TV-Tipps des Tages

08.07.2013 – Islam, Migranten, Muslime, Koran, Kabul, Afghanistan

TV-Tipps des Tages sind: Vielfalt des Islam. Frieden und Gewalt. Gebet, Fasten, Glaubensbekenntnis das Almosengeben und die Pilgerfahrt nach Mekka: Auf diesen "fünf Säulen" ruht für gläubige Muslime der Islam; Kulturkrieger in Kabul; Eigentlich wollten wir zurückkehren. Sie sind geflüchtet oder gekommen, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen

Von Montag, 08.07.2013, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 07.07.2013, 11:54 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Vielfalt des Islam (2/3)
Frieden und Gewalt. Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, das Almosengeben und die Pilgerfahrt nach Mekka: Auf diesen „fünf Säulen“ ruht für gläubige Muslime der Islam. Wie die rund 1,2 Milliarden Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft ihre Religion umsetzen, hängt jedoch von der individuellen Kultur und der Gesellschaft ab. Das Verhältnis des Islams zur Gewalt hängt davon ab, wie entsprechende Stellen im Koran ausgelegt werden. Der Film „Frieden und Gewalt“ macht sich auf die Suche nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt.

Wichtige muslimische Intellektuelle wie der verstorbene Nasr Abu Zeyd beschäftigen sich mit historischen, sozialen und religiösen Aspekten des kontroversen Themas. In Wien klärt der Publizist Tarafa Baghajati Jugendliche mit Märtyrerambitionen darüber auf, dass sie den Koran nicht richtig interpretieren. In England weist der ehemalige Aktivist Maajid Nawaz darauf hin, dass jeder den Koran für seine Zwecke auslegt und benutzt, und Scheich Tahir-ul-Qadri stellt sich mit der Veröffentlichung einer 600-seitigen Fatwa dem islamischen Terrorismus entgegen. In Indonesien besucht das Filmteam junge Schülerinnen und Schüler eines religiösen Internats, dessen Leiter sich aus tiefstem Herzen dem indonesischen Prinzip der Toleranz und des gegenseitigen Respekts verpflichtet fühlt. 14:00-14:15 • BR-alpha

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Kulturkrieger in Kabul
Reportage (Kultur – Krieg, Konflikt, Unruhen) – Reportage von Katrin Sandmann. „Um ehrlich zu sein, manchmal habe ich schon Angst. Ich weiß aus guten Quellen, dass ich beobachtet werde, schon allein wegen der Art, in der ich auftrete. Aber ich muss eben stark sein und weitermachen“: Die afghanische Sängerin Aryana Sayeed hat eine eigene Show im Privatfernsehen. In einem Land, in dem Frauen in öffentlichen Ämtern mit dem Tod bedroht werden und Zwangsehen minderjähriger Mädchen auf der Tagesordnung stehen, ist das nicht ungefährlich.

Katrin Sandmann begibt sich auf die Suche nach „Kulturkriegern“ in Krisenregionen. In Kabul trifft sie zu ihrem großen Erstaunen junge Graffiti-Sprayerinnen, eine atemberaubend schöne Sängerin in enger Kleidung und ohne Kopftuch und die Mitglieder einer Doom-Metal-Band. Alle wissen, dass noch ein langer Weg vor ihnen liegt. Aber einschüchtern lassen sie sich nicht, die „Kulturkrieger in Kabul“. 19:30-20:00 • 3sat

Eigentlich wollten wir zurückkehren
Dokumentation (Gesellschaft – Lebensstile/-entwürfe)– Film von Yusuf Yesilöz. Die drei Ehepaare Salman und Ayse Ilgüplü, Zujdi und Schehrazad Recebi sowie Ali Ihsan und Nuriye Sinan kamen vor über 30 Jahren aus dem Balkan in die Schweiz und haben praktisch ihr ganzes Leben dort verbracht. Sie sind geflüchtet oder gekommen, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. In der Schweiz haben sie hart gearbeitet und ihre Kinder groß gezogen. Integriert sind sie kaum, Deutsch haben sie nie richtig gelernt. Aber ihre Kinder fühlen sich wohl, haben ihrerseits wieder Kinder bekommen und können sich nicht mehr vorstellen zurückzukehren. Jahrelang hat die erste Migranten-Generation von der Rückkehr in ihre Heimat geträumt, hat dort mit ihrem Ersparten Häuser gebaut und sich auf das Rentnerdasein in der Heimat gefreut. Nun, da der Moment gekommen wäre, merken viele, dass ihr Traum schwerer zu realisieren ist, als sie sich das vorgestellt hatten.

Die Dokumentation „Eigentlich wollten wir zurückkehren“ stellt drei Ehepaare aus der ersten Migranten-Generation in der Schweiz vor. 22:55-23:50 · 3sat TV-Tipps

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  1. Es ist gut, auf die Vielfalt des Islam zu verweisen und der Film trägt sicher dazu bei, aber es ist doch bei den beschreibungen ein wenig mehr Sorgfalt sinnvoll: Eine der islamsichen Säulen ist nicht das Almosengeben, sondern die (verpflichtende) Sozialabgabe (zakat). Dieser Fehler taucht immer wieder in Veröffentlichungen auf. Almosen sind natürlich wie in jeder Religion erwünscht. Das arabische Wort für Almosen ist aber ein völlig anderes: sadaqa.