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Türkische Presse Türkei

24.07.2013 – Yunus Emre Institut, Türkei, Palästina, Ägypten, Weltjugendtag

Die Themen des Tages sind: Ägypten will nach dem Putsch Beziehungen mit Türkei neu bewerten; 2012 gab Türkei mehr als eine Milliarde Dollar als humanitäre Hilfe; Seit 2009 lernen rund 50.000 Ausländer türkische Kultur und Sprache bei Yunus Emre Institut kennen; Weltjugendtag in Brasilien

Von BYEGM, TRT Mittwoch, 24.07.2013, 11:54 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 24.07.2013, 11:55 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Ägypten will nach dem Putsch Beziehungen mit Türkei neu bewerten
Nabil Fahmy, der neue Außenminister Ägyptens gab bekannt, Kairo werde ein besonderes Augenmerk auf seine Beziehungen mit der Türkei sowie Syrien und Äthiopien legen. „Kairo würde nach dem Sturz des konservativen Präsidenten Mursi mittels eines Militärputsches seine Beziehungen zu Syrien neu bewerten“ sagte Ägyptens neuer Außenminister Fahmy.

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Seitdem er in Ägyptens Kabinett eingezogen war, sagte er in seiner ersten öffentlichen Äußerungen, dass Kairo weiterhin die syrische Opposition unterstütze, aber dass Ägypten nicht die Absicht habe, einen Jihad im Sinne von bewaffneter Unterstützung der syrischen Muslime zu betreiben. „Alles wird neu bewertet”, äußerte sich Fahmy gegenüber Reportern in Kairo. Eine Änderung des unter Mursi praktizierten Ansatzes deuteten Fahmys Äußerungen an. Ägypten hatte eine politische Lösung für die dreijährige Krise in Syrien anstrebe, die laut der UN mehr als 90.000 Menschen getötet, stellte Fahmy klar.

2012 gab Türkei mehr als eine Milliarde Dollar als humanitäre Hilfe
Die Türkei ist derzeit das viertgrößte Geberland. Denn die Türkei hat im vergangenen Jahr erneut mehr als 1 Milliarde Dollar für humanitäre Zwecke gespendet. Für syrische Flüchtlinge wird das Gros der türkischen Hilfsgelder verwendet. Das geht aus dem weltweiten humanitären Hilfebericht 2013 hervor, der von der Forschungsgruppe Development Initiativen (DI) veröffentlicht wurde. Die Türkei, die ebenfalls Entwicklungshilfsgelder erhält, rangiert mit einer Summe von einer 1 Milliarde Dollar derzeit in Sachen Spendenvolumen nur hinter den Vereinigten Staaten (3,8 Mrd. Dollar), der EU (1,9 Mrd. Dollar) und dem Großbritannien (1,2 Mrd. Dollar).

Die Gruppe DI forderte das Geberland dazu auf, in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Regierungen mehr Geld für mehrjährige Krisen und die Katastrophenvorsorge bereitzustellen. Eine frühere Intervention in Somalia hätte so zahlreiche Leben retten können. Schätzungsweise 257.000 Somalier, etwa 4,6 Prozent der Bevölkerung, starben zwischen 2010 und 2012 an Hunger. Die Türkei hat schon im Jahr 2011 insgesamt 1,2 Mrd. US-Dollar an Unterstützung für Entwicklungs- und Schwellenländer ausgegeben. Der eine Mehraufwand von 31,6 Prozent entsprach im Vergleich zum Vorjahr.

Seit 2009 lernen rund 50.000 Ausländer türkische Kultur und Sprache bei Yunus Emre Institut kennen
Die Türkischkurse des Yunus Emre Instituts sind eigentlich nur ein Teil des bereitgefächerten Angebots, mit dessen Hilfe der kulturelle Reichtum und Hintergrund der Türkei in der ganzen Welt verbreitet werden soll. Derzeit scheinen sie genau besonders beliebt. Das Türkische Yunus Emre Institut ist bereits seit einigen Jahren in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt zu vertreten, um die türkische Sprache und Kultur im Ausland publik zu machen. Mehr als 50.000 Menschen haben das Angebot mittlerweile genutzt und unter anderem die vom Institut organisierten Sprachkurse besucht.

Leiter des Instituts Hayati Develi erläutert die Bemühungen der 2007 ins Leben gerufenen Anstalt. Die Unternehmung konnte sich binnen der vergangenen vier Jahre in insgesamt 33 Regionen weltweit niederlassen. Die von den Zentren organisierten türkischen Sprachkurse hätten allein 10.000 Personen bis heute besucht und dort eine face-to-face Ausbildung erhalten. Jedoch sei die Beteiligungsrate in den Kursen in denjenigen Ländern höher, die auch historisch mit der Türkei verbunden seien.

Develi sagte: „Regional betrachtet stoßen die Türkischkurse vor allem im Mittleren Osten und in den Balkanländern auf vermehrtes Interesse.“ Eine hohe Nachfrage bestünde insgesamt vor allem in den zentralasiatischen türkischen Republiken, auf dem Balkan und in Nahen Osten. „Sobald die Kurse angeboten werden, sind sie meist auch schon ausgebucht. Am Anfang hatten wir nur drei Niederlassungen. Im zweiten Jahr erhöhten wir die Zahl auf 15. Jetzt haben wir über 30“ so Develi.

Heutige Tierrechte wurden bereits vor 500 Jahren von Osmanen in Bursa kodifiziert
Dozent Mustafa Tayar von der Uludağ Universität in Bursa wies auf eine interessante historische Begebenheit im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Standardisierung und Qualität in Vergangenheit und Gegenwart“ hin. Der wichtigste Faktor sei im System der Qualitätssicherung die Verständigkeit und Eignung des Personals und solle sich immer der Mensch im Zentrum der Qualitätsbemühungen befinden, so betonte Tayar in seiner Rede. „Mit jedem Tag wächst die Bedeutung, die der Qualität von Gütern und Dienstleistungen zugemessen wird. Früher waren das nur Worte ohne Taten. Die Einhaltung von Durchführungsbestimmungen und der menschliche Faktor spielen dabei sehr wichtige Rollen. Das, was hinsichtlich der Qualität zählt, ist, dass sie am Ende unter Beweis gestellt wird. Jedes Land hat seine eigenen Standards. Schon im Osmanischen Reich gab es auf diesem Gebiet strenge Gesetze“ so Tayar.

„Überall in dieser Stadt ist Qualität zu finden. Das Institut für türkische Standards ist in dieser Stadt entstanden. Wir legen zwar großen Wert auf die EU-Kriterien, doch dabei dürfen wir auch unsere eigene Kultur und Geschichte nicht vernachlässigen. Zumal diese Gesetze nicht erst neu geschaffen wurden -die weltweit ersten Gesetze zur Standardisierung- wurden schon im Osmanischen Reich, unter dem Namen ‚Kanunname-i Ihtisab-i Bursa‘, festgelegt“ weist Tayar darauf hin, dass Bursa eine Stadt der Qualität sei und unter anderem die Tierrechte in dieser Stadt kodifiziert wurden. „Auf diesen Böden wurde gelehrt, wie man mit Tieren umgeht“, unterstrich der Dozent Tayar. „Die Liebe zur Natur gab es hier schon vor 500 Jahren. Nur weil es die EU möchte, führen wir jetzt Tierschutzbestimmungen ein. Dabei hätten wir erkennen können, wenn wir uns den Ablauf der Geschichte genauer ansehen, dass eigentlich unsere Vorfahren diese bereits eingeführt hatten. In dieser Hinsicht hat Bursa einen Grundstein für diese Entwicklung gelegt. Das sollte durchaus erwähnt werden“ sagte Tayar.

Kirschenproduktion in Çığşar… Ein Dorf in Kahramanmaraş erlebt Wirtschaftswunder
In den vergangenen Jahren hatte das Dorf Çığşar in den südostanatolischen Stadt Kahramanmaraş Hilfe durch Selbsthilfe schwere Zeiten durchgemacht. Das Dorf Çığşar hat seine Landwirtschaft komplett auf die Kirschproduktion aufgrund der miserablen wirtschaftlichen Lage umgestellt. Der Großteil der Früchte wird exportiert. Der wichtigste Absatzmarkt ist Deutschland.

Die Menschen in diesem Dorf lebten größtenteils weit unter dem Existenzminimum. Aufgrund der Strukturreformen in der Türkei wurde ihnen ihre Lebensgrundlage vollkommen aus den Händen genommen. Die 2500 Menschen von Çığşar fanden die Lösung in der Kirschproduktion. Das gesamte Dorf fing an, vermehrt Kirschbäume zu pflanzen. Der Vorsitzender des örtlichen Kirschproduzenten-Vereins, Erbay Erkek sagte: „Mit dem Kirschanbau hat sich unser gesamtes Leben verändert. Unsere Geldbörsen füllen sich und wir haben mittlerweile 80 Mitglieder in unserem Verein.“

Auf 10.000 Tonnen belaufe sich das jährliche Produktionsvolumen. Insgesamt 3.000 Menschen sind im Dorf in der Kirschproduktion angestellt. Zwei große Kalt-Luft Depots wurden errichtet. Exportiert werden insgesamt 70 Prozent der Produktion. Hilfe durch Selbsthilfe lautet das Motto der Menschen von Çığşar. Das Besondere an dem Wirtschaftsaufschwung des Dorfes ist, dass jene „Kirschaufschwung“ auf die Eigeninitiative der Bauern zurückzuführen ist. So rettet Kirschproduktion ein ganzes Dorf.

Trauerfall in Bodrum… Türkischer Athlet stirbt bei Bauarbeiten
Der türkische Nationalathlet Murat Karabaş, der während der Arbeit auf einer Baustelle in Bodrum, in der Ägäis-Provinz Muğla, unter Bauschutt begraben worden war, ist tot. Am vergangenen Montagnachmittag soll Karabaş in einem 8,5 Meter tiefen und einem Meter breiten Loch mit der Isolierung eines Schulgebäudes im Bodrumer Viertel Ortakent beschäftigt gewesen sein.

Die Hilfe kam zu spät für den 29-jährigen Sportler. Die Helfer brauchten eine Stunde, bis sie seinen leblosen Körper unter den Trümmern hervorziehen konnten. Der Leichnam des jungen Mannes würde mittlerweile ins staatliche Krankenhaus von Bodrum überstellt. Der Athlet konnte gleich über mehrere Distanzen in der Vergangenheit Erfolge verbuchen. Er wurde jeweils Landesmeister über 1.500, 5.000 und 10.000 Meter. Um als Sportlehrer arbeiten zu können, soll Karabaş vor noch nicht allzu langer Zeit den Auswahltest für Staatspersonal (KPSS) absolviert haben. Er arbeitete in der Zwischenzeit gemeinsam mit seinem Bruder auf dem Bau.

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