Koreaner in Deutschland (1963–2013)
Bundespräsident Gauck stellt deutsch-koreanische Gemeinschaftsbriefmarke vor
Vor 50 Jahren kamen die ersten koreanischen Bergarbeiter nach Deutschland und heute stellt Bundespräsident Joachim Gauck zwei Sonderbriefmarken vor, die - entgegen der ursprünglichen Intention - nicht an die Bergarbeiter, sondern an 130 Jahre deutsch-koreanische Beziehungen erinnern sollen.
Von Martin Hyun Donnerstag, 20.06.2013, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 09.05.2020, 0:58 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Geburt der deutsch-koreanischen Gemeinschaftsbriefmarke war ein Novembertag im Jahr 2010 als ich den Mitgliedern bei einer Vorstandssitzung der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, die Idee der Briefmarke aus Anlass des 50. Jahrestages der Anwerbung koreanischer Bergarbeiter vorschlug.
Kurze Zeit später wurden der ehemalige deutsche Botschafter in Seoul, Michael Geier und meine Wenigkeit zu Erörterungsgesprächen mit dem Referat Postwertzeichen ins Finanzministerium eingeladen. Mein Designvorschlag, eine Gemeinschaftsbriefmarke zu gestalten, die speziell auf die historische Bedeutung der koreanischen Bergarbeiter eingeht, wurde abgelehnt. Die Verantwortliche des Ministeriums hatten Bedenken, weil sich beide Länder zum Zeitpunkt des Anwerbeabkommens nicht auf Augenhöhe begegneten. Korea war damals ein Entwicklungsland.
Der parlamentarische Staatssekretär Steffen Kampeter (CDU) befand meine Idee der deutsch-koreanischen Gemeinschaftsbriefmarke zwar als „höchst interessant“, doch begründete seine Ablehnung der Briefmarke damit, dass bereits im Jahr 1999 zum 250. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe eine Gemeinschaftsbriefmarke erschien. Doch Kampeters Absage zum Trotz kam es am 11. Juni 2011 zu deutsch-koreanischen Beratungen im Bundesfinanzministerium. Neben der koreanischen Delegation waren ein Vertreter der Deutschen Post AG, das verantwortliche Referat des Ministeriums, der parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk, Botschafter a.D. Michael Geier und meine Person anwesend.
Der Fokus von 50 Jahre koreanische Bergarbeiter in Deutschland wurde zu einer Nebenrolle degradiert und musste dem Gedenktag 130 Jahre deutsch-koreanischer diplomatischer Beziehung weichen. Beide Parteien einigten sich schließlich auf zwei Motive, nämlich den Pavillon Hyangwonjeong (weitreichender Duft) im Gyongbokung in Seoul sowie der Sonnentempel in der Eremitage Bayreuth.
Seit dem Novembertag im Jahr 2010 sind drei Jahre vergangen. Am 21. Juni 2013 wird die deutsch-koreanische Gemeinschaftsbriefmarke von Bundespräsident Gauck bei einem Festakt in der Kaiserpfalz Goslar vorgestellt. Auch wenn ich bedauere, dass das Hauptaugenmerk der Briefmarke nun auf das 130-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern gelegt wurde, so ist es mir wichtig zu erwähnen, dass der Anstoß die koreanischen Bergarbeiter waren.
Nicht vergessen zu erwähnen, möchte ich die unermüdliche Einsatzbereitschaft des damaligen Botschafters in Seoul und heutigen Ministerialdirektors der Kultur und Kommunikationsabteilung des Auswärtigen Amtes Dr. Hans-Ulrich Seidt, ohne dessen Einwirken, die Briefmarke nicht zustande gekommen wäre. Selten habe ich so einen Menschen kennengelernt, der sein Amt mit so viel Leidenschaft ausübt. Ich bin ihm sehr dankbar, dass auch er im Rahmen seiner Möglichkeiten, ständig an die Lebensleistung der Generation meiner Eltern erinnert.
Der Anfang der koreanischen Einwanderung nach Deutschland liegt 50 Jahre zurück. Im November 1963 schlossen die Bundesrepublik und Südkorea eine Vereinbarung über ein Programm zur vorübergehenden Beschäftigung koreanischer Bergarbeiter. Daran wird diese deutsch-koreanische Gemeinschaftsbriefmarke fortan erinnern, die wie der Ministerialdirektor Dr. Hans-Ulrich Seidt, weitaus bedeutender waren als die 130 Jahre diplomatischen Beziehungen beider Länder. Denn nur durch den zwischenmenschlichen Austausch konnten reale Beziehungen entstehen. Aktuell Meinung
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Eine tolle Würdigung für die koreanischen Bergarbeiter!!!!
Eine tolle Idee des Schriftstellers Martin Hyun. Die anderen, denen das Jubiläum bevorsteht, sollten dem gleichziehen und auch auf eine Gemeinschaftsbriefmarke pochen.
Die Koreaner haben nach Deutschland gepasst und angepasst, daher sind sie immer willkommen
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