Die Berlinale
Viele Filme thematisieren Flucht und Vertreibung
Viele Filme auf der diesjährigen Berlinale handeln von Flucht und und den Fluchtgründen. Passend dazu ist das Oberthema der Filmfestspiele: Das Recht auf Glück.
Von Nadine Emmerich Mittwoch, 03.02.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.02.2016, 16:59 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Vor dem Hintergrund von Millionen Menschen auf der Flucht macht sich die 66. Berlinale auf die Suche nach dem Glück. „Das Oberthema des diesjährigen Wettbewerbs ist das Recht auf Glück“, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick am Dienstag in Berlin. Menschen hätten ein „Recht auf Heimat, Liebe, Selbstbestimmung, Arbeit, Leben und Überleben“. Sektionsübergreifend handeln viele der vom 11. bis 21. Februar gezeigten insgesamt 434 Produktionen von Flucht und Fluchtgründen.
23 Filme laufen im Wettbewerb, 18 davon konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären, die am 20. Februar verliehen werden. Ganz direkt auf das Thema Flüchtlinge bezieht sich der italienische Dokumentarfilm „Fire at Sea“ von Gianfranco Rosi, der zwei Jahre lang auf Lampedusa drehte. Die normale Lebenswelt eines einheimischen Jungen stellt der Regisseur den Menschen gegenüber, die ihre Heimat verloren haben.
Eröffnet wird das Festival mit „Hail, Caesar!“ der Oscar-Preisträger Joel und Ethan Coen („No Country For Old Men“). Die Komödie mit Josh Brolin, George Clooney und Scarlett Johansson schaut hinter die Kulissen eines großen Hollywood-Studios. „Hail, Caesar!“ läuft jedoch außer Konkurrenz, ebenso wie Spike Lees „Chi-Raq“ über Waffengewalt in den USA mit Wesley Snipes und Jennifer Hudson. Nicht ins Bären-Rennen gehen ferner „Saint Amour“ mit Gérard Depardieu sowie „Genius“ mit Colin Firth und Nicole Kidman.
Die philippinische Produktion „A Lullaby to the Sorrowful Mystery“ verlangt dem Zuschauer einiges ab: Das Drama von Lav Diaz über die Suche nach dem Körper von Andrés Bonifacio, dem Vater der philippinischen Revolution gegen Spanien, geht acht Stunden lang.
In der Sektion Panorama werden Doris Dörries Drama „Grüße aus Fukushima“ und Aslı Özges „Auf einmal“ mit Julia Jentsch gezeigt. In Rachid Boucharebs „La route d’Istanbul“ versucht eine belgische Mutter, ihre in den Dschihad gezogene Tochter in Syrien zu finden. In der Sektion Special ist Michael Moores Dokumentation „Where To Invade Next“ zu sehen. Im Forum bilden Filme aus dem arabischen Raum einen Schwerpunkt, auch ein Beitrag aus Saudi-Arabien ist dabei. Die Sektion Generation präsentiert den Episodenfilm „Life on the Border“ über junge Menschen in Flüchtlingslagern.
Den Vorsitz der Internationalen Jury hat die US-Schauspielerin und dreifache Oscar-Preisträgerin Meryl Streep („Die Eiserne Lady“), die das erste Mal in einer Jury ist. Ihr zur Seite stehen der deutsche Schauspieler Lars Eidinger, der britische Schauspieler Clive Owen, der britische Filmkritiker Nick James, die französische Fotografin Brigitte Lacombe, die italienische Schauspielerin Alba Rohrwacher und die polnische Regisseurin Malgorzata Szumowska.
Der Goldene Ehrenbär geht an den deutschen Kameramann Michael Ballhaus, der unter anderen mit Rainer Werner Fassbinder und Martin Scorsese drehte. Mit der Berlinale Kamera werden der Schauspieler und Regisseur Tim Robbins, der Filmverleiher und Produzent Ben Barenholtz und die Münchner Kinobetreiberin Marlies Kirchner ausgezeichnet.
Autogrammjäger dürfen sich wieder auf viel Prominenz freuen. Zu den auf dem roten Teppich erwarteten Stars gehören Meryl Streep, George Clooney, Ethan und Joel Coen, Spike Lee, Michael Moore, Tilda Swinton, Isabelle Huppert, Gérard Depardieu, Kirsten Dunst, Jude Law und Cynthia Nixon. Der Ticketvorverkauf beginnt am 8. Februar. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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