Gesetzesentwurf
Spezielle Integrationskurse für Schüler mit Migrationshintergrund
Auf Initiative des Landes Niedersachsen hat der Bundesrat einen Gesetzesentwurf (Drucks. 50/10 und 672/08) verabschiedet, die die Einführung eines spziellen Integrationskurses für Schüler im letzten Jahr ihrer Schulausbildung vorsieht - Ziel: Weg in die Berufsausbildung erleichtern.
Dienstag, 16.02.2010, 8:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 27.08.2010, 23:51 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Bundesrat möchte Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Weg in die Berufsausbildung erleichtern. Deshalb hat er vergangene Woche eine Gesetzesinitiative beschlossen, die die Einführung eines speziellen Integrationskurses vorsieht. Hierdurch sollen Jugendliche bereits im letzten Jahr ihrer Schulausbildung eine berufsbezogene Förderung erhalten. Der Kurs soll die Vermittlung von Bildungssprache und berufsrelevanter Informationen erfassen.
Die bestehenden Fördermöglichkeiten seien unzureichend, begründet der Bundesrat seinen Vorstoß. Da sie erst nach Abschluss der Schule in Anspruch genommen werden dürfen, verzögerten sie den Übergang von der Schule in die Ausbildung. Die bisher existierenden Maßnahmen setzten erst dann an, wenn das „Kind“ – sprichwörtlich – „bereits in den Brunnen gefallen ist.“ Jugendliche mit Migrationshintergrund müssten jedoch frühzeitig gefördert werden, betonen die Länder. Nur so hätten sie eine Chance, auch solche Berufe zu erlangen, die mit guten Verdienst- und Aufstiegschancen verbunden sind.
Der Bundesrat hatte den Gesetzentwurf bereits am 7. November 2008 in den Bundestag eingebracht. Wegen des Ablaufs der 16. Wahlperiode ist er jedoch der Diskontinuität unterfallen. Der Entwurf wird nun der Bundesregierung erneut zugeleitet, die ihn zusammen mit ihrer Stellungnahme dem Deutschen Bundestag zur Beschlussfassung vorlegen soll.
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Wieder Obergrenze CSU fordert Asylrecht-Aus und Abschiebung aller…
- Stoff für Populismus Bürgergeld: Was die gestiegene Ausländerquote bedeutet
- Staatsanwalt Vater des Hanau-Attentäters provoziert Hinterbliebene
- „Ein Heiliger, ein Halbgott“ Oskar Schindler starb vor 50 Jahren
- Canan Bayram schmeißt hin Die Grünen kein diskriminierungsfreier Raum mehr
- Europäischer Gerichtshof „Sicherer Drittstaat“ muss im gesamten Gebiet als…
Ja, für Jugendliche mit Migrationshintergrund wird alles getan und gemacht und gefördert, dass sie ja eine gute Berufsausbildung haben mit viel Aufstiegsmöglichkeiten und sehr viel Chancen.
Und was ist mit denen, die kein Migrationshintergrund haben? Die werden doch kein bischen vom Staat gefördert. Denen wird es auch nicht “leichter“ gemacht. Die müssen sich auch Anstrengen, um hier was zu erreichen.
Und Jugendliche mit Migrationshintergrund müssen es dann doppelt und dreifach tun. Und nicht es noch einfacher zu bekommen, wie Jugendliche Deutscher herkunft.
Wie war das noch gleich? “Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“?
Das ist für mich auch schon eine Art “Inländer Diskriminierung“
Liebe/r Jugth,
sehe ich ähnlich. Meiner Meinung nach krankt die Integrationsdebatte an diesem Punkt. Es werden ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. Integration ist aber vor allen Dingen eine Frage der wirtschaftlichen Integration / Integration in den Arbeitsmarkt. Letztendlich laufen sämtliche Integrationsmaßnahmen darauf hinaus. Kein Arbeitnehmer wird verpflichtet, einen Integrationskurs zu besuchen. Sobald er arbeitlos wird aber schon. That’s it!
Von daher muss Integration gesamtgesellschaftlich aufgefasst werden und alle – mit und ohne Migrationshintergund – Menschen umfassen, die Förderung nötig haben oder auch mal gefordert werden müssen – je nachdem.
Liebe Grüße
Na ja obwohl… wenn man überlegt, dass schon jeder 5. Mensch in Deutschland irgendwie und irgendwo einen Migrationshintergrund hat…. dürfte sich ja eigentlich weitgehend erledigt haben :) klar, wenn man nur Türken und Russen im Kop hat, tja dann…. dann geh ich wirklich schwer von aus, dass der Papa Staat jetzt diese etwas bevorzugen möchte. Aber… keine Panik. So schnell geht das nicht.
Die versuchen nur mal wieder „versäumtes“ auf einen Schlag auszugleichen. So nach dem Motto, „der Wille zählt“, aber am Ende kommt eh nichts raus.
Im Klartext… Niemand bekommt etwas. Somit ist die Balance wieder hergestellt und jeder ist GLEICH vor dem Gesetz ;)
Seltsamerweise haben Migranten aus Vietnam,Japan oder Schweden solche Kurse nicht nötig.
Woran liegt das wohl ?
„Woran liegt das wohl ?“
Sprechen Sie es doch aus! Es wird Ihrer Seele sicherlich gut tun.
Jens hat nicht unrecht. Migranten aus Vietnam kommen auch nicht aus der Oberschicht, zumindest die erste Generation spricht kaum Deutsch, sie betreiben kleine Asia-Imbisse und Kioske, verdienen wenig geld, aber ihre Kinder machen reihenweise Einser-Abiture und gewinnen die Mathematik-Olympiade. Bei den Türken ist das nicht der Fall. Die Frage, woran das liegt, ist berechtigt. Vermutlich hat sich bei den Vietnamesen eben noch nicht eine bei den Türken sehr dominante Viktimisierungskultur durchgesetzt.
Und darum denke ich, dass man gerade aus diesen Gedanken den Schluss ziehen sollte, dass zwingende Voraussetzung für ein erfolgreiches Behaupten in einer Gesellschaft – und dies gilt für jeden Ort auf der Welt – ganz einfach eine gute Bildung ist.
Jeder Familie, auch unseren türkischen Familien, muss deutlilch gemacht werden, dass man sich ohne einen fundierten Abschluss praktisch die Zukunft verbaut – und dies gilt in besonderer Weise bei uns Türken, wo Teile der Gesellschaft uns ohnehin mit Ressentiments begegnen.