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Keine Problemviertel

Kritik an Zentralratspräsident wegen Kippa-Äußerung

Statistisch gesehen gibt es laut Senatorin Kolat keine Problemviertel. Juden können auch in Stadtteilen mit vielen islamischen Bewohnern Kippa tragen. Der Anstieg antisemitischer Vorfälle gehe auf das Konto von Rechtsextremisten. Auch Juden zeigen sich enttäuscht vom Zentralratspräsidenten.

Dienstag, 03.03.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 03.03.2015, 17:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In Berlin wächst die Kritik am Ratschlag des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in manchen deutschen Stadtvierteln auf das Tragen der Kippa zu verzichten. Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) wies am Samstag im rbb-Hörfunk Schusters Einschätzung zurück, Antisemitismus trete vor allem in Stadtteilen mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil auf. Auch der angehende Rabbiner Armin Langer zeigte sich „enttäuscht“ von den Äußerungen.

Der Zentralratspräsident hatte am Donnerstag davon abgeraten, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil eine Kippa zu tragen, um nicht als Jude erkennbar zu sein. Solche Problemviertel gebe es „wohl speziell in Berlin, aber nicht nur in Berlin“, sagte Schuster.

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Kolat erwiderte, statistisch gesehen gebe es keine besonderen Problemviertel. Zwar sei in Berlin die Zahl antisemitischer Vorfälle in den vergangenen Jahren gestiegen. Diese kämen aber zum größten Teil aus der rechtsextremen Szene.

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Langer sagte der tageszeitung, mit Äußerungen wie von Schuster würden Vorurteile geschürt. „Solche Aussagen stammen ja meist von Leuten, die selbst nicht in Vierteln wie Neukölln leben und keinen Kontakt zu Muslimen haben“, unterstrich der angehende Geistliche. Die jüdisch-muslimische Initiative „Salaam-Schalom“ in Berlin-Neukölln lud Schuster zwischenzeitlich zu einem Besuch in dem Stadtviertel ein. Der Zentralratspräsident stammt aus Würzburg. Aktuell Gesellschaft

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