Es gibt ebenfalls noch zu wenig Rundfunkangebote, obwohl es vom MDR und RBB die Formate Wuhladko und Łužica gibt.
    Auch sorbische Schulen werden zurückgedrängt und und es gibt immer weniger Menschen, die diese Sprache sprechen.

    Friesisch/Frasch/Freesk wird von immer weniger Menschen gesprochen.
    Es gibt in keinster Weise größer Rundfunkangebote in den zwei friesischen Sprachen in Norddeutschland.
    Man weiß auch nicht so genau, wie viele Menschen Friesisch denn jetzt wirklich sprechen.
    Schätzungen gehen von bis zu 12.000 (inkl. Saterfriesisch)
    aus.
    Auf Helgoland ist der Schulunterricht auf Friesisch kaum mehr möglich, wegen Lehrermangel.

    Die Situation des Dänischen ist besser, da es genpngen, zumindest aus Dänemark kommender Medienangebote gibt und es gute dänische Schulen gibt, in denen Dänisch gelehrt wird in Sydslesvig.

    Romanes hat überhaupt keinen guten Stand.
    Man weiß nicht, wie viele Menschen es Sprechen.
    Menschen, die Romanes sprechen, werden häufig genug immer noch unmenschlich diskriminiert und angegriffen.
    Es gibt keine Rundfunkangebote in Deutschland, im Gegensatz zum Kosovo z.B., wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk dort auch Angebote in Romanes hat.
    Romanes wird noch nicht gelehrt an deutschen Schulen, auch weil zumindest einige Sinti, dies, was respektiert werden muss, nicht wollen.
    Allerdings gibt es Roma, die nichts gegen eine Förderung der Sprache Romanes haben.

    Insgesammt muss auch gesagt werden, dass sich Förderungen von Minderheitensprachen, durchaus berechtigterweise nur auf die traditionell in einem Gebiet gesprochenen Sprachen und Dialekte beziehen und nicht auf neu hinzugezogene Sprachen.

    Allerdings sollen die Allochthonen, also neu hinzugezogenen Sprachen, wie das Türkische nicht diskriminiert werden, sondern ebenfalls gefördert werden, auch an deutschen staatlichen Schulen.

    Ich habe übrigens Türkisch gelernt. Ich bin Deutscher und spreche auch sozusagen von Hause aus Plattdeutsch, aber leider zur Zeit noch wenig.