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Szene aus dem Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" © Pandora Film

18 Wettbewerbsfilme bei Berlinale

Geschichte von Murat Kurnaz bei Berlinale am Start

Im vergangenen Jahr fand die Berlinale wegen der Corona-Pandemie in zwei Teilen statt, diesmal gibt es wieder ein Filmfest. Insgesamt 18 Streifen konkurrieren 2022 um die begehrten Bären, darunter auch ein Werk, das die Geschichte der Mutter von Murat Kurnaz erzählt.

Donnerstag, 20.01.2022, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 19.01.2022, 15:49 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Corona-Pandemie hat zwar die Planungen für den Ablauf der 72. Berlinale stark beeinflusst, nicht jedoch die Themenwahl der in den Wettbewerb geladenen Filmemacher dominiert. „Mehr als die Hälfte der ausgewählten Filme spielt in der Gegenwart, doch nur zwei von ihnen zeigen das Leben in der aktuellen pandemischen Lage“, sagte der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian am Mittwoch bei der Vorstellung der Wettbewerbsbeiträge in Berlin. Emotionale Bindungen seien derweil ein roter Faden. Die Hälfte der Filme spiele vor dem Hintergrund einer Familiensituation, die meisten zudem auf dem Land.

Insgesamt konkurrieren 18 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären. Elf Filmemacher waren bereits bei der Berlinale vertreten, acht davon im Wettbewerb, fünf sind ehemalige Bären-Gewinner.

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Mit „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz und mit Sophie Rois und Udo Kier sowie „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen und mit Meltem Kaptan und Alexander Scheer gehen zwei deutsche Filme ins Bären-Rennen. Dresen erzählt in seinem neuen Werk die Geschichte der Mutter von Murat Kurnaz, der 2002 im Gefangenenlager Guantánamo landete.

Film, Film, Film

In den Wettbewerb eingeladen wurden auch der neue Film des Österreichers Ulrich Seidl, „Rimini“, sowie Produktionen der Französin Claire Denis („Both Sides of the Blade“, mit Juliette Binoche) und des Südkoreaners Hong Sangsoo („The Novelist’s Film“). Charlotte Gainsbourg ist in „The Passengers of the Night“ von Mikhael Hers zu sehen, Sigourney Weaver in „Call Jane“ von Phyllis Nagy.

Eröffnet werden die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit „Peter von Kant“ von François Ozon. Der Film ist eine freie Interpretation von Rainer Werner Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ (1972). Die Berlinale kündigt ihn als „filmische Tour de Force durch das Konzept des Lockdowns“ an.

Corona sichtbar in Filmen

Präsident der Internationalen Jury ist der US-Filmemacher M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“). Den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk bekommt die französische Schauspielerin Isabelle Huppert, der auch die Hommage gewidmet ist. Huppert ist an der Seite von Lars Eidinger auch in dem Film „About Joan“ von Laurent Larivière zu sehen.

Anders als bei den Wettbewerbsbeiträgen spiegeln sich die Corona- Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre grundsätzlich schon in den Arbeiten der Filmschaffenden wider. Viele Produktionen spielten nur an einem Ort, hätten wenige Figuren, oder Isolation sei ein Thema, sagte Chatrian.

Verschärfte Regeln

Wegen der steigenden Inzidenzen findet die Berlinale mit verkürzten Filmpräsentationen und verschärften Regeln statt. Die Goldenen und Silbernen Bären werden am 16. Februar verliehen. Der Publikumstag wird erweitert und findet vom 17. bis 20. Februar statt. Die Kapazitäten in den Kinos werden begrenzt, es gilt die 2G+-Regel mit zusätzlicher Test- und Maskenpflicht. Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek bekräftigte, das Format der Berlinale 2022 biete größte Sicherheitsvorkehrungen.

Insgesamt sind 256 Filme zu sehen, 25 Prozent weniger als 2020. Der Ticketvorverkauf startet am 7. Februar. Im vergangenen Jahr fand die Berlinale wegen der Pandemie in zwei Teilen statt. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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