
Italien
Rettungsschiff „Alan Kurdi“ wieder frei
Gravierende Sicherheitsmängel. Mit dieser Begründung hatte Italien das Rettungsschiff "Alan Kurdi" festgesetzt. Seit Freitag sind die Seenotretter wieder frei. Allerdings droht Italien weiter mit Festsetzung.
Montag, 29.06.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 28.06.2020, 17:50 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das in Italien festgesetzte deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ ist wieder frei. Derzeit sei es auf dem Weg zur spanischen Küste, erklärte die Rettungsorganisation Sea-Eye, die das Schiff betreibt, am Freitag in Regensburg. Dort sollen „verbleibende Mängel“ behoben werden. Die italienischen Behörden hatten das Schiff Anfang Mai im Hafen von Palermo festgehalten und „gravierende Sicherheitsmängel“ kritisiert.
„Wir sind frei, aber nicht frei von weiteren Problemen. Man hat uns klar gedroht, dass man uns wieder festsetzen würde“, erklärte der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler. „Die von Italien verursachte rechtliche Unsicherheit vereitelt nun den geplanten Einsatz der ‚Alan Kurdi‘ im Juli.“ Laut Sea-Eye hatte das Bundesverkehrsministerium bereits Anfang Mai erklärt, dass es sich bei den von den italienischen Behörden festgestellten Unregelmäßigkeiten aus deutscher Sicht um keine gravierenden Sicherheitsmängel handle.
Festsetzung kostet 70.000 Euro
Die „Alan Kurdi“ hatte Anfang April vor der Küste Libyens 146 Flüchtlinge aufgenommen und zur italienischen Küste gebracht. Von dort aus kamen die Menschen wegen der Corona-Pandemie zur Quarantäne auf eine Fähre vor der sizilianischen Küste.
Laut Sea-Eye verursachte die Festsetzung im Hafen von Palermo einen finanziellen Schaden von rund 70.000 Euro. Die Kosten konnten die Seenotretter dank Unterstützung des Bündnisses „United 4 Rescue“ tragen, hieß es. Sea-Eye hatte auch eine Petition gestartet, in der die Freilassung der „Alan Kurdi“ und des spanischen Rettungsschiffes „Aita Mari“, das in Palermo ebenfalls festgehalten wurde, gefordert wurde. Demnach unterschrieben mehr als 55.000 Menschen diese Forderung. Auch der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, hatte sich für die Freilassung der Schiffe eingesetzt. (epd/mig)
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