Gelichter
Frauenbefreiungen
Es geht nicht darum, dass Männer aus der Ersten Welt Frauen vor den Männern der Dritten Welt beschützen. Von Sven Bensmann
Von Sven Bensmann Dienstag, 30.08.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30.08.2016, 17:51 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Es gibt Zeiten, da darf man sich die Welt nicht zerreden lassen und muss nach vorn schauen. Also: Die Welt und das Abendland sind noch nicht untergegangen. Die Welt, weil sie eine geologische Konstante ist und daher auch das Ende allen Lebens in ihr überstehen wird. Und das Abendland, weil sich alle die untergebildeten, weißen Männer dafür einsetzen, dass es gerettet wird. Gegen „Neger“, „Schwuchteln“, „Muselmanen“, „volksfremde Sozialschmarotzer“ und, am allerschlimmsten von allen natürlich, „Feminazis“. Also Frauen im Sinne nicht von Gebährmaschinen, die sind natürlich immer gern gesehen. Sondern Frauen, die sich nicht von ebendiesen Männern vorschreiben lassen wollen, was sie zu tun und zu lassen haben. Und die sich dabei auch noch von so läppischen Ideen wie den Menschenrechten Schützenhilfe geben lassen.
Wie sich die jämmlichen Fehlgeburten, die sich da Pegida, Legida, AfD, Identitäre, Orthodoxe, Nationale, Maskulinisten oder sonstnochwie nennen, ihre Welt wünschen, konnte man dann auch wunderbar letzte Woche an einem französischen Strand beobachten, als eine Frau durch Polizeigewalt dazu gezwungen wurde, sich nackig zu machen. Denn die Frau als solche hat a priori und per se in erster Linie als Objekt männlicher Begattungsfantasien zu dienen. Kein Wunder also, dass es eine lose verbundene Gruppe unbefriedigter Lustgreise war, die mit Freiheit vor allem die Freiheit von Bekleidung meinten und durch ihre Gesetzgebung am Strand das Postulat der nackten Haut beschließen und durchsetzen wollten – von da an ist es kaum noch ein kurzer Schritt hin zu einem Maximalgewicht, um den Sand zu schonen oder das Paarungsverhalten der Seeelefanten und Wale zu schützen, oder zum Verbot käsig weißer Haut, die verschwitzte, halbnackte Beachvolleyballerinnen blenden könnte. Natürlich nur für Frauen. Schließlich ist Brüderlichkeit ja das dritte Schlagwort der großen Revolution.
Doch zurück zu den hiesigen Fehlgeburten. Denn am Ossistrand wird ja auch bald gewählt. Und auch da haben sich die Minderbepimmelten in Stellung gebracht. Während die NPD die Segel gestrichen voll hat und schon ihre Sympathisanten auffordert, die Erststimme den Parteifreunden von der AfD zu geben, um nur die Zweitstimme beim Original zu machen, befindet sich ebenjene AfD im Höhenflug. Sie ist sogar kurz davor, die CDU als zweitstärkste Kraft in der Filiale McPommes abzulösen. Und das in dem Land, in dem sich, von Schwerin selbst abgesehen, schon immer die Reihen der Union offen dafür gezeigt haben, direkt mit der NPD zu kooperieren, man ihr also kaum vorwerfen kann, nicht selbst schon Jahre auf der Welle zu surfen, die nun die AfD nach ganz oben spült. Offensichtlich macht die CDU die AfD auch dann nicht überflüssig, wenn sich sich an die extreme Rechte ankuschelt.
Überzeugen wird das wohl dennoch kaum jemanden in der Union, nicht weiter der AfD nach dem Maul zu reden, um so deren Politik weiter zu legitimieren. Damit auch in Deutschland keine Frau mehr selbst entscheiden darf, wie sie sich kleidet. Es sei denn, sie steht eh schon CSU-prämiert am Herd.
Und weil es jämmerlich minderbepimmelte Evolutionsverlierer natürlich auch im Islam in nicht zu unterschätzender Zahl gibt, werden wohl auch dort die Männer in nicht ganz geringer Zahl ihr Kreuz bei diesen Parteien machen. Darin, Frauen nichteinmal die Souveränität über ihre Garderobe zuzugestehen, ist man sich schließlich, hüben wir drüben, längst einig. Alles andere sind Detailfragen. Man sollte sich da nicht von den pseudoemanzipatorischen Plattitüden von Männern im Wahlkampf täuschen lassen.
Doch bevor mir nun jemand zu Recht vorwirft, dieser Text sei ja auch nur ein weiteres Werk eines weiteren weißen Mannes, sage ich nur noch eins: Na und?! Fickt euch! Aktuell Meinung
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Symbol der Abschottung Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete sofort stoppen!
- Studie AfD ist Gefahr für jüdisches Leben
- Abschiebedebatte Ministerin rät Syrern von Heimreisen ab: können…
- Umbruch in Syrien Was bedeutet der Sturz Assads – auch für Geflüchtete…
- Debatte über Rückkehr Bamf verhängt Entscheidungsstopp für Asylverfahren…
- „Wir wissen nicht, wohin“ Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Haus
Gerade gelesen: IS verbietet Burka.
Nun,Herr Bensmann. Raffen Sie all Ihren Mut zusammen und richten Sie ihre Kritik explizit an die Mitglieder des IS.
Frauen zwingen,die Burka abzulegen….diese Nazis aber auch.
Vielleicht können Sie Ihre Kritik auch ähnlich ausfallend wie hier formulieren.
Die Bezeichnung “ Fehlgeburten “ darf aber auf keinen Fall fehlen.
Na,du Maulheld….schon allein bei dem Gedanken die Hosen gestrichen voll?
aber nicht doch:
http://www.n-tv.de/politik/Der-IS-hat-die-Burka-gar-nicht-verboten-article18596921.html
Was Recht ist muss Recht bleiben. So ist auch die innere Ordnung von Herrn Bensmann wiederhergestellt.