Dialog macht Schule

Politische Bildung für hybride Identitäten

In einigen Ballungszentren in Deutschland liegt der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund bei bis zu 90 Prozent. Viele von ihnen werden keinen oder geringen Schulabschluss erreichen und damit nicht zu selbstbewussten, gesellschaftlichen Akteuren heranwachsen. Das Sozialunternehmen „Dialog macht Schule“ will das mit einem innovativen Ansatz ändern.

Von Montag, 05.08.2013, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.08.2013, 2:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Teilnehmen und Teilhaben an der Gesellschaft ist nicht jedem in Deutschland vergönnt. Oftmals hängt die Möglichkeit, das gesellschaftliche Leben mitzugestalten und politisch aktiv zu werden, vom Bildungsniveau ab.

Die Rolle in der Gesellschaft finden
Und genau hier setzt das Projekt „Dialog macht Schule“ von den Gründern Hassan Asfour und Siamak Ahmadi an. Ziel sei es, Schülern ab der 7. Klasse die Möglichkeit zu geben, „sich angstfrei mit ihrer (hybriden) Identität auseinanderzusetzen, ihre Rolle in der Gesellschaft, in der sie aufwachsen, zu reflektieren und durch Projekte gesellschaftspolitische Themen zu vertiefen“, sagt Asfour.

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Das Projekt setzt in der 7. Klasse an, weil zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr Jugendliche sich zum ersten Mal mit der Gesellschaft, in der sie leben, auseinandersetzen und sich politisch orientieren würden, sagt Ahmadi.

Dialogmoderatoren als Vorbilder
Das Projekt schickt dabei ausgebildete Dialogmoderatoren an Schulen mit einem hohen Anteil von Schülern aus bildungsfernen, sozialbenachteiligten Familien mit Einwanderungshintergrund und schafft Vertrauensräume. Die Dialogmoderatoren begleiten die Schüler über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren vor Ort in den Schulen in Form von AGs oder im Rahmen des Unterrichts.

Dabei ermöglichen sie durch einen eigenen Einwanderungshintergrund, dass sich die Schüler mit ihnen identifizieren können. „Dialog macht Schule“ schafft damit Vorbilder. Durch den Einsatz von Rollenspielen, praktischen Übungen, Medien und Talk Show ähnlichen Formaten regen sie zudem Dialoge, Diskussionen und Reflexionen an. Die Dialogmoderatoren vermitteln außerdem zwischen Schülern und Lehrern. Sie tragen damit dazu bei, dass eine dialogische Schulkultur entsteht.

Bislang seien die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung positiv. Die Dialogmoderatoren würden schnell einen sehr guten Zugang zu ihren Schülern aufbauen und es schaffen, anregende Lerngelegenheiten zu gestalten, die Spaß machen, beschreibt Asfour.

Dialog macht Schule ist eine gemeinnützige GmbH und wurde im März 2013 gegründet. Gefördert wird das Sozialunternehmen von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der Robert Bosch Stiftung. Bisherige Standorte sind Berlin und Stuttgart. Weitere Standorte in Hannover und Wuppertal sind im Aufbau. Aktuell Gesellschaft

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