Türkische Presse Europa
20.11.2009 – Gebet, Integration, Ausweisung, Studien
Die Europaausgaben der türkischen Zeitungen beschäftigen sich unter anderem mit dem Streit um das Gebet an Berliner Schulen und dem islamfeindlichen Angriff auf eine muslimische Studentin in Göttingen. Überdies werden zwei Studien über Integration und Migration vorgestellt. Weitere Themen sind Ausweisungen, Migrantenorganisationen, Bildungschancen von Migrantenkindern u.v.m.
Samstag, 21.11.2009, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:21 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Gebet in der Schule: Berlin klagt gegen das Urteil des VG Berlin
Der Streit um das Gebet an Berliner Schulen geht in eine neue Runde. Der Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) gab bekannt, dass das Land Berlin Berufung gegen das Urteil vom September einlegt hat. Das Urteil habe über den Einzelfall hinaus Bedeutung für die Schulen in Berlin, heiße es zur Begründung. (ZAMAN, MILLIYET, SABAH)
Islamfeindlicher Angriff auf Muslimin in Göttingen
In Göttingen ist eine deutsch-muslimische Studentin mit syrischem Migrationshintergrund wegen ihres Kopftuches von vier unbekannten Tätern angegriffen und verprügelt worden, berichten TÜRKIYE, MILLIYET und ZAMAN. Die MILLIYET erinnert an den Mord an die Ägypterin Marwa El-Sharbini im Dresdener Landgericht.
Türkischstämmige fühlen sich unerwünscht
45 Prozent der Türkischstämmigen glauben, dass sie in Deutschland nicht erwünscht sind; 42 Prozent will in die frühere Heimat der Elterngeneration zurückkehren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Meinungsforschungsinstitute Info GmbH und Liljeberg Research, berichten die MILLIYET und SABAH. Gerade junge Türken würden sich im privaten Bereich stärker den traditionellen Werten zuwenden. Für 93 Prozent der Befragten sei die Bewahrung der kulturellen und religiösen Werte sehr wichtig. Die ZAMAN meint, dass hinsichtlich Verfassungswerte und sozialer Belange Einigkeit bei Türkischstämmigen und Deutschen bestehe.
Herrmann: Doppelte Staatsbürgerschaft würde die Integration verhindern
Nach einer Bilanz der Zahl an Einbürgerungen und Abschiebungen in Bayern seit Beginn des Jahres 2008 hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein positives Fazit der bayerischen Ausländerpolitik gezogen, berichten TÜRKIYE, MILLIYET und SABAH. Das Interesse an Einbürgerung sei groß; mit einem Anteil von 22,4 Prozent seien die Türken nach wie vor stärkstes Herkunftsland. Die SABAH spricht allerdings von einem Rückgang der Einbürgerungszahlen. Herrmann habe außerdem erklärt, dass eine doppelte Staatsbürgerschaft die Integration verhindern würde, so die MILLIYET. Türkische Presse Europa
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