Ukraine
Hilfsorganisationen warnen vor humanitärer Katastrophe
Warnungen vor Tod und Zerstörung in erschreckendem Ausmaß: Hilfsorganisationen zeigen sich angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine alarmiert. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz rief zum Schutz von Zivilisten auf.
Freitag, 25.02.2022, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 25.02.2022, 9:43 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine warnen Hilfsorganisationen vor einer humanitären Katastrophe. Tod und Zerstörung könnten angesichts der „immensen militärischen Kapazitäten“ ein erschreckendes Ausmaß annehmen, sagte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, am Donnerstag in Genf. Bereits jetzt seien Zivilistinnen und Zivilisten in der Ukraine auf der Flucht.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte in der Nacht zu Donnerstag einen militärischen Angriff auf die Ukraine befohlen. Seit dem frühen Donnerstagmorgen gibt es laut Medienberichten Angriffe überall im Land. IKRK-Präsident Maurer rief alle Konfliktparteien dazu auf, zivile Infrastruktur wie Wasserleitungen, Krankenhäuser und Schulen nicht anzugreifen. Zudem müsse humanitären Organisationen wie dem ukrainischen Roten Kreuz der Zugang zu notleidenden Menschen gewährt werden.
Derweil riefen deutsche Hilfsorganisationen zu Spenden für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung auf. „Den Preis für diesen Krieg werden die Menschen zahlen, die vollkommen unverschuldet ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren werden“, erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin. Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, betonte, jetzt gehe es darum, alles zu tun, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Ukraine zu verhindern.
7,5 Millionen Mädchen und Jungen in Gefahr
Nach Angaben der Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ sind nach der jüngsten Eskalation des Konflikts mindestens 7,5 Millionen Mädchen und Jungen in Gefahr, körperlich oder seelisch verletzt zu werden. Allein in der Ostukraine hätten seit Montag mindestens 100.000 Kinder mit ihren Familien aus ihrem Zuhause fliehen müssen. Sie bräuchten dringend Hilfe, sagte die Osteuropa-Direktorin der Organisation, Irina Saghoyan. Im Konfliktgebiet herrschten Minustemperaturen, viele Kinder hätten schon jetzt nicht genug zu essen oder warme Kleidung.
Auch in bislang friedlichen Regionen und nicht nur im Osten der Ukraine herrsche nun Krieg, erklärte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler. „Sobald klarer wird, wohin die Menschen in ihrer Not fliehen, werden wir mit unseren Partnern alles tun, um ihr Überleben zu sichern.“ Selbst ohne die aktuelle Eskalation benötigten fast drei Millionen Menschen in der Ukraine humanitäre Hilfe. (epd/mig) Aktuell Ausland
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