Umfrage

Muslime würden Rot-Grün wählen

CDU, FDP und Linke scheitern einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ zufolge bei den wahlberechtigten muslimischen Wählern an der Fünf-Prozent-Hürde; die SPD kommt auf 35,5 Prozent, die Grünen auf 18 Prozent. Dies geht aus einer Studie des Zentralinstituts Islam-Archiv in Soest hervor.

Freitag, 21.08.2009, 6:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 3:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Allerdings lag vor zwei Jahren die Zustimmung für SPD noch bei 52 Prozent. Die Grünen hingegen haben 3,6 Prozentpunkte hinzugewonnen. Die Studie führt dies vor allem auf den türkischstämmigen Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir zurück. Die Linke kommt in der Umfrage auf 3,5 Prozent, die FDP auf drei Prozent und die Union auf vier Prozent. Zu ihrer Wahlentscheidung hat das Zentralinstitut 1.500 Muslime befragt. Sie geht von 1,1 Millionen muslimischen Wahlberechtigten aus. Das machen rund 1,7 Prozent der Wahlberechtigten aus.

Trotz der guten Ergebnisse der SPD habe sich Lale Akgün besorgt gezeit. Obwohl die SPD immer die Partei der Migranten gewesen sei, habe Sie das Ruder der CDU überlassen. Das sei ein großer Fehler gewesen. Doch dürfe man die Wähler nicht nach muslimisch und nichtmuslimisch unterteilen. Bilkay Öney (SPD) hingegen, stimme das Minus von nahezu 20 Prozent nachdenklich.

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Bülent Arslan vom Deutsch-Türkischen Forum der CDU sieht das Auftreten seiner Partei in der Vergangenheit als Grund für das schlechte Abschneiden unter muslimischen Wählern. „Man kann Muslime nicht als Freunde gewinnen, wenn man die Gruppe ständig problematisiert“, sagte er der Zeitung. Auf lange Sicht hofft Arslan dennoch, dass mehr Glaubensgenossen zur Union finden: „Das C im Namen steht für ein Menschenbild, das sich auf religiöse Werte stützt, die auch im Islam zu finden sind.“

Die islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland raten unterdessen von der Gründung einer islamischen Partei nach niederländischem Vorbild ab. Muslime partizipierten am Leben in Deutschland und seien Teil der Gesellschaft, also sollten sie sich in den etablierten Parteien engagieren. Politische Partizipation bedeute in diesem Sinne auch die Schaffung einer Diskussionskultur innerhalb der Parteien. Eine Wahlempfehlung gaben die Religionsgemeinschaften nicht ab. Sie riefen ihre Mitglieder vielmehr dazu auf, ihrer staatsbürgerlichen Pflicht nachzukommen und von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Politik

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  1. §27GO sagt:

    ja weil Sie mit dem „C“ nicht zu recht kommen
    CDU hatt uns Menschen mit Zuwanderungsvorgeschichte endlich in die Politische Partizipation eingegliedert und wird es weiter tuhn…..
    die karikatur SPD auf Muslemisch grün finde ich sehr schön:-)

    • BiKer sagt:

      mit dem grün sind wohl eher die grünen gemeint. oder wieso klebt rechts die sonnenblume der grünen am würfel?

    • Markus Hill sagt:

      Ich halte solche Darstellungen für problematisch. Man schafft mit solchen Darstellungen „Propaganda-Bilder“ für rechtsradikale Kreise. Bildlich schon dargestellt, griffig für den einfachen Verstand. Damit können SPD und Grüne sehr stark angreifbar gemacht werden. Im Zweifelsfalle werden sie als „die Ausländerparteien“ in der politischen Auseinandersetzung bezeichnet werden. Der Schuss geht bei solchen scheinbar „hippen“ Ideen oft nach hinten los. Dem Sachanliegen ist das oft nicht förderlich.

    • Non-EU-Alien sagt:

      Das „C“ ist ja nur im Namen, die Politik, welche die beiden C-Parteien verfolgen hat aber nichts mit christlich zu tun. Die christliche Komponente fehlt eigentlich, von daher könnten diese Parteien auch gut mit zwei Buchstaben zurechtkommen…

  2. Werner sagt:

    Mich würde bei solchen Untersuchungen mal interessieren, wie die Einwanderer zu bestimmten Themen stehen. Beispiel Krankenversicherung. Beispiel Steuer. Beispiel wenig Staat, viel Staat. Mein Eindruck ist, daß die (türkischstämmigen!) Immigranten nur Ausländerthemen wie Regelungen zur Einwanderung, zur Einbürgerung (Thema Doppelpaß) und Visabestimmungen interessieren.

    Z.B. kann ich mit nicht vorstellen, daß die überwältigende Mehrheit der Immigranten mit dem Familienverständnis der Grünen konform geht.

    Eine andere Untersuchung sollte sich vielleicht damit befassen, welche Partei die türkischen Immigranten in der Türkei wählen würden. Da gäbe es sicher etliche SPD-Anhänger, die auch in der Türkei CHP wählen würden. Aber auch weniger stimmige Kombinationen wie Grüne hier und MHP dort, wären für mich nicht undenkbar. Wie gesagt, eine genaue Untersuchung hierzu wäre sicherlich höchst interessant!

    • Peter Habersaat sagt:

      Ich befürchte, dass ein Großteil der Türken lediglich an für sie verbesserte Bedingungen beim Zuzugs-, Einreise., Visarecht interessiert sind. Ntl. noch Familienzusammenführung. Da frage ich mich auch, warum immer Deutschland der Lebensmittelpunkt sein muss. Hassen Türken ihre Heimat so sehr?
      Genau so verhält es es mit den nichtdeutschen Politkern resp. denen mit Migrationshintergrund: die machen alle Ausländerpolitik, dieTürken sind dabei aber noch so perfide, dass sie es „Politik für Migranten“ nennen, aber ausschließlich die Türken meinen. Der Russe, Pole, Chinese, Thai etc. geht denen hautnah am Hinterteil vorbei. Maximal für andere Moslems interssieren sie sich noch.

      • Markus Hill sagt:

        Unabhängig von Ihren unsachlichen Spitzen mit dem „Hassen“, was ich nicht als glücklich empfinde:
        Zitat:
        „…dass sie es “Politik für Migranten” nennen, aber ausschließlich die Türken meinen.“
        Da ist wohl etwas Wahres dran. Ich empfinde es manchmal auch als Instrumentalisierung von vielen anderen, im grossen Teil sehr erfolgreichen Einwandergruppen (Asiaten etc.) für eigene, türkische Migranten-Interessen.
        Man weiss, dass der eigene – türkische – Ruf sehr schlecht ist (wenig Akzeptanz als Einwanderergruppe, pauschal verurteilt von vielen Deutschen), deshalb vermengt man möglicherweise die Interessen, wird unklar und ist nicht transparent. Unbewusst beleidigt man vielleicht so gar diese anderen Einwanderergruppen, da diese mit den „Problem-Türken“ sehr ungern in einen Topf geworfen werden wollen.
        Ich finde, dass man Lobby-Politik von türkischen Migranten auch als solche sauber kennzeichnen sollte, ich würde das als mehr Mut und Klarheit in der Aussage sehen. Das würde auch den Respekt vor der Gruppe und deren Anliegen steigern.

  3. Werner sagt:

    Angenommen es stimmt, daß die Immigranten nur auf Ausländerthemen bei den Parteien achten, dann ist obige Umfrage nur ein Beleg für die geringe Integfration der Einwanderer – leider auch nach ihrer Einbürgerung!!

    Aber das ahnen wir ja sowieso.

    • Mehmet sagt:

      Die Argumentation ist nicht sinnvoll.

    • Non-EU-Alien sagt:

      „Angenommen es stimmt, daß die Immigranten nur auf Ausländerthemen bei den Parteien achten, dann ist obige Umfrage nur ein Beleg für die geringe Integfration der Einwanderer – leider auch nach ihrer Einbürgerung!!

      Aber das ahnen wir ja sowieso.“

      –> Na ja, ich denke es ist eher ein Indiz dafür, dass sich die ausgeschlossenen Parteien nicht mit der Ausländerthematik konstruktiv genug auseinandersetzen, sondern mit Tunnelblick handeln. Dass es ein Beleg für die geringe Integration ist, wenn ein Bürger mit Migrationshintergrund nicht CDU, CSU oder FDP wählt, kann ich nicht nachvollziehen… Bitte um Aufklärung!

    • emire sagt:

      ….weil Eingebürgerte von einer Mehrzahl der Deutsche keine Akzeptanz erfahren…

      Keiner kommt bei den Deutschen zu hinterfragen,warum sie NPD oder DVU wählen.Ja überhaupt Dulden ,das solch NAZI-Parteien existieren können..

      Zu dem Steuersystem in Deutschland,ich finde es akzeptabel,was mir auf den Senkel geht ist der SOLI zuschlag.
      Ich finde nach 2500 Milliarden in den Osten,für die Blühende Landschaft und den heruntergewirtschafteten Westen,reicht es …

      • Peter Habersaat sagt:

        Erstens ist das eine innerdeutsche Angelegenheit und zweitens…wie viel zahlen Sie denn? Das bewegt sich doch im Promillebereich… Die Kosten für Sprachkurse, Integrationskurse, Sozialarbeiter, Knäste (80% der Intensivtäter in den Berliner Knästen sind Nichtdeutsche!), Hartz IV (40% der Berliner Türken sind arbeitslos, von den Libanesen sind es lt. Gabani fast alle) sind ungleich höher und ebenso steuerfinanziert.

      • Markus Hill sagt:

        „Keiner kommt bei den Deutschen zu hinterfragen,warum sie NPD oder DVU wählen.Ja überhaupt Dulden ,das solch NAZI-Parteien existieren können.“
        Diese Parteien werden in der Regel von vielen Bildungsfernen oder „Verlierern“ in Deutschland gewählt. Diese Parteien sind in % der Wähler im politischen Diskurs zu vernächlässigen, Sie spielen bei der Meinungsbildung der meisten Wähler von etablierten Parteien keinerlei Rolle. Diese Parteien sind zugelassen, werden aber vom Verfassungsschutz intensiv beobachtet. Es wird sehr kritisch über diese Partein, die Wählerstruktur und Motivationen in allen Medien berichtet.
        Aufgrund welcher Informationen kommen Sie zu solchen Aussagen wie oben? Ich würde mich über eine sachliche Begründung der Aussage sehr freuen. (Vielleicht lernt man Neues).

  4. Werner sagt:

    Nicht mir das Wort im Munde herumdrehen! Wir reden hier über eingebürgerte, wahlberechtigte Deutsche! Da würde ich erwarten, daß die Entscheidung über eine Partei vom Programm insgesamt bestimmt wird. Bei den eingebürgerten Türken scheint es mir aber so zu sein, dass man nur und ausschließlich auf Themen wie Einbürgerung, Doppelpaß, Visabestimmungen für Türken (!) und EU-Beitritt Türkei fixiert zu sein.

    Wie gesagt, es sind Behauptungen von mir. Die Studien, die ich einfordere, gibt es m.W. nicht. Was ich hier behaupte deckt sich aber mit meinen Erfahrungen.

    Das ist ein Zeichen mangelnder Integration!

    • Mehmet sagt:

      Sie könnten höchstens sagen, sie würden eine These aufstellen, die sie teilweise durch Ihre eigenen Erfahrungen untermauern könnten. Natürlich würden Sie im gleichen Atemzug erwähnen, dass ihre subjektiven Erkenntnisse
      nur ein Auszug der Realität sind und diese nicht in vollem Umfang, ja nicht einmal ansatzweise deckungsgleich sein müssen. Mit so einer objektiven Sicht könnte man sich anfreunden ;-)

  5. Werner sagt:

    > weil Eingebürgerte von einer Mehrzahl der Deutsche keine Akzeptanz erfahren…

    Wie stellt man das eigentlich fest? Im übrigen ist es wohl wie bei Henne und Ei. Was war zuerst da: die mangelnde Akzeptanz oder die mangelnde Integration? Wie auch immer: wir kommen da nur raus, wenn beide Seiten einen Schritt tun. Aber bitte nicht auf den anderen warten!!

    Welches Nazi-Parteien sind, entscheiden bei uns immer noch die Gerichte. NPD und DVU sind ja wohl auch von V-Leuten durchsetzt, somit quasi Eigenschöpfungen der deutschen Behörden.

    Wie hoch ist denn der Anteil extremer Nationalisten (türkischer Nationalisten wohlgemerkt!) unter den hier lebenden türkischen Menschen? Dass Deutsche nationalistischer sind als Türken, kann man wohl wirklich nicht ernsthaft behaupten.

    @emire, haben Sie denn mal geprüft, ob eine Partei den Soli laut Programm abschaffen will? Wenn nicht, dann ist es genau das, was ich meine.

  6. Pingback: CDU und SPD machen Wahlkampf in der "Parallelgesellschaft" | MiGAZIN