Chabad Berlin organisiert seit einer Woche Evakuierungstransporte für jüdische Waisenkinder aus Odessa. Die ersten rund 100 Kinder sind seit Freitag in Berlin, weitere werden erwartet. Am Montag besuchte der Bundespräsident die Kinder.
Immer mehr Menschen fliehen vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland. In Berlin sind die Aufnahmestrukturen laut Flüchtlingsrat schon überlastet. Doch insgesamt sei Deutschland gut vorbereitet, sagt die Beauftragte der Bundesregierung – Dank 2015.
Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, umso mehr Menschen machen sich auf die Flucht. Viele von ihnen landen auf dem Weg nach Deutschland zunächst in Berlin. Sie kommen mit Bussen, Privatautos oder mit Zügen. Ukrainer haben Vorrang. Von Lukas Philippi
Eineinhalb Wochen nach Kriegsbeginn gab es in zahlreichen deutschen Städten Friedenskundgebungen. Bei aller Sympathie für Flüchtlinge aus der Ukraine mahnt Migrationsforscherin Schwenken zur Wachsamkeit vor Rassismus gegen Russen.
Während Deutschland sich auf die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge konzentriert, stehen ehemalige afghanische Ortskräfte immer stärker unter Druck. Das Patenschaftsnetzwerk berichtet von Hausdurchsuchungen und Razzien.
Die orthodoxen Kirchen tun sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine schwer mit einer klaren Positionierung. Während an der Basis der Unmut wächst, flüchten sich die Hierarchen in allgemeine Worte über die Tragik des Krieges. Von Karsten Packeiser
Entgegen zahlreicher Augenzeugen- und Betroffenenberichten in sozialen Medien sieht der deutsche UN-Sprecher Melzer keine Anzeichen für rassistische Zurückweisungen von Flüchtenden aus der Ukraine. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung indes fordert Aufnahme aller Schutzsuchenden – unabhängig vom Pass.
Bundesinnenministerin Faeser hat das Demokratiefördergesetz für dieses Jahr angekündigt. Projektträger fordern weitere Schritte und ein klares Bekenntnis zur Arbeit gegen Rechts. Man müsse heraus aus den prekären Verhältnissen mit kurzfristigen Anträgen.
Laut Verfassungsschutz sind erste Rechtsextremisten bereits in die Ukraine gereist. Beobachter der Szene warnen, Nazis könnten dort Waffen und Kampferfahrung sammeln. In der Szene gebe es bereits heftige Diskussionen.
Über hundert Freiwillige nehmen am Berliner Hauptbahnhof Flüchtlinge aus der Ukraine in Empfang. Viele von ihnen haben Angst, wollen wieder zurück. „Die Leute sind wie im Nebel“, erzählen zwei Helfende. Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß. Von Inga Jahn