Gefängnis-Imam
Islam-Bashing trägt zu Radikalisierung bei
Der "Islam-Bashing" an Schulen ist eine Mitursache für eine mögliche Radikalisierung junger Muslime. Auch die aktuelle Debatte über den Zusammenhang zwischen Flüchtlingen und Terroristen ist dem Gefängnisseelsorger Meyer zufolge kontraproduktiv.
Montag, 23.11.2015, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 23.11.2015, 16:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der muslimische Gefängnisseelsorger Husamuddin Meyer sieht in der Diskriminierung und dem „Islam-Bashing“ an Schulen Mitursachen für eine mögliche Radikalisierung junger Muslime. „Wir müssen versuchen, ihre Kultur nicht abzuwerten“, sagte der Wiesbadener Imam am Freitag im WDR-Radio. „Wir müssen erreichen, dass dort auch dieser Identität Platz gegeben wird, dass Islamunterricht eingeführt wird und über Islam nicht immer nur in negativer Art und Weise gesprochen wird.“
Junge Muslime seien häufig auf Identitätssuche, sagte Meyer. „Man ist nicht wirklich Deutscher, aber auch nicht wirklich in der Identität der Eltern zu Hause.“ Die Jugendlichen empfänden sich als Muslime, hätten aber oft „keine Ahnung, was Muslim sein überhaupt bedeutet“, sagte der Islamwissenschaftler. In dieser Situation seien sie anfällig für eine Gehirnwäsche durch Extremisten und ihre Ideologie, die auf der saudi-arabischen Theologie des Wahabismus fuße und andere Menschen zu Ungläubigen erkläre.
Auch in Gefängnissen versuche die Miliz „Islamischer Staat“ (IS) Mitglieder zu rekrutieren, berichtete Meyer. Kriminellen werde eingeredet, dass sie durch ihre Mitarbeit von ihren vorherigen Sünden befreit würden. „Die arbeiten mit allen Tricks.“ Das wichtigste Element seiner Arbeit als Gefängnisseelsorger sei deshalb, „dass man den jungen Leuten ein Selbstwertgefühl gibt und eine innere Zufriedenheit“.
Der Gefängnis-Imam, der vor mehr als 20 Jahren vom Christentum zum Islam konvertierte, warnte zudem davor, Flüchtlinge als potenzielle Terroristen darzustellen. „Damit beginnt ein neuer Kreislauf der Diskriminierung“, sagte Meyer. „Dann kann es passieren, dass man einige dieser Leute in die Radikalität treibt.“ (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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Ich würde es grundlegend immer besser finden wenn am anfang eines solchen Artikels erstmal klipp und klar gesagt wird, dass die orientierungslosen Jugendlichen selbst schuld sind an ihrem scheitern und der fehlenden Identität. Diese jungen Männer können ständig auf Seiten, wie Migazin nachlesen dass vorgeblich die westliche Gesellschaft schuld an deren Radikalisierung ist, wegen (und das ist der Witz) mangelnder Toleranz. So ist es aber nicht. Die Eltern dieser Kinder tragen eine viel größere Verantwortung, als die Gesellschaft und können obendrein auch noch viel effizienter helfen…an diese appeliert aber niemand.
Im Großen und Ganzen fehlt einfach der Integrationswille und nicht die mangelnde Akzeptanz unserer Gesellschaft ggü. anderen Kulturen. Das beklagt auch kein Italiener, kein Inder, kein Amerikaner und kein Afrikaner. Die maximale Toleranz ist erreicht.