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Türkisch-Olympiade

“Diese Kinder sind unsere gemeinsame Zukunft”

Die diesjährige „Türkisch-Olympiade“ findet vom 26. Mai bis 9. Juni unter anderem in Ankara, Istanbul, Izmir und Antalya statt. Vor 3000 Zuschauern wurden letzte Woche in Berlin die deutschen Teilnehmer für den weltgrößten Türkisch-Wettbewerb ermittelt. Im vergangenen Jahr gewann das deutsche Team vier Goldmedaillen.

Dienstag, 06.04.2010, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 06.09.2010, 0:02 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Im Tempodrom traten 17 Finalisten gegeneinander an, die sich zuvor in regionalen Wettkämpfen gegen etwa 1700 Teilnehmer durchgesetzt hatten. Sie beeindruckten allesamt die hochkarätige Jury aus Hochschulprofessoren und renommierten Vertretern aus Politik, Medien und Schauspiel sowie die über 3000 Zuschauer. Doch nur die besten Bewerber ihrer Kategorie können im Sommer beim Weltfinale in Istanbul antreten. Dort müssen sie sich im zweiwöchigen Finale vom 26. Mai bis 9. Juni gegen etwa 750 Schüler aus 120 Ländern beweisen.

In der Sparte „Liedvortrag Nicht-Muttersprachler“ überzeugte die 13-jährige Laura Weichert aus dem rheinischen Langenfeld die Jury, bei den Muttersprachlern sang sich die zwölfjährige Sila Saritas aus Mönchengladbach an die Spitze. In der Kategorie „Gedichtvortrag Nicht-Muttersprachler“ setzte sich die zwölf Jahre alte Samira Werthschitzky aus Ludwigsburg durch. Die 16-jährige Krefelderin Betül Topal hatte das beste Gedicht bei den Muttersprachlern. Die Gewinner weiterer Kategorien standen schon vor der Veranstaltung fest: Lena Hörksten aus Neuss überzeugte bei „Konversation“; Enes Tamac aus Gelsenkirchen und Leyla Beyza Özkul aus Frankfurt/Main teilten sich den Sieg in der Sparte „Aufsatz“.

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Deutsche Gäste der Vorabentscheidung in Berlin waren unter anderem die ehemalige Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU), die in Türkisch die Lena Hörksten würdigte sowie der SPD-Europaparlamentarier Ismail Ertug. Ertug zeigte sich angesichts der Veranstaltung und zwei Millionen türkischstämmiger Menschen in Deutschland sicher, dass die Sprache auf dem Weg sei, eine Weltsprache zu werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner sagte nach der Preisverleihung: „Diese Kinder sind unsere gemeinsame Zukunft. Und wenn ich mir die Kinder so anschaue, habe ich keine Angst davor.“

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Interkultureller Austausch
Der Wettbewerb, der von dem in Frankfurt ansässigen Bildungsverein Academy veranstaltet wird, wirbt für Sprachaustausch und interkulturelles Verständnis. Integrationsprobleme könnten nur durch gemeinschaftliche Aktivitäten von deutschen und türkischen Kindern und Jugendlichen, bei denen sie mit Teamgeist gemeinsame Ziele anstreben, überwunden werden: „Daher bringen wir seit 2006 ausgehend von dem Motto „Mit der Sprache der Liebe treffen wir uns, messen wir uns“ diese beiden Gruppen zusammen.“ Feuilleton

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  1. municipal sagt:

    Soweit ich den Informationen des Veranstalters entnehmen kann (Wettbewerbe), ging es in dieser Veranstaltung ALLEIN um die türkische Sprache. Was das mit der Integration in Deutschland zu tun hat, erschließt sich mir nicht, es geht meiner Ansicht nach eher um die Manifestierung/Konservierung der Türkei/des Türkischen, und passt eher zu Erdogans Wunsch, nach einer „türkischen Erziehung“, was immer er darunter auch verstehen mag.

    • Freigeist sagt:

      Genau richtig. Es geht bei diesem Wettbewerb nur um die türkische Sprache. Aber was ist daran so verwerflich? Im Gegenteil: Man tut gut daran die Muttersprache zu fördern; hier ohne staatliche Hilfe. Die Gründe hierfür braucht man wohl nicht weiter auszuführen. Sehr schön finde ich zudem die Kategorie „Nicht-Muttersprachler“. Glückwunsch an die Organisatoren.

      • Loewe sagt:

        Ich schließe mich an.

        Wir können annehmen, dass die Kinder, die sich im Türkischen auszeichnen, auch im Deutschen gute Leistungen bringen – beides hängt miteinander zusammen.

        Einen Grund, vor türkischem Selbstbewusstsein Angst zu haben, sehe ich nicht. Und je besser die türkisch-stämmigen Kinder, die in Deutschland aufwachsen, Türkisch können, umso besser können sie unsere Brücke zur Türkei sein.

        Die nationalistische Betrachtung ist nicht nur engstirnig, sie ist auch kontraproduktiv.

  2. Kosmopolit sagt:

    Vielleicht könnten die Türken sich hier etwas abgucken.
    Klein-Hanoi in Leipzig
    Phönix 6.4.10 um 18:00
    Vietnamesen in ihrer fremden Heimat
    http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/klein_hanoi_in_leipzig/2