Facebook aus dem Häuschen
Ramadan-Gruß beschert Bundesregierung Klick-Rekorde
"Wir wünschen allen Muslimen in Deutschland und weltweit einen segensreichen Ramadan". Diese Grußbotschaft der Bundesregierung bricht auf Facebook hat alle Like- und Share-Rekorde. In einem Video erklärt Regierungssprecher Seibert, wie er das findet.
Montag, 22.06.2015, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 23.06.2015, 12:49 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
„Es gab in dieser Woche ein Thema, dass auf unserer Facebook-Seite alle Rekorde gebrochen hat. Wir haben den Muslimen in Deutschland am Mittwoch einen segensreichen Ramadan gewünscht“, erklärt Regierungssprecher Steffen Seibert in seinem wöchentlichen Video in den sozialen Netzwerken. Die Grußbotschaft habe mehr als 40.000 Likes innerhalb weniger Tage. Mehr als 10.000 Menschen haben die Botschaft geteilt.
„Also solche Zahlen hatten wir auf unserem Facebook Account vorher nicht“, erklärt Seibert. Die positive Resonanz von Muslimen wie von Nicht-Muslimen habe ihn sehr gefreut. „Die haben nämlich genau das gesehen, was wir ausdrücken wollten: ein Zeichen des Respekts vor dem Glauben“, so Seibert weiter.
Morgen beginnt der Fastenmonat der Muslime. Für etwa vier Millionen Menschen in Deutschland sind das 30 besondere Tage,…
Posted by Bundesregierung on Mittwoch, 17. Juni 2015
Kritik auf Grußbotschaft
Allerdings habe es auch kritische Stimmen gegeben. Ein Wolfgang Barth etwa habe die Grußbotschaft damit kritisiert, dass sich die Bundesregierung „aus religionsdingen rauszuhalten“ habe. Seibert erwidert, dass Staat und Kirche hierzulande zwar getrennt sind, es hierbei allerdings um das Zusammenleben gehe. Seibert: „Und so wie ich Christen, frohe Ostern und gesegnete Weihnachten wünsche, so erscheint es mir natürlich, dass man auch Muslimen für diese Zeit eben auch Wünsche übermittelt.“
Regierungssprecher Steffen Seibert beantwortet Nutzerfragen
#Ramadan, #Elektromobilität und #TTIP: Themen unserer Beiträge hier bei Facebook, zu denen es von Ihnen viele Fragen und Anregungen gab. Regierungssprecher Steffen Seibert beantwortet eine Auswahl:
Posted by Bundesregierung on Samstag, 20. Juni 2015
Neben Seibert hat zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan unter anderem auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den in Deutschland lebenden Muslimen Grüße übermittelt. „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie diesen besonderen Monat in Frieden mit Ihren Familien begehen können“, heißt es in der Botschaft von Steinmeier. Leider sei dies keine Selbstverständlichkeit. Aus seinen Gesprächen wisse er, dass viele Muslime angesichts fast täglicher Meldungen über Gewalt, Krieg und Terror in vielen Teilen der Welt in großer Sorge sind, sagte Steinmeier. Deshalb wünsche er allen, dass der Ramadan als Zeit der Versöhnung und der Barmherzigkeit in diesem Jahr auch ein Monat der Hoffnung sein könne.
Kirche: Dialog gebot der Stunde
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht in einem am Donnerstag verbreiteten Brief das Miteinander von Christen und Muslimen in der Bundesrepublik auf einem guten Weg. In seinem Schreiben bedankt sich der EKD-Ratsvorsitzende für die zahlreichen Einladungen, die von islamischen Gemeinden und Einrichtungen auch an Menschen anderer Religionen ausgesprochen wurden. „Jede Gesellschaft lebt vom konstruktiven Miteinander der unterschiedlichen und religiös wie kulturell vielfältigen Gruppen und Menschen in ihrer Mitte.“
Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, hat sich ebenfalls zum Ramadan-Beginn geäußert. Er ruft dazu auf, den interreligiösen Dialog zu intensivieren. Marx nimmt in seiner Grußbotschaft Bezug auf das Konzilsdokument Nostra aetate von 1965. Darin sei der der Wille der katholischen Kirche, den Dialog mit den muslimischen Gläubigen in gegenseitiger Achtung und zum Wohle der Menschen voranzubringen, „in verbindlicher Weise zum Ausdruck gebracht“. Tatsächlich hätten die christlich-muslimischen Beziehungen in den zurückliegenden Jahrzehnten „wichtige Akzente erfahren“. Die Fortführung des interreligiösen Dialogs sei ein „Gebot der Stunde“.
Der Ramadan
Auch der Vatikan hat sich anlässlich des Ramadan an die Muslime gewandt. Der Monat sei eine Zeit des religiösen und sozialen Engagements und möge das Leben der Menschen bereichern, so der Präsident des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, in dem am Freitag veröffentlichen Schreiben. Im Namen aller Katholiken wünschte er den Muslimen einen friedlichen Ramadan und ein freudvolles „Fest des Fastenbrechens“ an dessen Ende. Vatikanische Grußbotschaften zum Ramadan an die Muslime haben inzwischen Tradition.
Der Beginn des Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender. Für die rund vier Millionen Muslime in Deutschland begann er am Donnerstag und endet am 16. Juli. Islam. Rund vier Wochen lang verzichten die Gläubigen ab Sonnenaufgang auf Essen, Trinken, Zigaretten und andere Genüsse. Mit Sonnenuntergang dürfen Muslime täglich das Fasten brechen („Iftar“). Das Fasten gehört für Muslime wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Grundpflichten des Islam. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende. Weltweit bekennen sich Schätzungen zufolge mehr als 1,5 Milliarden Menschen zum Islam. An den Ramadan schließt sich das Fest des Fastenbrechens an. (mig/epd) Aktuell Feuilleton
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Bevor die Bundesregierung den Muslimen einen gesegneten Monat Ramadan wünscht, sollte sie lieber erst ihre z. T. islam- und muslimfeindliche Politik ändern. Wenn Bundespräsident und Kanzlerin dem dänischen Karikaturisten Westergaard für seine alle Muslime beleidigende „Muhammad“-Karikatur eine Auszeichnung verleihen und die BR später den Muslimen Glückwünsche übermittelt, dann mutet mir als deutschem Muslim dies befremdlich an. Da hätte sich die BR erst einmal von Westergaard, Bundespräsident und Kanzlerin distanzieren sollen.
Und warum macht die BR das nur über Facebook? – Weil die meisten Muslime so närrisch sind, sich auf FB zu engagieren, und die BR meint, sie nicht anders erreichen zu können?
Wie können sie voraussagen, daß der letzte Ramadan dieses Jahr dem 16. Juli entspricht, wo Anfang und Ende des Monats von der tatsächlichen Sichtung der Sichel des Jungmondes bestimmt wird, weswegen er niemals auf den Tag genau mit Bestimmtheit vorausgesagt werden kann? Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat sich als selbsternannter Sprecher der Muslime in Deutschland auf mathematische Vorausberechnungen festgelegt, die nach Aussage eines Experten einen Fehler enthalten. Sehr viele Muslime folgen bezüglich Anfang und Ende des Monats daher nicht dem KRM, sondern der jeweils von ihnen bevorzugten Methode.
Karakal: Sollten Sie in Glaubensangelegenheiten nicht etwas toleranter sein und das Recht auf freie Meinungsäußerung Driiter respektieren?