Türken, Feuer
Stück über Solinger Anschlag ist „Hörspiel des Jahres“
Am 29. Mai 1993 kamen in Solingen fünf Menschen türkischer Abstammung bei einem rechtsextrem motivierten Brandanschlag ums Leben. Das Hörspiel dazu wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2020 ernannt.
Donnerstag, 28.01.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 27.01.2021, 12:15 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
„Türken, Feuer“ von Özlem Özgül Dündar ist das „Hörspiel des Jahres“ 2020. In dem Stück kommen „in literarisch verdichteter Form“ die Opfer des fremdenfeindlichen Brandanschlags von Solingen am 29. Mai 1993 zu Wort, wie die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste am Dienstag in Bensheim mitteilte. Dündar konfrontiere sein Publikum eindringlich mit der grauenvollen Realität rassistischer Gewalt in Deutschland und lade zugleich zum gesellschaftlichen Dialog ein.
Das Hörspiel wurde vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) produziert und im April 2020 zum ersten Mal gesendet. Die Preisverleihung mit der Autorin Dündar, die 1983 in Solingen geboren wurde, den Mitgliedern der Jury und den Macherinnen und Machern des Senders steht auf der Homepage www.darstellendekuenste.de als Podcast zur Verfügung.
Jury: Wegweisender Beitrag
Das Hörspiel „Türken, Feuer“ verhandele eines der brisantesten politisch-sozialen Probleme auf hohem künstlerischem Niveau, urteilte die Jury. Es lasse vor allem diejenigen zu Wort kommen, die zu diesem Thema viel zu wenig gehört würden: migrantische und weibliche Stimmen. Damit leiste es „einen wegweisenden Beitrag zu einer Kulturlandschaft, die der Diversität der deutschen Gesellschaft gerecht wird, wie auch zur politischen Bildung“.
Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wählt jeden Monat aus den Einreichungen der Hörspielabteilungen der ARD und des Deutschlandradios das Hörspiel des Monats aus. Aus den zwölf Hörspielen des Monats kürt sie den Jahressieger. 2020 bildeten die Kulturjournalistin Anna Steinbauer, die Kritikerin Lisa Katharina Förster und der Autor und Musiker Gerald Fiebig die Jury. 2019 war das Stück „Geh dicht dichtig!“ über die Wiener Dichterin Elfriede Gerstl ausgezeichnet worden. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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Die mitlerweile seit über 50 Jahren in Deutschland existierende türkische Communitiy musste bis heute sehr viel an Menschenrechtsverletzungen und Leid ertragen: Die entsetzlichen Nazi-Brandanschläge in Mölln und Solingen, wo viele türkischstämmige Frauen und Kinder ermodet wurden, die durch staatliches Wegschauen ermöglichten NSU-Serienmorde mit 10 Todesopfern mit der anschließenden Vertuschung durch Schreddern und Wegsperren von Beweisen für 120 Jahre, der Bombenanschlag in Köln-Keupstr., wo Anwohner, Opfer und Angehörige der Opfer wie bei den NSU Morden als Schuldige hingestellt wurden, nun der NSU 2.0 Skandal, wo die Ermittlungsbehörden mit angezogener handbremse bis gar nicht ermitteln und dann noch der Anschlag in Hanau, wo ein Nazi aus rassistischen Hassmotiven 9 türkischstämmige Bürger ermorden konnte. Das nur Mal so als kleinen Auszug davon, was in Deutschland lebende Türken alles an Schmerz und Ohnmacht seelisch ertragen mussten und heute noch ertragen müssen. Mir persönlich wird dann jedesmal wirklich sehr übel, wenn bei all diesen verheerenden gegen in Deutschland lebende Türken gerichteten Menschenrechtsverletzungen deutsche Medien, Politiker oder sonstige Akteuere meinen, lieber irgendwelche angeblichen Menschenrechtsdefizite in der Türkei suchen zu müssen, statt die in Deutschland existenten Menschenrechtsdefizite der oben angeführten Art aufzuklären und dafür zu sorgen, dass solche Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen nie wieder in Deutschland passieren können.