Integration im 16:9 Format

Das Ende meiner Geduld. Ich klage an!

Ich habe genug von den Absagen, den Beleidigungen und Demütigungen, von dem Stillsein und dem Vorbild-Dasein gelungener Integration zu sein. Ich werde aufstehen, auf dem Tisch hauen und meine Meinung laut äußern.

Von Mittwoch, 06.07.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 09.05.2020, 1:04 Uhr Lesedauer: 10 Minuten  |  

Die Schinderei hatte sich für meinen vietnamesischen Änderungsschneider ausgezahlt. Als ich die Kopernikusstraße mit meinem Fahrrad entlang fuhr und an der Kreuzung zur Warschauerstrasse zum Stehen kam. Ich sah ihn, wie er seinem Landsmann gerade, den neu erworbenen silbernen Mercedes gehobener Klasse vorführte.

Den Wagen hatte er, wie eine Trophäe in der Wohnzimmer Glasvitrine, vor seinem Geschäft geparkt. Der Landsmann staunte nicht schlecht und begutachtete den Kotflügel und die Felgen des Wagens, wie Kunstliebhaber ein Gemälde von Monet. Die Gesichtszüge meines Änderungsschneiders waren jene, die einem auf Anhieb verrieten, wie stolz jemand ist, etwas erreicht zu haben.

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Es muss in der Natur des Menschen liegen, Triumphe und Erfolge mit dem Erwerb von Symbolen, den scheinbaren Aufstieg im Status, Ausdruck zu verleihen. Ich beobachtete die Szene aus einer gewissen Ferne und wollte seinen Moment nicht ruinieren. Also grüßte ich ihn nicht, wie sonst üblich. „So etwas kannst Du auch haben, wenn Du bereit bist, 16 Stunden am Tag zu buckeln, große Opfergaben zu bringen, bis hin zur Bereitschaft der Selbstaufopferung, einer Arbeit nachzugehen, die Deiner Qualifikation nicht entspricht und die Wörter Urlaub und Erholung aus Deinem Wortschatz löschst!“ muss mein Änderungsschneider seinem Landsmann gesagt haben. Zumindest stellte ich es mir so vor.

Am Ende der Vorführung klopfte der Landsmann, meinem Änderungsschneider anerkennend auf die Schulter, die wohl international gebräuchlichste Geste der Wertschätzung. „Du hast es geschafft!“, stelle ich mir die Antwort des Landsmannes vor, als beide in den Laden zurückgingen. Diese Szene blieb mir noch lange im Kopf erhalten. Ich freute mich für meinen Änderungsschneider. Die ganze Schufterei, die er Tag ein Tag aus geleistet hatte, hatte er sich mit dem Erwerb eines Statussymbols belohnt.

Die Szene mit dem Landsmann erinnerte mich an die koreanischen Veranstaltungen in Castrop-Rauxel. Dort hatte ich als Jugendlicher oft ähnliche Szenen erlebt. Ehemalige koreanische Bergarbeiter, die nachdem sie als erste vom ersten Arbeitsmarkt wegrationalisiert wurden, ihre Existenz oft durch Selbstständigkeit sichern mussten. Die Erfolgreichen zeigten ihre neue Errungenschaft mit einem Luxusauto, dem wohl stärksten Statussymbol und einer dicken Schweizer Uhr am Handgelenk. Demonstrativ fuhr man fast schon königlich mit dem Wagen vor, sodass alle begutachten konnten, dass man es zu etwas gebracht hatte. Mit zwei Koffern kam man in Deutschland an und hatte es zu etwas gebracht. Das sollte die Kernbotschaft sein.

An dem Ziel, so viele Statussymbole vor dem Tod zu erwerben, wie nur möglich um sich gesellschaftliche Anerkennung zu erringen, scheint auch in der zweiten Generation Koreaner in Deutschland weit verbreitet zu sein. Jeder soll es für sich selbst entscheiden. Mir persönlich sind diese Lebensziele befremdlich. Der Gedanke daran, dass man etwas darstellt, was man womöglich gar nicht ist, durch die Außendarstellung von Statussymbolen ist mir einfach zuwider. Man kann sich vielleicht kurzfristiger Anerkennung gewiss sein. Doch eines können Statussymbole niemals, nämlich sich die „wirkliche“ Integration in die Gesellschaft zu erkaufen. Sowieso kann man nichts von dem mitnehmen, wenn einen das Zeitliche segnet. Kein Luxusauto passt in ein Grab und die überteuerte Schweizer Uhr hat wenig Nutzen, wenn man die Zeit nicht mehr lesen kann.

Was die Philosophie „Aufstieg durch Bildung“ anbelangt, ist mein vietnamesischer Änderungsschneider nicht viel anders, wie die meisten koreanischen Eltern. Bei den Asiaten wird Bildung eben als „Kampfkunst“ verstanden, würde mein Freund Wladimir jetzt sagen. Der Drill, die Disziplin, der Gehorsam und der extrem hohe Leistungsdruck höher, schneller, weiter zu gehen, soll der nächsten Generation, den Aufstieg der sozialen Leiter gewährleisten.

Doch immer mehr stellt sich heraus, dass es die Mühen nicht wert sind. Höhere Bildung in Deutschland bedeutet Stillstand. Der Aufstieg ist nur begrenzt möglich und kann in manchen Fällen sogar den Abstieg bedeuten. Die soziale Herkunft, die Hautfarbe und der Migrationshintergrund entscheiden über die Aufnahme in den Arbeitsmarkt und den damit verbundenen beruflichen Aufstieg. Nicht die Herkunft, sondern die Zukunft zählt, redet sich die Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer, in künstlicher Rage, sowie es Rainer Brüderle tat, als man im Bundestag über die Stabilität in der Euro-Zone diskutierte. Der Fraktionsvorsitzende der Linken Gregor Gysi ließ es sich nicht nehmen, das schauspielerische Spektakel Brüderles zu kommentieren. Er sagte: „Ihre Leidenschaft war wirklich beachtlich; das muss ich sagen. Wie Sie am Schluss die Fäuste bewegt haben, das passt auf jeden linken Parteitag. Zur Steigerung müsste ich jetzt den Schuh benutzen […]“. Ähnlich Worte hätte ich sicherlich auch über Böhmers verbal beschränktes Engagement gefunden.

Man redet viel über die hohe Abiturientenquote der Vietnamesen und die Mustergültigkeit ihrer gesellschaftlichen Anpassung und fragt sich, warum die integrationsunwilligen Problem-Türken nicht so sein können, wie die Asiaten. Die gesellschaftliche Erwartungshaltung der Asiaten ist hoch. Sie beinhaltet nur Verpflichtungen, wie nicht aufzufallen, nicht laut zu sein, keine Probleme zu verursachen, unsichtbar sein und seinen Platz in der Gesellschaft zu kennen. Nach all diesen Erfahrungen kann ich der türkischen Bevölkerung nur empfehlen, so zu bleiben, wie sie sind, und sei es drum, Probleme zu machen. Nur dann so erscheint es mir, verschafft man sich in Deutschland Gehör.

Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann sind es diese Pseudoartikel über mustergültige Vietnamesen, von einheimischen Journalisten, die Gefangene ihrer subjektiven Meinung sind und sich in ihren Berichten widerspiegeln und von dem Thema nicht wirkliche eine Ahnung haben. „Das vietnamesische Wunder“ heißt ein Artikel in der Zeit. Der wichtigsten Frage, was mit den „Überfliegern der Integration“ nach ihrem Abitur und Studium geschieht, wird völlig ignoriert, als gehe ihr Leben nur bis zum Ende der Schulzeit. Galant umschifft man die Wahrheit, dass die gut ausgebildeten Vietnamesen und Koreanern, im deutschen Arbeitsmarkt, gemessen nach ihren Qualifikationen, es nicht schaffen bis nach ganz oben zu kommen, in den Führungsetagen deutscher Unternehmen, als Abteilungsleiter, als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzende, Marketingdirektor und weitere Führungspositionen. Mit ihrem Potenzial und Talent verhaaren sie in der Mittelklasse, enden häufig in Deutschland ansässigen koreanischen Unternehmen, gehen zurück in das Land der Eltern oder enden als ewige Talente, die ihr Potenzial nie richtig zur Entfaltung bringen konnten. Die einstigen Bildungsüberflieger deren Motoren, solange sie sich im einigermaßen sicheren Umfeld der Bildung bewegten, unverwüstlich waren, und nie zum Erliegen kamen, kommen in der realen Arbeitswelt vermehrt zum Stottern und zum Erliegen. Stillstand bedeutet Tod, das weiß jeder Mensch. Der bis dahin makellose Lebenslauf bekommt erste Schrammen, der letztendlich zum Totalschaden führt. Das Leben wird ein Kampf ums Überleben, das Verstecken der Scham als Einser-Abiturient und magna cum laude Studienabsolvent auf der Strasse der Verlierer zu fahren. Es schmerzt, der Realität ins Auge zu sehen und sich einzugestehen, dass die ganze Schufterei sich nicht ausgezahlt und sogar gegen einen verwendet wird. Man möchte in den Boden versinken, unsichtbar werden und einfach der Realität zu entkommen.

Welcher Personalchef weiß schon davon, was der oder diejenige auf sich genommen hat, um sich diese Bildung anzueignen, die immer mehr an Wert verliert, je mehr man standardisierte Absagen in der Post vorfindet, mit der zurückgeschickten Bewerbung genau so drin, wie man sie versendet hatte und je mehr Zeit verstreicht, in der das Wissen nicht zum Einsatz kommt. Kein einziges Blatt ist in der Bewerbung gefaltet, ein Indiz, dass man sich mit der Bewerbung nicht eine Sekunde befasst hatte. Ich frage mich, was den Personalchefs an meinem koreanischen Äußerlichen missfällt. Wovor haben sie Angst? Warum komme ich nicht für die engere Auswahl der Kandidaten in Frage? Bin ich nur eine lächerliche Formalie, weil es die Regeln der Bewerbung so vorgeben? Was bin ich in den Augen deutscher Personalleiter? Was empfinden sie, beim Anblick meines Bewerbungsfotos? Vielleicht hätte man als asiatische Frau geboren werden müssen. Damit hätte man vielleicht bessere Chancen einen Job zu landen. Wer weiß schon, wie viele Personalchefs eine Vorliebe für asiatische Frauen haben und mit der Einstellung einer Asiatin, ihren Fetisch ausleben. Ich kann mit zwei Brüsten und einer Vagina im Geisha-Kimono Kleid nicht dienen. Ich bin zweifelsohne ein Mann, ein deutsch-koreanischer Mann mit einem verfluchten Migrationshintergrund, einer Gastarbeitergeschichte. „Was wissen diese verdammten selbstherrlichen Hurensöhne schon?“ hatte mein koreanischer Bekannter Markus einmal gesagt, als wir auf dieses Thema zu sprechen kamen. „Die haben doch keine Ahnung, vom Kampf, vom sich behaupten, von den verdammten Scheiß Niederlagen, von den Demütigungen und Stichen ins Herz! Ich fühle mich vergewaltigt! Bin müde. Hab kein Bock mehr!“ fügte Markus hinzu. Ich erhob kein Einspruch, auch nichts gegen seine Fäkalsprache. Wenn Sarrazin so etwas darf, dann darf es Markus allemal. Ich sagte ihm, die Koreaner müssen lauter werden, sich eingestehen, dass sie in Deutschland nie die erste Geige spielen werden, trotz eines Philipp Röslers, den die Bundesregierung versucht als Erfolgsmigranten zu verkaufen „from rags to riches“, obwohl er keiner ist und so der Gesellschaft versucht zu suggerieren, dass man es als Migrant in Deutschland bis zum Vizekanzler aufsteigen kann. Ich kenne nur einen, der noch besser lügen kann, wie die Bundesregierung und dann ist der Baron Münchhausen.

Für Maria Böhmer sind die Koreaner nichts weiter als unbedeutende, lakaienhafte Schlitzaugen, Witzfiguren wie die thailändische Berühmtheit Narumol die einen einheimischen Bauern ehelichte, Frühlingsrollen und Reisfresser, mit denen man so umspringen kann, wie es gerade in den Kram passt. Gerne werden die disziplinierten Asiaten als Musterbeispiele gelungener Integration genannt, aber wenn es darum geht, bei der Integrationsdebatte an vorderster Front mitzureden, dann wird ihnen Redeverbot erteilt oder sie werden von wichtigen Beratungsgremien ausgeschlossen. Beim Reden und sich zu Wort melden hört plötzlich die Mustergültigkeit gelungener Integration auf.

Der Leipziger Erziehungswissenschaftler Olaf Beuchling hatte errechnet, dass rund 59 Prozent der vietnamesischen Schüler ein Gymnasium besuchen. Bei den Koreanern gibt es nicht wirklich eine verlässliche Quelle, allerdings wird deren Zahl der Abiturienten und Studienabsolventen auf 70 Prozent geschätzt. Den Sprung aufs Gymnasium schafft man mühelos, doch der Sprung in die Berufswelt geht ins ungewisse. Wo spiegelt sich diese Zahl der Vietnamesen und Koreaner in Unternehmen, der freien Marktwirtschaft, den politischen Verbänden und Organisationen wieder?

In einem Artikel in der WELT rezitierte der einheimische Journalist, den koreanischstämmigen Amerikaner Wesley Yang, der in einem Beitrag für das New York Magazin schrieb „Fünf Prozent der Amerikaner sind Asiaten. Aber nur 0,3 Prozent von ihnen sind Vorstandsmitglieder, und weniger als ein Prozent schafft es in den Aufsichtsrat. Nur zwei Prozent der Asiaten werden Dekan ihrer Universität. Jedes Jahr veröffentlicht das Magazin „Fortune“ eine Liste der 500 erfolgreichsten Vorstandsvorsitzenden; 2010 waren gerade mal neun von ihnen asiatischer Herkunft. Lächerlich! […] Sie werden Mitarbeiter einer Anwaltskanzlei, schaffen aber nie den Sprung zum Gesellschafter; sie entwickeln Software, aber ihnen gehört keine Softwarefirma“. In Deutschland ist die Situation nicht viel anders. Deutschland gehört den Deutschen, nicht den asiatisch oder schwarz aussehenden Deutschen.

Ich habe genug von den Absagen, den Beleidigungen und Demütigungen, von dem Stillsein und dem Vorbild-Dasein gelungener Integration zu sein. Ich werde aufstehen, auf dem Tisch hauen und meine Meinung laut äußern.

Wesley Yang drückt es in seinem Beitrag für das New York Magazine nicht besser aus, auch wenn ich nicht mit allen seinen Äußerungen konform bin „[…] Scheiß auf Notenplackerei. Scheiß auf Elite-Universitäten-Manie. Scheiß auf Katzbuckeln vor Höherstehenden. Scheiß auf Demut und harte Arbeit. Scheiß auf harmonische Beziehungen. Scheiß auf Opfer-bringen-für-die-Zukunft. Scheiß auf ernsthafte, strebsam sich mühende Mittelklassen-Knechtseligkeit“.

Es ist an der Zeit laut zu werden, Probleme zu machen, Forderungen auf Führungspostionen zu stellen, das Recht auf Chancengleichheit und Partizipation. Nur so werden wir Asiaten in Deutschland, eines Tages nicht mehr als die nicht ernstzunehmenden Frühlingsrollen, Witzfiguren und Reisfresser angesehen. Nur so kann die asiatische Integration in Deutschland gelingen. Aktuell Meinung

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  1. Mika sagt:

    @Don Alfredo

    Hmmm, das sehe ich anders: Man sehe sich nur mal Skandinavien an; dort hat sich auch erst nach Einführung Frauenquote etwas geändert. Da kann man noch so gut sein…Selbst wenn man mit Aussagen wie „du bist ja doch nur ein Quotenmigrant/eine Quotenfrau“ konfrontiert werden würde, kann man nach Einstellung mit der Qualität der Arbeit das Gegenteil beweisen.

    „Allerdings bin ich ein Freund von “anonymen Bewerbungen”.“
    Ein guter Ansatz, aber spätestens beim Vorstellungsgespräch denkt man wieder in Schubladen.

  2. Balthazar sagt:

    Die Stammkneipe würde jetzt sagen: „Aber Herrn Hyun, wenn et Ihnen hier net jefällt, warum verbringn Se nisch Ihrn Aufenthalt unter vietnamesinesischen Palmen bei einer Portion Flühlingslollen? Und als Sättigungsbeilage . . . REIS!!!.“ ;-)

    Mal im ernst: Toller Artikel!

    Die Botschaft ist klar: Für die 20 Prozent der deutschen Bevölkerung mit Migrationshintergrund gilt es, sich das zu nehmen was ihnen zusteht. Deutschland gehört auch uns!

    Klar ist aber auch, dass denjenigen denen Deutschland „gehört“, ungerne teilen. Wir kennen diesen Sachverhalt aus unserer Kindheit: Umut, Pavel und Radovan teilen sich untereinander jede Süßigkeit, Brot und Groschen den sie eingepackt bekommen haben, der kleine Hans jedoch ist seine Tüte Chips lieber ohne es den anderen anzubieten.

    Politisch unkorrekt sowas zu sagen? Nee, ist ne Wahrheit, ne deutsche Wahrheit. Fragen sie den Ausländer ihres Vertrauens.

    Daher: Abitur, Diplom, Promotion, Selbständigkeit. Und dann wird ein Migrationshintergrundler nach dem anderen eingestellt.

    Einen klitzemitzekleinen Fortschritt haben wir ja schon mal gemacht: Wir haben angefangen zu bloggen. Hallelulja.

    Jetzt müssen wir nur noch fordern und nehmen . . . um am Ende auch geben zu können.

    PS: Wir sind die besseren Deutschen.

  3. Werner sagt:

    Ich finde, dass Hyun etwas mehr Bescheidenheit gut zu Gesicht stünde. Wie kommt er eigentlich darauf, dass ihm eine “Führungsposition” quasi zusteht. Hier sucht jemand keine Arbeit, sondern eine “Führungsposition”.

    Naja, ich war nie im “Leadership-Programm” einer Stiftung und auch nie in einer Nationalmannschaft. Dieser Werdegang scheint Herr Hyun etwas zu Kopf gestiegen zu sein.

    Bei der ganzen Diskussion um Bildung wird m.E. zu wenig auf die Bedürfnisse unserer Gesellschaft eingegangen. Während ein Hauptschulabschluß für dass Berufsleben befähigt tun das Abitur und Studium ausdrücklich nicht! Mit Abitur und “Politik-Studium” ist man quasi ein Nichts. Mam muß erstmal wieder ganz kleine Brötchen backen und ein Unternehmen finden, dass bereit ist, eine berufsbezogene Ausbildung nachzuholen. Sei es als Trainee oder “on-the-job”.

    Mit seiner Vorstellung paßt Herr Hyun besser nach Nord-Korea als nach Deutschland oder Amerika. Bei uns kann man durch ehrliche Arbeit einen schicken Mercedes erwerben. Siehe oben. Aber das heißt dann bei Herrn Hyun “Schinderei”.

    In Nord-Korea dagegen fahren die Absolventen der Politikstudiengänge die dicken Autos. Die anderen werden geschunden und kommen aus der Armut nicht heraus. Gottseidank haben wir hier (noch!) andere Verhältnisse!

  4. DSM sagt:

    Pavel und Radovan teilen sich untereinander jede Süßigkeit, Brot und Groschen den sie eingepackt bekommen haben, der kleine Hans jedoch ist seine Tüte Chips lieber ohne es den anderen anzubieten.

    Oh, Mann. Sie haben doch sicher noch mehr stereotype Klischees zu bieten? Machen Sie uns doch eine Freude und schreiben zum Freitag einen kurzen „DIE Deutschen sind …“ Aufsatz. Da freuen wir uns schon ‚drauf …

  5. Werner sagt:

    > Jetzt müssen wir nur noch fordern und nehmen

    Ich fürchte Balthazar meint hier nicht die Arbeit, sondern die Ergebnisse der Arbeit anderer …

  6. Werner sagt:

    @Balthazar, Ihr Beitrag ist nicht nur nicht politisch-korrekt, er ist rassistisch. Aber das ahnen Sie ja selber.

    @Redaktion: warum wird ein so offen rassistischer Beitrag von Balthazar veröffentlicht? Zweierlei Maß?

  7. Lutheros sagt:

    Was steht Ihnen denn zu, Balthazar?
    Und vor allem, was haben Sie nicht bekommen, was Ihnen zusteht?

    „Weil ich Migrant bin, steht mir etwas zu“, ist die gleiche Argumention wie „Weil du Migrant bist schließe ich dich aus“. Das Übel bleibt: Man argumentiert allein mit dem Grund der Ethnie. Jeder der einen „Anspruch“ aufgrund der Ethnie ableitet, muss sich fragen lassen: Worin unterscheidet er sich vom Rassist?.

    Herr Hyun war Profispieler in der Deutschen Eishockeyliga. Tausende von reinrassigen Blonden haben gerackert und gerackert und das nicht geschafft. Argumentiere ich wie Herr Hyun muss ich sagen: Sie durften nicht, weil sie keinen Migrationshintergrund hatten, mann musste ja politisch korrekt auch eine Migrantenquote erfüllen.

    Aber ihm und Ihnen steht ja noch etwas zu. sagen Sie kurz: was genau? Wieviel % Führungskraftanteil? Und vor allem: wie berechnen Sie das?

  8. MoBo sagt:

    @DBB: Philipp Rösler stammt nicht aus einer Migrantenfamilie sondern wuchs allein unter Deutschen auf. Ihn mit Menschen mit echtem Migrationserlebnis bzw. mit multikulturellem Elternhaus in einen Topf zu werfen ist albern.

    @ Werner: Nette Taktik als Mitglied der Mehrheitsgesellschaft einfach der Minderheit die mal „auf die Kacke haut“ Rassismus vorzuwerfen. Menschen, die tagtäglich schief angeguckt werden, die Jobs wegen ihres Aussehens schief angeguckt werden, denen auf verschiedenen Internetseiten Gewalt angedroht werden, die sagen einmal „wir sind auch wer“ und schon… Rassismus. Die armen unterdrückten Deutschen, sie sind seit Jahrhunderten von „den Migranten“ unterdrückt…

    Der Nordkorea-Vorschlag ist, mit Verlaub, einfach nur dumm (oder wollten sie nur einem Deutschen mit koreanischem Elternteil vorschlagen „dahinzugehen wo du herkommst!“ ach so…)

  9. Werner sagt:

    > Wir kennen diesen Sachverhalt aus unserer Kindheit: Umut, Pavel und
    > Radovan teilen sich untereinander jede Süßigkeit, Brot und Groschen den
    > sie eingepackt bekommen haben, der kleine Hans jedoch ist seine Tüte
    > Chips lieber ohne es den anderen anzubieten.

    @MoBo, daran habe ich mich gestört. Das ist purer Rassismus und kann m.E auch nicht damit entschuldigt werden, dass jemand selber unter dem Rassismus anderer leiden sollte.

    Übrigens MoBo, beantworten Sie auch die Fragen, die man Ihnen in anderen Threads stellt?

    • Leo Brux sagt:

      Werner,
      ich kann nicht recht nachvollziehen, was an Balthazars Anekdote „rassistisch“ sein soll.
      Dass sich Migrantenkinder in der einen oder anderen Hinsicht und mal eher positiv, mal eher negativ von rein-deutschen Mittelschichtskindern unterscheiden, das zu beschreiben hat nichts mit Rassismus zu tun.

  10. DBB sagt:

    @MoBo

    „Ihn mit Menschen mit echtem Migrationserlebnis bzw. mit multikulturellem Elternhaus in einen Topf zu werfen ist albern.“

    Und? Ändert das etwas an der Tatsache das sich in Sachen Teilhabe mittlerweile Einiges bewegt? Nein. Also. Und extra für Nörgler(Innen?) wie Sie habe ich ausdrücklich auch Frau Özkan als Beispiel angeführt: Vater 100%iger Einwanderer mit eigener Schneiderei -> Vom Malocherkind zur Ministerin! Geht doch …