TV-Tipps des Tages

20.03.2011 – Islam, Integration, Sarrazin, Muslime, Jugend, Türkei

Die TV-Tipps des Tages sind: Cosmo TV; Spiel mir das Lied vom Leben; Isa Hesse-Rabinovitch - Das große Spiel Film; Das Blaue Sofa LIVE; Hessenreporter; Schule fürs Leben; Mama, mir geht es gut

Von Sonntag, 20.03.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 19.03.2011, 19:56 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Cosmo TV
Moderation: Til Nassif – Themen: Leben in zwei Welten: Die Geschichte eines türkisch-deutschen Pflegekindes; Die Debatte ist zurück: Gehört der Islam zu Deutschland?; Vergeudetes Potential: Taxifahrer in Deutschland; Leben in zwei Welten: Die Geschichte eines türkisch-deutschen Pflegekindes.

KÖLN. Die Geschichte von Ahmet Kücük ist mehr als ungewöhnlich. Er ist Kind türkischer Gastarbeiter. Soweit so normal. Aber seine Eltern waren nicht verheiratet, Kücük ist das Kind einer heimlichen Liebe zweier Menschen, die nach Köln kamen, um bei Ford zu arbeiten. Beide bereits verheiratet – in der Türkei. Sie konnten ihren Sohn Ahmet nicht alleine groß ziehen und so kam er unter der Woche zu deutschen Pflegeeltern. Ahmet Kücük ist zwischen zwei Welten aufgewachsen – türkisch und deutsch – und er freut sich über beide Seiten. Cosmo TV trifft ihn und seine beiden Familien und erzählt seine außergewöhnliche Lebensgeschichte. (07:30 – 08:00, SWR BW, SWR RP, SWR SR)

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Spiel mir das Lied vom Leben
Giora Feidman und der Klezmer – Da steht er, wie vor hundert Jahren sein Großvater, ein berühmter Klezmer, inmitten erstaunter Männer in ihren schwarzen Gehröcken und runden Filzhüten und spielt wie „die Stimme Gottes“: Giora Feidman, der Weltstar, der Oscar-Preisträger, im Je.

Da steht er, wie vor hundert Jahren sein Großvater, ein berühmter Klezmer, inmitten erstaunter Männer in ihren schwarzen Gehröcken und runden Filzhüten und spielt wie „die Stimme Gottes“: Giora Feidman, der Weltstar, der Oscar-Preisträger, im Jerusalemer Orthodoxenviertel, Mea Schearim. Hier, in dieser Welt ohne Radio und Fernsehen, ist er nichts anderes als ein Jude unter Juden, die mit ihm über die Leiden der Vergangenheit weinen und doch wissen, dass am „Ende der Tage“ der Messias wartet. (09:00 – 09:30, PHOENIX)

Capriccio
Das Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens – Themen u.a.: München – eine Moschee und ihre unglaubliche Geschichte: Wie Nazis und CIA den politischen Islamismus verbreiteten; 175 Jahre Alte Pinakothek in München; Eine Stadt und ihr Ausverkauf: Was wird aus Selb?; In einer besseren Welt: der Gewinner des Auslandsoscars; Adèle: Die 24-jährige erobert die Charts (09:00 – 9:30, BR)

Isa Hesse-Rabinovitch – Das große Spiel Film
Dokumentation (Kultur – Film, Kino, Video) – Ein leichtfüßiges Porträt der Filmpionierin – Film von Anka Schmid – Die Schweizer Filmpionierin Isa Hesse- Rabinovitch (1917 – 2003) ging Zeit ihres Lebens auf unkonventionellen Pfaden. Die Tochter jüdisch-russischer Immigranten wuchs in Zürich auf, heiratete einen Sohn von Hermann Hesse und hatte mit ihm drei Kinder. Sie arbeitete als Illustratorin, später als Reporterin und Fotografin. Im Alter von 50 Jahren begann sie zu filmen. Bereits ihre ersten experimentellen Kurzfilme wurden an internationalen Filmfestivals gezeigt. Doch in der männerdominierten Schweizer Filmszene der 1970er Jahre musste sie für ihre poetischen Arbeiten kämpfen, Unterstützung für ihre eigenwillig-verspielten Werke wurde ihr verwehrt. Dennoch experimentierte Isa Hesse-Rabinovitch konsequent weiter und wagte als 67-Jährige noch den Schritt ins neue Medium Video. Die Filmemacherin Anka Schmid hat in ihrem Porträt der Persönlichkeit und dem Stil der Künstlerin Isa Hesse-Rabinovitch nachgespürt und Archivmaterial, Werkausschnitte und Interviews mit Weggefährtinnen und Zeitzeugen miteinander verwoben. (10:45 – 11:30, 3sat)

Das Blaue Sofa LIVE
Diskussion (Gesellschaft – Literatur) Patrick Bahners – Die Panikmacher Moderation: René Aguigah – Gespräch/ – Patrick Bahners: Die Panikmacher (C. H.Beck Verlag) Ob Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin, Ralph Giordano, Udo Ulfkotte oder Leon de Winter – sie alle beschwören die Gefahr, die von den in Deutschland lebenden Muslimen ausgehen soll. Bahners hinterfragt die Argumente dieser Islamkritiker, korrigiert falsche Behauptungen und zeigt, dass diese Mahner im Namen von Freiheit und liberalemBürgertum den gesellschaftlichen Konsens aufs Spiel setzen und damit eine Basis für Intoleranz und Nicht-Integration bereiten. Patrick Bahners, geboren 1967, ist seit 2001 Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Vom 17. bis zum 20.März 2011 präsentiert der ZDFinfokanal täglich von ca.10. 00 bis ca. 18.00 Uhr Top-Autoren und Newcomer der Literatur-Szene live vom Blauen Sofa. Moderation: René Aguigah (11:02 – 11:30, 11:30 – 12:00, 13:30 – 14:00, ZDFinfokanal)

Metropolis
Themen u.a.: Der Pariser „Salon du Livre“ 2011 ist den Literaturen Nordeuropas gewidmet; Multikulturalismus in Nordeuropa aus der Sicht der Schriftsteller; Die Mumins; Ungeschnitten: Vorlesewerkstatt; Simon Dronet: Kraftwerk; Multikulturalismus in Nordeuropa aus der Sicht der Schriftsteller

Der 31. Salon du Livre in Paris nimmt die Werke von vierzig Autoren aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland und Island unter die Lupe. Metropolis sucht engagierte Schriftsteller auf: Knut Faldbakken aus Norwegen und Jonas Hassen Khemiri aus Schweden ziehen beide gegen die Einwanderungspolitik ihrer Länder zu Felde, die zwar der von Europa propagierten entspricht, ihrer Ansicht nach aber zu Menschenhandel
und Segregation führt. „Metropolis“ hat die Schriftsteller vor Ort aufgesucht. (17:45 – 18:30, arte)

defacto
Themen: Verstrahlte Helden – Die vergessenen Retter von Tschernobyl; Integration zum Schnäppchenpreis – Unterbezahlte Deutschlehrer; Verkauft und betrogen – Scheckmasche bei Internetverkäufen; Das Geschäft mit dem Mitleid – Gefälschte Obdachlosenzeitung.

„defacto“ sagt, was Fakt ist, was übrig bleibt, was wichtig ist, was alle betrifft. „defacto“ stellt Fragen: Was brennt den Menschen in Hessen auf den Nägeln? Wie verändern politische Entscheidungen aus Berlin oder Wiesbaden das Leben in Hessen? Warum tun Politiker, was sie tun? Das Landesmagazin erzählt in Reportagen, was scheinbar ferne politische Beschlüsse mit unserem Alltag zu tun haben. Die Sendung fragt nach, wenn die Zuschauer Probleme mit Ämtern, Behörden, Gesetzen oder Verordnungen haben, und sie hinterfragt bei Betroffenen und Verantwortlichen. (18:00 – 18:30, HR)

Hessenreporter
Mit Herz und Härte – Selas Kampf um seine Jungs – Die Plastiktüte hinter der Bank am Straßenrand ist voll mit kleinen Fläschchen Jägermeister und Whisky. Die Jungs haben sie gerade verschwinden lassen. Denn Sela ist auf Abendstreife. Der Streetworker kennt seine Pappenheimer.

Jetzt ist Zeit, sich warm zu trinken. Seit vier Jahren arbeitet Sela Gülsel als mobiler Jugendhelfer in Neu-Isenburg. Es ist die Stadt, in der er aufgewachsen ist. Sela ist Kickboxer; er war sogar Weltmeister. Mit seinem Team ist der Türke dort im Einsatz, wo Pädagogen und Polizei nicht weiter kommen. Bei der Turn-und Sportgemeinschaft haben die Streetworker ihren Stützpunkt. Sie sind Anlaufstelle für viele Kinder und Jugendliche. Die meisten haben ernste Probleme. Yavuz und Ali werden wohl von der Schule fliegen. Eine Schlägerei hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Klaus soll ins Gefängnis. Er hat die Arbeitsstunden, die der Richter ihm auferlegt hat, einfach nicht geleistet. Klaus gehörte zu einer Bande, die die Stadt unsicher gemacht hat. Der „Hessenreporter“ begleitet den Streetworker. Sela geht mit Herz und Härte vor. „Den Jugendlichen fehlen die Vorbilder“, sagt er, und „zeig mir die Familie, die noch… (18:30 – 19:00, HR)

Schule fürs Leben
Magazin (Gesellschaft – Gesellschaftliche Problematik/Soziale Brennpunkte) – „Die Pugilisten“ in Bruchsal Film von Peter Schmidt – Die Pugilisten (alter Name für Boxer) in Bruchsal sind mit knapp 2 000 Freizeitboxern der größte Laienboxclub Deutschlands. Badia Gharib gründete ihn vor etwa 15 Jahren. Heute dreht es sich im Club nicht nur um den sportlichen Aspekt, er ist auch zu einer Art Sozialstation für besondere Lebenskämpfer geworden. Gharib: „Ein Teil der Menschen, die hierher kommen, haben oft irgendwelche Probleme, sie kämpfen gegen das Elternhaus, gegen die Vorstellung anderer, sie haben sich mit dem Gesetz angelegt, sind von der Schule geflogen, haben gesundheitliche Probleme. Sie haben erfahren, hier wird ihnen geholfen. Wir holen die Eltern an den Tisch, wir reden mit den Jugendlichen, ob Muslime, Kleinkriminelle, Schulschwänzer, Machos oder Schwule, es gelingt uns immer über den Sport und die Gespräche an Lösungen zu arbeiten. Zu integrieren, das ist wichtig für uns, keiner wird ausgeschlossen.“ Inzwischen bestätigen immer mehr Fachleute dem Boxsport die Möglichkeit der Gewalt-Prävention. Ein Film von Peter Schmidt… (21:15 – 21:45, ZDFinfokanal)

Mama, mir geht es gut
Dokumentation – Kinder hinter Gittern – „Mama, mir geht es gut …“ erzählt von den Kindern im Gefängnis von Tscheljabinsk. 120 Kinder im Alter von elf bis 16 Jahren sind dort wegen unterschiedlichster Straftaten in Verwahrung, jeder Zehnte von ihnen wegen Mordes oder Totschlag.

Tscheljabinsk ist eine Stadt im Ural mit 1,1 Millionen Einwohnern. Die Stadt ist umgeben von kilometerlangen Fabrikkomplexen der Stahl-und Chemieindustrie, welche quasi eigene Städte bilden. Die harte Arbeit der Menschen in diesen Fabriken wird schlecht oder gar nicht bezahlt und viele haben ihre Arbeitsplätze längst ganz verloren. Fast alle Kinder kommen aus Alkoholiker-, Arbeitslosen-oder Obdachlosenfamilien. Die Kinder flüchten aus den Familien, wo sie oft misshandelt werden, und beginnen auf der Straße selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Sie kommen meistens in Straßenbanden unter, wo ihnen das Rauchen, das Trinken und der Drogenkonsum beigebracht wird. Um allein auf sich gestellt überleben zu können, fangen sie an zu stehlen. Man sieht deshalb in ihnen Straftäter und vergisst dabei, dass sie Kinder sind. (23:20 – 00:19, MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen) TV-Tipps

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