Kita-Sozialarbeiter

Ungleichheit schon in der Kita bekämpfen

Im Ruhrgebiet lebt mehr als jedes vierte Kind von Hartz IV, Migranten sind fast doppelt so häufig von Armut betroffen. Oft sind diese Kinder auch bei der Bildung benachteiligt. Bochum testet jetzt einen neuen Ansatz.

Von Nora Frerichmann Dienstag, 09.08.2016, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 14.08.2016, 19:50 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Wenn Familien Rat bei Deborah Tölg suchen, geht es häufig um Probleme, die Kindern die Bildung erschweren: wenig Geld, Probleme bei der Kita-Suche oder Erziehungsfragen. Die 27-jährige Sozialarbeiterin ist Teil eines neuen Programms, mit dem das Bochumer Jugendamt seine Präventionsarbeit ausbaut. Das Konzept soll dort ansetzen, wo das Jugendamt bisher wenig präsent war – in Kindertagesstätten.

Die neuen Kita-Sozialarbeiterinnen arbeiten an den Schnittstellen zwischen Jugendamt, Kitas, Eltern, Beratungsstellen, Ämtern und Kinderärzten. Sie stellen Kontakte her, helfen bei Behördengängen oder beraten selbst. „Viele Probleme, die Familien unter Druck setzen, können schon mit sehr wenig Aufwand unsererseits gelöst oder gelindert werden“, berichtet Tölg. Seit dem Start des Programms Ende 2015 ist sie als Kita-Sozialarbeiterin in Bochum-Wattenscheid tätig.

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Viele Familien, die mit wenig Geld über die Runden kommen müssen, wüssten zum Beispiel nicht, dass sie Anrecht auf Leistungen für Bildung und Teilhabe haben, erzählt Tölg. Indem sie Familien darauf hinweise, könne verhindert werden, dass Kinder ausgegrenzt werden, weil sie nicht an Ausflügen teilnehmen oder in den Sportverein gehen könnten. „So was kann sonst viel Druck und Unzufriedenheit in den Familien auslösen und zu Problemen wie zum Beispiel Verschuldung führen“, sagt die Sozialarbeiterin.

Bundesweit sind Migranten fast doppelt so häufig von Armut betroffen. Gerade im Ruhrgebiet haben familiäre Probleme häufig mit Armut zu tun. Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichnet das Ballungsgebiet in seinem Armutsbericht 2016 als „armutspolitische Problemregion Nummer Eins“. Von 2006 bis 2014 sei die Armutsquote um 27 Prozent auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent gestiegen. Mehr als ein Viertel der Kinder (28 Prozent) wächst dem Bericht zufolge in Familien auf, die von Hartz IV leben.

Die Kita-Sozialarbeit soll die Chancengleichheit schon vor der Schule verbessern. Zwar arbeiten einzelne Kitas in Deutschland bereits mit Sozialarbeitern zusammen, etwa in Berlin und im hessischen Korbach. Dass das Jugendamt aber in allen Stadtbezirken so eng mit den Betreuungseinrichtungen kooperiert, ist neu. In Bochum gibt es momentan neun Kita-Sozialarbeiter, vier weitere sollen hinzukommen.

In vielen Städten und Gemeinden sind es andere Träger, die vereinzelt ähnliche Leistungen anbieten. Oft stattet das Jugendamt Familien nach der Geburt eines Kindes einen sogenannten Begrüßungsbesuch ab. Danach sind Sozialarbeiter erst wieder in den Schulen präsent. „Wir wollen diese Lücke schließen“, sagt Christian Papies, Leiter des Sozialen Diensts in Bochum Mitte. Dabei gehe es nicht darum, Eltern zu kontrollieren, sondern ihnen ein freiwilliges Angebot zu machen. Die Kitas dürfen die Daten der Familien nur weitergeben, wenn diese ausdrücklich damit einverstanden sind.

Für die enge Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Kitas wurden allerdings kein zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt. „Wir haben den Sozialen Dienst strukturell und inhaltlich umgestellt, um die Kita-Sozialarbeit möglich zu machen“, sagt Jörg Klingenberg, Abteilungsleiter der Kindertagesbetreuung beim Bochumer Jugendamt. Die Stellen seien von der Intervention zur Prävention verschoben worden. Damit sei die Stadt zum Teil auch auf Skepsis gestoßen.

Ob das freiwillige Angebot angenommen wird, muss sich noch herausstellen. „Es ist ein Wagnis, weil es ein neuer Ansatz ist“, sagt Klingenberg. „Aber wir sind von dem Konzept überzeugt.“ Erste Reaktionen aus den Kitas seien positiv. Das Konzept der Schul-Sozialarbeit, an das die Bochumer Kita-Sozialarbeit angelehnt ist, habe sich bereits bewährt: Seit der Einführung im Jahr 2012 gehen beim Jugendamt weniger Meldungen von Schulen über Probleme von Schulkindern ein.

Trotz einiger skeptischer Stimmen weckt der Präventionsansatz Kita-Sozialarbeit bei Fachtagungen immer wieder Interesse aus ganz Deutschland. „Ich bin gespannt, ob es Schule machen wird“, sagt Klingenberg. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel

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  1. Han Yen sagt:

    Nachdem man dem Blödsinns-Projekt Stadtteilmütter Feuer unter dem Hintern gemacht hat, weil Bio-Deutsche nicht berücksichtigt wurden, kommt also der Amtsschimmel mit dem nächsten Blödsinn.

    Kinder von A-Gruppen brauchen keine Sozialarbeiter, sondern reine Waldkindergärten. Die Armut führt zu kleinen Wohnungen und daher zu Bewegungsmangel. Die Anreizarmut ntsteht durch die Erwerbsarmut der Eltern. In Kitas versucht man das mit Sinnesparcours zu korrigieren, aber wozu braucht man ein Sinnesparcours, wenn man einen Staatswald hat ?

    Für den Waldkindergarten braucht man nicht viel – maximal einen Bauwagen um die Spielsachen abzuschließen. Das Jugendamt, Forsamt und das Bauamt brauchen höchstens eine Abtilungsleiter-Konferenz, um das Genehmigungsverahren für die Aufstellung eins Bauwagens zu beschleunigen.

    Für den raschen Praxis-Transfer kann man Hospitationen mit dem Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V. vereinbaren für die Erzieherinnen, die in Brennpunktbezirken und den Metropolregionen eingesetzt werden sollen.

    Der Waldkindergarten fördert die Grobmotorik, aber er kann die Entwicklung der Feinmotorik vernachlässigen. Daher brauchen sie eine Verbandseinbindung, um Ideen für Greif- und Bastelarbeiten auszutauschen. Die Waldkindergärten haben keine wissenschaftliche Begleitung, daher sollte man möglicherweise eine schaffen. Ein Vocational Open Online Course an einer pädagogischen Hochschule, wo Umweltpädagogik, Motopädagogik und Erlebnispädagogik gelehrt wird wäre ideal.

    Normalerweise gründen besserverdienende Mittelschichtseltern Waldkindergärten, obwohl die Eintrittskosten sehr gering sind. Da liegt am Unterschied an kulturellen und politischen Kapital. Dennoch kann man von den existierenden Konzepten profitieren. Aus Baby und Kindersachen wachsen die Kleinen rasch raus. Daher sollte es möglich sein ein Umsonst Online Markt in Zusammenarbeit mit dem Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V. aufzubauen. Die Begünstigten sollten das Porto und die Verpackungskosten bezahlen – oder meinetwegen das Amt.

    Bei schlechten Wetter kann man vormittags in ein Gemeindezentrum, Feuerwehrhaus und Kulturzentrum ausweichen. Die Kirchen sind leer. Als Attraktion kann man sich einen 3D Drucker von Prusa besorgen, um Spielzeug aus Filament zu drucken. Die 3D Modelle sind umsonst. Es sind auch schon Mode-Linien mit Prusa ausgedruckt worden.

    Ich denke, das Erziehungsproblem besteht eher mit den Jungen als mit den Mädchen. Daher könnte man einen eigenen Pfadfinderstamm gebrauchen für die Jugendarbeit. Als transnationale Minorität sollte man die Btonung auf transnationale Themen legen: also Gewässerschutz, Meeresschutz und Luftverschmutzung. Bei den Pfadfinder gibt es Pfadfinder, Seepfadfinder und Luftpfadfinder. Bei den normalen Pfadfinder muss man sich nur anschließen. Seepfadfinder und Luftpfadfinder muss man selber gründen.

    Einen Seepfadfinder Stamm gründen ist kein großes Problem, weil Klapp Kanus zum Preis eines PCs erhältlich sind. Die translokalen Minoritäten könnten die Gelder mit einer gemeinnützigen Lotterie aufbringen. Seepfadfinder eignen sich für die Teenager und Twens Arbeit. Seepfadfinder können Müll aufsammeln, Wasserproben nehmen und Flöße bauen, Kanu fahren und Rettungsschwimmer-Kurse anpreisen. Mitarbeit bei den Deichverbänden wäre auch viel wert.

    Bei den Luftpfadfinder gibt es solche und solche. einige arbeiten mit Heißluft-Ballons, Gleitschirmen, Fallschirmspringen und Segelflug. Für die Vermögensverhältnisse der Kinder von A-Gruppen sollte man seine Ansprüche runter schrauben. Die Aktivitäten sollten sich um Drachenfliegen, Modell Flugzeuge, Do it Yourself Drohnen, Meterologie und Do it Yourself Luftgütesensoren drehen. Finanzierung wieder über die gemeinnützige Lotterie.

    Bringen Sie die „Was guckst Du ?“ Halbstarken aber auf jeden Fall aus der Kernstadt. Deutschland ist ihre Heimat und daher sollten sie sich für die Bildungsdienstleistungen mit Mitarbeit bei Meeresschutz, Gewässerschutz und Luftgüte Überwachung revancieren. Stellen sie sich niemals wieder diese identitären Unsinnsfragen, ob man sie Neue Deutsche oder People Of Color nennen soll. Staatsbürgerpflichten meint eigentlich Pflichten bei der Bereitstellung öffentlicher Güter. Taten sprechen lauter als Worte.

    Beim offenen Ganztagbetrieb wären sie mit dem alten deutschen Konzept einer Waldschule am besten bedient. Das Konzept Waldschule ist gedacht für kränkliche Kinder, um ihren Bewegungsmangel auszugleichen. Das alte Problem der Waldschule ist, dass man gegenüber den Schülern im Regeluntericht zurückfallen könnte. In unserer Zeit mit WLAN im Wald und virtuellen Klassen ist das kein Problem mehr.

    Spezialisten für bilingualen Unterricht empfehlen Biologie und Mathematik Unterricht in Englisch anzubieten. Das geht auch mit einer One-Room School im Wald. Dank der Open Hardware Linie des WikiHouse können sie mit Architektur Fakultäten One Room Schools im Wald errichten, wenn die translokalen Diasporas mit Muskel Hypothek beitragen.